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Piekfeines aus Bremen, ein Erdbeer-Rhabarber Likör

Die Welt der flüssigen Aromen hat Gott sei Dank nicht in Mezcal und Gin ihren Horizont, auch wenn manche selbst ernannte Puristen das Gebiet der Liköre oder anderer fruchtiger Spirituosen am liebsten ignorieren würde.
Dabei sind sowohl für den puren Genuss als auch den Einsatz in gemischten Preziosen so manche Zutaten einfach unabdingbar, andere sind neue und spannende Aromen, die der Barwelt  zur Verfügung stehen.
Feine Spirituosen aus Bremen
Seit beinahe drei Jahren ist Brigitta Rust mit ihrer Brennerei Piekfeine Brände Botschafterin für Trinkkultur in der Hansestadt Bremen und darüber hinaus. Ursprüngliche eine private Leidenschaft, hat Rust ihre Liebe zu Obstbränden und deren Aromavielfalt zum Beruf gemacht, das Handwerk des Obstbrennens erlernt und immer mehr verfeinert. Mittlerweile ist es nicht nur Obstbrand, der von ihr destilliert wird. Rust stellt eine ganze Reihe an Likören her und wird im kommenden Jahr einen Single Malt auf den Markt bringen, der seit 2012 in Fässern reift.
Aber zu viel Zukunftsmusik. An dieser Stelle soll erst einmal einer der Liköre aus der Manufaktur Aufmerksamkeit bekommen. Erdbeer-Rhabarber ist die Geschmackskonstellation, die zur Verkostung zur Verfügung stand. Sehr feminin wirkt die Flasche auf den ersten Blick. Eine klassische Form mit einem Etikett in zartem Rosa. 17% Vol. Alkohol verrät das Etikett und eben die Geschmacksvariante Erdbeer-Rhabarber. Eine bewährte Mischung, die man bereits in mehreren Lebensmitteln, zum Beispiel bei Marmeladen, gesehen hat und die sicherlich auch in einem Likör funktioniert.
„Das ist eine altbekannte Kombination, bei der die Süße der Erdbeere sehr gut mit dem säuerlichen Geschmack des Rhabarbers zu vermählen ist“, erklärt die Produzentin. Pur stehe dabei die Süße der Erdbeere im Vordergrund, so die Erklärung zum Likör. Wird er gemischt, zum Beispiel mit Schaumwein, dann wird das Säuerliche des Rhabarber deutlicher zu erkennen und eignet sich dann hervorragend als Aperitif, so die Empfehlung von Piekfeine Brände.
Die Verkostung
Schauen wir doch mal, was drin ist in der so feminin anmutenden Flasche. Die Herstellerangaben ergeben Neutralalkohol, Erdbeersaft, Rhabarbersaft und Zucker, wobei man sich bei der Zuckermenge nicht in die Karten schauen lassen will. Rotbraun kommt der Likör aus der Flasche. Dunkel und ohne jegliche Eintrübungen. In der Nase lässt sich die Erdbeere sofort erkennen. Die typisch fruchtige Süße muss sich erst einmal setzen, bevor sie dem Rhabarber Platz macht.
Im Geschmack wiederholen sich die ersten Eindrücke. Eine frische, fruchtige Süße, volle Erdbeere, die sich erst im zweiten Schluck auflöst und dann der leicht bittere Rhabarber durchscheint. Ein leichter, sehr stimmiger Likör ohne große Überraschungen. Die Empfehlungen, ihn mit Schaumwein zu vermixen, kann man getrost als Perfect Serve betrachten. Hier kommen die Aromen sehr schön zum Tragen. Erdbeere und Rhabarber sind vielleicht nicht die Aromen, die die Barwelt noch einmal revolutionieren werden, wenn man diesen Likör aber als Gradmesser für die Güte der Likörserie von Piekfeine Brände sehen kann, dann findet man als Bartender sicher die ein oder andere Spezialität im Sortiment, weit über Gin und Mezcal hinaus.

Credits

Foto: Bremen via Shutterstock

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