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Das Little Link in Köln, eine Vorschau

Stephan Hinz und Lars Holzem wollen internationale Cocktailkultur ins Nachtleben des Belgischen Viertels integrieren. Ende November 2014 wird eröffnet.
Das Little Link ist weniger schwierig zu finden, als vermutet. „Das Schild draußen haben wir gerade angebracht“, erzählt Lars Holzem, der zukünftige Barchef. Noch sind die Fenster des langen, hohen Gastraumes abgeklebt. Spätestens drinnen aber zeigt sich unmissverständlich, worum es hier gehen wird.
Der lange Tresen mit drei großzügig angelegten Cocktailstationen, das bereits gefüllte Rückbüffet, die L-förmigen Tische auf Barhöhe – das alles sieht schon recht fertig aus, obwohl bis zur Eröffnung noch einige Wochen Zeit ist.
14 Tonnen Müll
Seit Ende August ist das Team mit Sanierung und Umbau der ehemaligen Musikkneipe beschäftigt. „Wir haben eigentlich alles neu gemacht, die Elektrik, die sanitären Anlagen, die Lüftung“, sagt Inhaber und Bartender Stephan Hinz. Ein ganz schöner Kraftakt. „Wenn du in einem so kleinen Raum 14 Tonnen Müll entsorgst, dann weißt du Bescheid!“
Stephan Hinz und Lars Holzem arbeiten seit zwei Jahren in Hinz‘ Agentur Cocktailkunst zusammen, die Eventcatering, Schulungen und Beratung rund ums Thema Cocktail anbietet. Sie und ihr Team aus sechs Angestellten wollen mit dem Little Link ihr eigenes Cocktailprogramm und ihre persönliche Vorstellung von guter Drinks-Gastronomie in der Kölner Szene etablieren.
Eigene Drink-Kategorien
In der Gestaltung von Interieur und Karte hatten Hinz und Holzem das Ziel, internationale Einflüsse zu einem neuen Ganzen zu verbinden, gastronomische Welten zu verlinken und kreative Verbindungen zwischen vermeintlichen Gegensätzen zu schaffen. „Wir haben uns aus dem Repertoire der Möglichkeiten das rausgesucht, was nach unserem Verständnis hierher passt“, so Hinz.
Die Entwicklung eigener Drink-Kategorien jenseits von Cocktail-Perioden, Jahreszeiten oder Spirituosensegmenten gehört für die beiden zum kulinarischen Teil dieses Konzepts. Die Karte wird in fiktive Länder wie die „Highball-Highlands“, „Cask-Nation“ oder „Avantgardistan“ gegliedert sein, hinter denen sich jeweils eigene Kreationen verbergen.
Die Vielfalt der Cocktail- und Spirituosenwelt soll im Little Link auch ganz direkt Einfluss nehmen. Gastschichten von internationalen Bartendern sind geplant.
Das Barlabor
Beim Innenausbau hätten sie, so die beiden, weder Kosten noch Mühen gescheut, die für Raum und Funktion geeigneten Materialien und Handwerker zu finden. „Es kommt ja nicht nur auf einen guten Drink an, sondern vor allem auf Kleinigkeiten“, meint Hinz.
Ein paar Stufen die Treppe hinunter in den Keller, vorbei an einem in die Wand eingelassenen Champagnerregal, geht es in den zweiten Gastraum, der großen Gruppen eine privatere Atmosphäre bieten soll. Hier werden Barsnacks auch im größeren Stil angeboten als oben.
Am hinteren Ende des Raumes befindet sich, so Hinz, „das Herzstück der Bar“, die Küche. Mit Rotationsverdampfer, Sou Vide Gerät oder Airbrush-Pistole ist das Barlabor mit allem ausgestattet, was sich ein Bartender nur wünschen kann. „Die technischen Möglichkeiten, das weiß ich schon jetzt, werden mich auf jeden Fall täglich erfreuen. Wir haben das ja nicht nur für unsere Gäste angeschafft, sondern auch vor dem Hintergrund, dass man sich natürlich auch selbst weiterentwickeln will.“
Hinz und Holzen haben sich viel vorgenommen mit ihrem Konzept. Wenn sie über ihr Projekt sprechen, merkt man ihnen die Vorfreude an, und auch die vielen einzelnen Arbeits- und Reflexionsschritte, die es bis hierhin brauchte. Ob sich alles so umsetzen lassen wird, wie vorgesehen, zeigt sich natürlich erst bei tatsächlichem Betrieb, das ist den beiden mehr als bewusst.

Credits

Foto: Stephan Hinz

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