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Aus Alt wird Neu. Der Craftmanship Boilerman.

Einfach aufgebaut, schnell zubereitet und altbekannt, neuerdings jedoch anders. Der Boilermaker, nicht unbedingt ein Paradebeispiel für elitäre Trinkkultur, zeigt sich in neuer Darbietung salon- und gesellschaftsfähig und entpuppt sich nicht nur in amerikanischen Cocktail-Bars als Trendgetränk, in „a nerdy cocktail way“.
Einfache Kombinationen, eine schnelle und unkomplizierte Zubereitung ohne Shaker, kein langes Warten der Gäste auf den heiß ersehnten Cocktail und schon gar keine fertigen, in Flaschen abgefüllten Cocktail-Variationen: Back to the roots mit „a shot and a beer“ lautet das Motto in einigen amerikanischen Bars.
Bier und Bourbon
Nicht nur im Billy Sunday in Chicago, im Oxalis in New Orleans oder in der Trick Dog Bar in San Francisco hat das Feierabend-Bier lange nicht ausgedient und tritt neuerdings wieder in Kombination vor allem mit Whisky, aber auch anderen Spirituosen als Boilermaker auf.
Auch in Jörg Meyers The Boilerman Bar in Hamburg steht der Boilermaker als Hausdrink hochgeschrieben und wird dort mit einem Ratsherrn Pale Ale und einem kräftigen Bourbon Shot serviert.
Demokratisches Trinken
Von einer „Rückkehr zur Einfachheit“ oder einem neuen Zeitalter des „demokratischen Trinkens“ ist die Rede. Doch so einfach stellt sich der neuzeitliche Boilermaker nicht dar. Der Beitrag „A Shot and a Beer: The Boilermaker Stages a Comeback“ von Robert Simonson in der New York Times zeigt, dass die an sich simple Allianz aus Bier und Whisky mit ihrer langen, in Vergessenheit geratenen Geschichte einem Wandel unterliegt.
Lokal und unabhängig
Der Boilermaker entwickelt sich in die entgegengesetzte Richtung und entfernt sich vom Image des bloßen Party-Getränks für junge Erwachsene, das sich im Abseits der spirituellen Hochkultur der Bars oder des Genuss-Spektrums befindet. Vielmehr stellt die neue Darbietung des Bier-Cocktails, der seinen Weg an die Bar zurück gefunden hat, einen Lückenschluss zwischen elitärer Bar-Kultur und einem schlichten Feierabend-Bier dar.
Der Fokus der Barbetreiber und Bartender richtet sich beispielsweise auf die Verwendung von besonderen Produkten lokaler, unabhängiger Bier-Brauereien und ortsansässiger, kleiner Brennereien und rückt die Zusammensetzung in ein anderes Licht. Dabei muss es nicht immer Whisky sein, der dem Bier aus aller Welt entweder unter- oder herbeigejubelt wird.
Wermut-Likör, Orangenlikör oder Birnenbrandy kommen genauso gut zum Einsatz, bereichern die Bandbreite eines traditionellen, amerikanischen Getränkes, das neue Wege „in a nerdy cocktail way“ beschreitet.
 
 

Credits

Foto: Bier und Whiskey via Shutterstock

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