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FÜNF! No-Go-Drinks für das erste Date

Immer wieder Valentinstag: Damit beim romantischen Date zumindest keine falschen Drinks geordert werden, haben wir uns auf die Suche nach FÜNF! Getränken gemacht, die beim ersten Date lieber im Schrank belassen werden. 

In wenigen Situationen ist man so eitel, verletzlich und dermaßen auf seine Außenwirkung bedacht wie beim ersten Rendezvous mit einem Menschen, von dem man sich zwischenmenschlich etwas verspricht. Vieles wird mitunter vor dem Aufeinandertreffen in Gang gesetzt: Friseurbesuche, Maniküre, neues Parfum, neues Outfit – neues Ich. Das Karussell der Beeindruckungsmaschinerie läuft an, man stilisiert sich selbst zu einer Person, der man zuschreibt, sie könne Begehrlichkeiten erwecken.

Da stimmt es manchmal traurig, wenn beim eigentlichen Date auf flüssiger Ebene so sträflich in die falsche Kerbe geschlagen wird. „Zeig mir, was Du trinkst, und ich sage Dir, wer Du bist“, könnte eine Maxime formuliert werden, die bei immer mehr Menschen Gültigkeit zu besitzen scheint.

Sollten Sie also demnächst einmal wieder – vielleicht ja am kommenden Samstag – top gestylt eine solche Verabredung im Kalender stehen haben, dann bedenken Sie, dass auch der Gaumen der angebeteten Person erobert werden will. Eine falsche Drink-Wahl beim ersten Rendezvous kann dazu führen, dass es gleichwohl das einzige bleibt. Wir präsentieren deshalb heute FÜNF! Drinks, die beim ersten Date nichts, aber auch gar nichts verloren haben.

1) Zombie

Mal ehrlich, wollen Sie sich bereits mit dem ersten Glas des Abends eine Turnierladung Alkohol einflößen? Das Signal, das Sie dem verlockenden Gegenüber damit geben, ist ziemlich klar: ohne Sprit im Tank scheint bei Ihnen offenbar nicht viel zu laufen. Es gibt einen guten Grund, weshalb bei einem Rendezvous üblicherweise gemeinsam ein Drink genommen wird, denn er lockert auf und das wiederum ist schön. Wir wollen hier also keineswegs zur Abstinenz anregen.

Jeder Drink hat seine Zeit und seinen Ort. Wer indes der Meinung ist, sich gleich beim Anstoß der Verabredung selbst in die neurologische Kniekehle grätschen zu müssen, der kann nicht erwarten, dass seine Avancen ernst genommen werden.

2) Der eigene Getränkespleen

Nichts ist langweiliger als jemand, der immer das selbe Getränk zu sich nimmt. Schlimmer wird es noch, wenn in umfangreichen Kommentaren darauf hingewiesen wird, dass man das, was man gerade bestellt hat, immer trinke. Der Super-Gau ist erreicht, wenn es sich dabei dann auch noch um Stereotypen handelt.

Welcher Mann soll eine Frau interessant finden, die, ohne die Karte eines Blickes zu würdigen, den zehntausendsten Aperol Spritz ihres Lebens bestellt? Und mal ehrlich, ihr Herren: der Kerl, der sofort mit dem Kellner oder Bartender in Scotch-Fachsimpelei ausbricht und diese dann auch noch der Angebeteten im Gespräch weiter ans Ohr nagelt, bedient nicht nur ein billiges Klischee. Sprechen über Drinks ist schön – wer wüsste das besser als wir?! – aber nicht, wenn es zum Selbstzweck wird. Oder wollen Sie, dass Ihre potentielle Ehefrau außer über Ihren Lieblingsdrink nichts über Sie erfährt.

3) Rum-Cola

Natürlich könnten wir an dieser Stelle auch eine Reihe anderer „Mischen“ heranziehen. Highballs mit Cola rangieren auf der Skala der Getränke-Eleganz aber nun wirklich ziemlich weit unten. Nur in wenigen Fällen und der richtigen Dosierung funktioniert die Kombination, meistens kommt eine klebrig-spritige Katastrophe dabei heraus, die schmierigen Schaum im Glas hinterlässt. So etwas kann wirklich nicht der Erfrischer der Wahl sein, auch dann nicht, wenn ob der Aufregung dringend Abkühlung vonnöten ist.

Der Atem eines Rum-Cola-Trinkers riecht schnell so, wie man sich eine unsauber betriebene Schwarzbrennerei in Nachbarschaft einer Bonbonfabrik vorstellt. Wer also etwas Spritziges zum Durstlöschen braucht, sollte zu weniger brachial-aufdringlichen, dezenteren Konsorten greifen. Ein Vermouth mit Soda bietet sich ebenso an wie ein G’n’T oder Horse’s Neck.

4) B-52

Ein gemeinsam erlebter Vollsuff schweißt zweifellos zusammen. Um ihn möglichst rasch und schmerzvoll herbeizuführen, hat sich die Menschheit Zubereitungen wie den B-52 und dessen andere zuckrige, hochprozentige Derivate einfallen lassen. Beim ersten Date für sich und die Begleitung solche Kampf-Shots zu ordern, kommt einer Beleidigung der Situation gleich.

Hinzu kommt der Ekelfaktor: der eine empfindet einen B-52 vielleicht als lustig, der andere ekelt sich – und das völlig zu Recht – davor, trinkt dann aber aus Anstand mit. Wie war das noch mit dem zweiten Date?

5) Die kleine Apfelschorle „from Hell“

Stellen wir uns zum Abschluss folgendes Szenario vor: es hat tatsächlich geklappt mit dem Tisch im angesagten, fantastischen Wunsch-Restaurant. Alles stimmt, die Atmosphäre, das Licht, die Musik. Die Speisekarte verheißt höchstes kulinarisches Ergötzen und damit ein gemeinsam erlebtes Genussmoment, das zu mehr führen könnte. Heute sollen keine finanziellen Mühen gescheut werden, sogar ohne erotischen Hintergedanken. Als es zur Getränkewahl geht und der Partner bereits freudig die Weinkarte inspiziert, findet all das ein jähes Ende: „Eine kleine Apfelschorle, bitte!“ Und dann, zum Partner gewandt: „Ich muss nachher noch fahren.“

Es gibt Fälle, in denen es okay ist, keinen Alkohol zu trinken. Wer generell nicht trinkt, sollte sich nicht verbiegen und dies auch so sagen. Aber obiger Fall ist ein purer Graus, ein Fanal der Ignoranz. Sie kommen lieber mit dem Auto, anstatt sich mit der begehrten Person eine schöne Flasche Wein oder Champagner zu teilen? Anstatt später noch mit einem Martini oder Old Cuban den Abend ausklingen zu lassen?! Im Ernst: lassen Sie das Auto gefälligst stehen. Nehmen Sie ein Taxi, den Bus, die Bahn, das Rad oder joggen Sie zur Not auch zum Restaurant. Aber wehe, Sie geben diesem dämlichen Auto den Vorzug gegenüber dem ersten gemeinsamen Drink. So wird das nichts.

Credits

Foto: Nils Wrage

Comments (1)

  • schlimmerdurst

    “„Eine kleine Apfelschorle, bitte!“”

    Ha! Das ist in der Tat der grausigste Anfang eines Abends, den ich mir überhaupt vorstellen kann…

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