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Bar Market

Getränkekunst, The Bar Market

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Am Wochenende lud Kavita Meelu zum Auftakt der im März stattfindenden Veranstaltungsreihe in die Senatsreservespeicher an den Osthöfen der Spree.  The Bar Market – Messe, Party, Markt? Ein Treffpunkt für und von Liebhabern der Handwerkkunst in Sachen Spirituosen, Wein, Champagner, Bier und sogar Cidre aus Frankreich.  

„London ist meine Heimat, aber Berlin gibt mir jene Freiheit, solche Projekte umsetzen zu können“, sagt Kavita Meelu, Veranstalterin und Initiatorin des The Bar Market, und präzisiert: „Ein Markt ist immer demokratisch, frei und für alle zugänglich“. Eine Gästeliste gibt es nicht, Sponsoren findet man nicht, und von Dress-Code kann keine Rede sein. Mit nur einem Euro Eintrittsgeld in die 300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten der ehemaligen Stadt-Reservekammer für Weizen und Tonnen an Apfelmus  in der Cuvrystraße 3-4, verschafft man sich Zutritt zu sieben Bar-Ständen mit besonders gefertigten Produkten. Gleich am Eröffnungswochenende hat der Getränkemarkt in dieser Kunsthalle an beiden Tagen jeweils bis zu 1400 Interessierte angelockt.

Schräges und Scharfes

Fünf der insgesamt sieben Barstände werden auch an den kommenden Wochenenden präsent sein. Olaf Matthey, Ina Hielscher, Max Engler und Katja Hiendlmayer, bekannt aus Würgeengel und Buck & Breck, thematisierten in den Eröffnungsnächten in der klassischen Cocktail Bar The Old Fashioned, Gin & Tonic. Ein Old Fashioned mit Bourbon Whiskey, Islay Whisky, Korn, Guyana Rum oder Mezcal stand ebenso zur Auswahl wie Tanqueray, Plymouth, Sloe Gin, No. 3 oder Stauffenberg.
Oder dürfen es Champagner, Winzersekt oder Crémant d’Alsace, frische Austern mit Chili oder kandiertem Speck dazu oder doch eine Bloody Mary bei Stefan Endres und Susan Choi (Mr. Susan) in der Mr. Susan‘s Bloody Oyster Bar sein? Blaufränkisch oder Riesling heißt es an der Wein Bar bei Willi Schlögl von der Cordobar und Helen Mol (Pauly Saal, White Trash, Wein Bar Rutz). Und man muss nicht mehr ausschließlich in die Markthalle Neun pilgern, um auch Johannes Heidenpeters Selbstgebrautem zu frönen.
Kitchensurfing und Kreatives
Zwei der sieben Bar-Stände werden von Woche zu Woche neu bestellt. Eine große Anziehungskraft hatte die Cidre Bar des aus Frankreich stammenden Geschwisterpärchens Leila und Sidney Kristiansen. 20 Apfelweine aus französischen Kleinbetrieben,  darunter sogar ein Cidre-Champagner, mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, geringem Alkoholgehalt bis zu 8 Prozent und kalorienarm, weckten die Neugierde der Besucher. Wer doch lieber einen Manhattan bevorzugte, war bei Flavio de Marco in der Preserve Bar bestens versorgt.

Kavita Meelu  ist der Liebe wegen nach Berlin gekommen und wollte eigentlich nur sechs Monate bleiben. „Daraus sind fünf Jahre geworden“, sagt sie. Thilo Kavitas, ihr Verlobter, ist mitverantwortlich an dem konzeptionellen Teil der Marktsituation. Meelu machte in Berlin durch ihre Mitwirkung und Organisationsbeteiligung an Veranstaltungen rund um Kochkultur wie Street Food Market oder Mother’s Mother von sich reden. Kitchensurfing – ein Koch oder eine Köchin wird zum Kochen nach Hause geladen –  wird maßgeblich von Meelu unterstützt und projektiert. „Jeder der kocht, ist Koch. Es gibt viele Leute mit Ideen und Passion, aber ohne Möglichkeiten diese umzusetzen. Durch Kitchensurfing haben sie diese“, so Meelu. Und genau dieser Ansatz funktioniert auch in der Getränkewelt, wie man spätestens seit Freitag weiß.

Berlin, insbesondere der Kiez Kreuzberg, lebt von kulturellen Begegnungen und Zusammenkünften dieser Art. Kavita Meelu hat mit The Bar Market eine Atmosphäre geschaffen, die das Image des Stadtteiles stark widerspiegelt. Die Menschen hier seien nicht nur kreativ und voller Ideen. „Die Berliner sind open-minded, experimentierfreudig und vorausblickend“, meint die in Birmingham geborene Ver-Markterin und studierte Wirtschaftswissenschaftlerin.

Lange Marktnächte an der Spree wird es nur noch an den folgenden März-Wochenenden geben. Der Senatsreservespeicher in der Cuvrystraße 3-4 wird nach dem 31. März 2014 in dieser Form nicht bestehen bleiben. Das dort ansässige ,Hauptquartier‘ des Berliner Kunstvereins Artitu, der sich in beinahe zehn Jahren vom Keller bis in die fünfte Etage durch Ausstellungen und Kunstprojekte hochgearbeitet hat, muss seine Zelte abbrechen. The Bar Market ist ein würdiger Abschluss für einen langen, gemeinsamen Weg in Berlins Reservekammer. Das Bargeflüster stellt somit eine gute Gelegenheit dar, um noch einmal richtig vollzutanken und zu speichern, bevor demnächst Bagger durch die Straße rollen, um die Kunsthallten vorwiegend in Büroräumlichkeiten zu verwandeln.

Credits

Foto: The Bar Market via Katja Hiendlmayer

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