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Beefeater MXDLDN 2015 – Das deutsche Finale

Der Gin mit dem Wachsoldaten ruft zum Antreten: In der Domstadt kamen die deutschen Finalisten der diesjährigen Beefeater MXDLDN Competition zusammen. Dominik Mohr ebnet sich vor heimischer Kulisse mit einem Champagner-Drink den Einzug ins Globale Finale.
Am 17. November hatte Beefeater zur deutschen Endrunde seiner MXDLDN Competition ins Kölner The Cage eingeladen. Die zehn Finalisten waren aufgerufen, einen um die Kernspirituosen Beefeater London Dry oder Beefeater 24 konzipierten Cocktail zu präsentieren, der von der britischen Hauptstadt und Heimat des Beefeater Gins inspiriert sein sollte.
Das internationale Finale wird am 15. Januar 2015 direkt vor Ort in London ausgetragen.
Wettbewerb und Weiterbildung
Inwiefern Drink und Präsentation gelungen waren, das hatten mit Frederik Knüll und Frank Thelen zwei ebenso geschäfts- wie wettbewerbserprobte Bartender zu beurteilen. Beefeater Brand Ambassador und Gin-Experte Sebastian Hamilton-Mudge stand ihnen als drittes Jurymitglied zur Seite.
Vor dem eigentlichen Finale kam die Gruppe in der Shepheard Bar gleich nebenan zusammen. Sowohl die Kölner Fraktion als auch der britische Veranstalter hatten sich etwas zur Information und Auflockerung der Teilnehmer vor ihrem großen Auftritt ausgedacht.
Hamilton-Mudge machte den Anfang mit einem Vortrag samt integriertem Gin-Tasting, bei dem er natürlich insbesondere auf Historie und Besonderheiten der Beefeater Gins einging. So kommen beim Premium-Gin Beefeater 24 dieselben neun Botanicals zum Einsatz wie beim London Dry, diese werden aber noch um vier weitere ergänzt.
Die aus mixologischer Sicht vielleicht entscheidenden Zutaten des 24 sind die chinesischen und japanischen Grüntees. Gustatorisch ließen sich, so der Markenbotschafter, in grünem Tee über 600 Geschmackskomponenten wahrnehmen, weswegen Tee-basierte Mazerate besonders kompatible Partner für alle Arten von Mix-Produkten seien.
Wilder Wacholder in rauhen Mengen
Auch zur wichtigsten Zutat im Gin, dem Wacholder, gab es Interessantes zu erfahren. So sei es bisher nicht gelungen, Wacholder unter kontrollierten Bedingungen anzubauen. Er wachse nur wild. Gerade vor dem Hintergrund des Gin-Booms stellt sich daher die Frage, wie bei Beefeater die Versorgung sichergestellt wird.
Beefeater bezieht seinen Wacholder u.a. aus Italien und Mazedonien, wo er wild geerntet wird. „Unser Master Distiller Desmond Payne hat über die Jahre sehr gute Beziehungen zu unseren Lieferanten aufgebaut“, so Hamilton-Mudge. „Wir können also weiterhin ohne Probleme in großen Mengen produzieren.“
Im Blind-Tasting gab der Brand Ambassador den Kandidaten die Gelegenheit, sechs der bekanntesten Gin-Marken miteinander zu vergleichen. Die beiden Hauptdarsteller der Competition waren darunter, aber auch Tanqueray, Bombay Sapphire, Plymouth und der schottische Hendrick’s. Der eine oder andere mag bei diesem intensiven Blick auf die Aromenprofile noch Anregung für die Drinks-Präsentation gesammelt haben.
Mixkunst und Verkaufstalent
Ums gute Argumentieren, aber vor allem auch um den Spaß an der Sache ging es bei einem kurzen Workshop mit Thelen und Knüll. Jeder Teilnehmer zog einen Zettel mit einer gängigen Cocktail-Zutat, wie Gurke, Kokos, Holunder oder Ginger Beer, die dann in einem „Elevator Pitch“ von 60 Sekunden an das „Investorenteam“ der zwei Juroren „verkauft“ werden sollte.
„Wir als Bartender sind schließlich Glücksdealer“, sagte Frederik Knüll. „Eine Emotion verkauft mehr Drinks als 1000 Fakten. Auch später wollen wir von Euch in kürzester Zeit vermittelt bekommen, warum Euer Drink The Shit ist.“
Wettkampf in entspanntem Ambiente
Nach einer kurzen Pause startete dann das eigentliche Finale. In der gemeinsamen Weiterentwicklung der Competition mit Pernod Ricard hatte Beefeater sich für zwei Neuerungen entschieden. Der Zubereitungsprozess und die Präsentation im Jury-Gespräch fanden räumlich getrennt voneinander statt.
Während auf der oberen Ebene des Cage-Clubs die Teilnehmer in entspannter Atmosphäre vor den Mitstreitern ihre Drinks vorbereiteten konnten, stellte zwei Treppen weiter unten schon der Vorgänger seinen Drink im Einzelgespräch der Jury vor. „So können die Drinks in Ruhe angerichtet werden, und das Gespräch mit den Kandidaten ist privater“, so Hamilton-Mudge.
Nicht allein die Meinung der Jury, auch das Urteil der anderen Teilnehmer floss in die Auswertung mit ein. Die Juroren hatten insgesamt 140 Punkte zu vergeben, wovon sich 90 auf Rezeptur und Stimmigkeit des Cocktails bezogen, und 50 auf Geschichte und Präsentation. Bis zu 60 zusätzliche Punkte vergaben die Mitstreiter.

Gin als Historischer Marker
Die Drinks-Inspirationen der Kandidaten waren vielfältig. Die typischen Black Cabs, den berühmten Borough Market, das Great Fire of London von 1666, das Globe Theatre und sogar das Indian Curry nutzten die Teilnehmer als Bezugspunkte für ihre Rezepte.
Der Gewinner grub etwas tiefer in der Geschichte, was der Jury schon während seiner Präsentation positiv aufgefallen war. Dominik Mohr bezog sich mit seinem Drink „Fleur de Lis“ mit Beefeater Dry, mit Pfefferminzdrops infusionierter Milch und Champagner auf eine französische Geheimgesellschaft, die spätestens seit Dan Browns Buch The Da Vinci Code vielen ein Begriff sein dürfte.
Die Lilie im Namen der Gesellschaft ist auch ein Gestaltungsmotiv der britischen Kronjuwelen – und die werden ja bekanntlich von den „Yeomen wardens“, den sogenannten Beefeaters, bewacht.
People’s Choice Award als besonderer Akzent
In der abschließenden Publikumsveranstaltung konnte sich Tatjana Friedrich (Pepe Restaurant & Bar, Köln) den People’s Choice Award sichern, bei dem die geladenen Gäste an mehreren Stationen alle Drinks selbst verkosten und bewerten konnten.
„Wir wollen in der Competition die kreativen Grenzen des Mixens sprengen“, sagte Hamilton-Mudge. An den Endkonsumenten denke man dabei nur indirekt. „Erst mal ging es uns um die Herausforderung für die Bartender. Darum, ihnen eine Bühne und optimale Wettbewerbsbedingungen zu geben. Über kurz oder lang erhoffen wir uns aber natürlich den berühmten Trickle Down Effekt.“
Das entscheidende Zünglein an der Waage in der Entscheidung für Mohrs Drink, so Frank Thelen, seien die Punkte der Kollegen gewesen. Die anwesenden Bartender hat der Gewinnerdrink auf jeden Fall schon einmal überzeugt.
 

Credits

Foto: Fotos via Beefeater

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