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Portrait Jacopo Clark

Die Franzotti Bar ist in einer ehemaligen Weinstube in Kreuzberg angesiedelt und dort setzen Jacopo Clark und Merlin Genschel auf gute Drinks und familiäres Ambiente. MIXOLOGY ONLINE hat sich mit Jacopo über Vorbilder, Werdegang und Inspirationsreisen unterhalten.
Die Bar Franzotti entwickelte sich im November 2012 aus dem Anspruch der zwei Inhaber heraus, eine Bar zu schaffen, in der man in direktem Kontakt mit den Gästen steht. Das Persönliche ist hier wichtig und Ergebnis davon ist ein sehr familiäres Ambiente.
Sprechende Karte
So wird jeder gegrüßt, der kommt oder geht. Die große Stärke von Jacopo und Severin liegt in der mündlichen Beratung der Gäste. „Wir haben zwar eine Karte, aber wir sagen gerne gleich wir sind die sprechende Karte. Wir wollen mit dem Gast zusammen zu einem Drink kommen. Denn nur so so kann man am besten auf die individuellen Geschmäcker eingehen. Je besser man den Gast kennt, desto genauer kann der Cocktail auf ihn zugescheidert werden.“
Von der Kneipe zur Cocktailbar
Der Tresen der Bar ist recht niedrig und das erlaubt, dass man als Gast beim Mischen genau zu sehen kann. Das macht den Cocktail zu einer kollektiven Erfahrung und lässt ein persönlicheres Verhältnis zwischen Gast und Bartender zu. Das Persönliche und ein guter Service ist Jacopo auch in anderen Bars wichtig. Wenn nicht auf den Gast eingegangen wird, leidet der ganze Abend darunter. „Solange man sich als Gast verhält, sollte man auch so behandelt werden“, ist Jacopos Credo.
Die zwei Barinhaber haben sich bereits in der Schule kennengelernt. Nach dem Abi begaben sie sich zusammen auf Reisen. Unterwegs entdeckten sie die gemeinsame Liebe für das Experimentieren mit Aromen. Da ging es zunächst nicht um Cocktails, sondern eher um die Küche. Über das Musikauflegen und die Eventorganisation näherte man sich dann Nacht und Bar an. Bier öffnen war den beiden nicht genug und unter anderem inspiriert durch die Zyankali Bar, Mike Meinke und eigen Erfahrungen, kamen sie Schritt für Schritt zur Franzotti Bar wie sie heute ist.
Chemie hinter der Bar
„In der Schule war ich auch gut in den Naturwissenschaften. Chemie zum Beispiel. Das hier ist ja auch eine Art von Chemie“, erklärt Jacopo seine Vorliebe fürs Experimentieren. Erst vor kurzem waren Merlin und Jacopo auf einer kleinen Inspirationsreise durch Prag, Graz, Ljubljana, Triest und München. In Bayern beeindruckte die Mister Mumble’s Bar von Clayton Gomes sie sehr. Und wenn er nicht in München ist? Dann ist Jacopo selbst gerne im Stagger Lee.
Seine Vorlieben in Sachen Drinks wechseln regelmäßig. Vor einiger Zeit war ein Vieux Carree der Drink der Wahl, momentan tendiert Jacopo aber zum Diplomat. Woher der Name? Das erklärt sich aus der Zusammensetzung. Rum aus der Dominikanischen Republik, Haselnussgeist aus Bayern und Ahornsirup von Jacopos Familie aus Kanada. Hier wird erfolgreich zwischen den Aromen vermittelt. Und die Zukunft? Für die hat Jacopo viele Pläne, unter Anderem eine Bar ohne Tresen. Man kann ja mal experimentieren.

Credits

Foto: Jacopo Clark

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