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Der Arctic Sour, ein Atemzug am Nordpol

Nachdem in der letzten Woche mit der Buttermilch Margarita ein wahrer Crowd Pleaser empfohlen wurde, gibt es in dieser Woche einen Drink, der den Gaumen auf eine speziellere Art und Weise fordert.
Wieder ist es Gabriel Daun aus dem Gekkos in Frankfurt, der diesen Drink kreiert hat. Bereits vor ein paar Wochen haben wir bereits seinen Jesse Pinkman Cocktail präsentiert. Im Folgenden gibt es eine kräuterige Kombination, die einem den Atem eisig werden lässt.
Brennnessel und Eukalyptus
Die ursprüngliche Idee ist einer Erkältung geschuldet. Die typischen Beschwerden sollten klassisch mit Hustenbonbons gelindert werden. Die Mischung aus Eukalyptus, Salbei und Kirsche gefiel Gabriel Daun gleich so gut, dass diese Aromenkombination auch schmecken könnte, wenn man nicht erkältet ist. Allerdings hatte Daun ein kleines Problem: „Ich wusste anfangs nicht, wie ich das Eukalyptus-Aroma in einen Drink bekommen könnte, bis mir Jakob Etzold während des letztjährigen Club de Cantineros einen Daiquiri mit selbst gemachtem Eukalyptussirup servierte. Bonbons in Wasser aufgelöst – denkbar einfach.“
Mit dieser Information konnte Daun sich dann an die Umsetzung seiner ursprünglichen Idee machen. Die Wahl der Basisspirituose war die nächste Hürde. Mit Vodka fehlte dem Drink die Tiefe, Genever war besser, aber auch noch nicht vollkommen zufriedenstellend. Also wurde eine weitere Idee eines Kollegen aufgegriffen. Klaus. St. Rainer, Betreiber der Goldenen Bar in München, aromatisiert seinen Gin gern mit Brennnessel und serviert ihn dann mit Tonic. Der Brennnessel-Gin war dann die perfekte Basis für den Drink. „Da ich einen verhältnismäßig trockenen Drink mit leichter Säure wollte, fiel die Wahl für die Kirscharomen auf einen Brand und nicht auf einen Likör. Der Zuckersirup balanciert lediglich die Säure. Die Brennnessel bringt eine wunderbar kräuterige Nuance mit ein und der Gin tut sein übriges. Durch die Kühle des Eukalyptus ist er wunderbar erfrischend – gerade zu dieser Jahreszeit. Beim Servieren raten wir den Gästen immer, nach dem ersten Schluck tief einzuatmen, es ist ein wenig, als nähme man einen tiefen Atemzug am Nordpol, daher der Name.“
Ein Cocktail, der in seiner Zubereitung sicherlich etwas aufwendiger ist, den neugierigen Gast im Gegenzug aber mit einem einmaligen Geschmackserlebnis belohnt.

Credits

Foto: Aurora Borealis via Shutterstock

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