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Gesundheit! Der Haji Sling aus Australien

Der Cocktail in dieser Woche kommt von der anderen Seite der Erde. Der Haji Sling ist eine Hommage an den ehrwürdigen Singapore Sling, der das Raffles Hotel in Singapur berühmt gemacht hat. Auch wenn nicht Wenige sagen, dass die besseren Singapore Slings außerhalb von Singapur serviert werden. 
Mit dem hier präsentierten Cocktail möchte der australische Bartender Ian Loh sowohl dem klassischen Cocktail huldigen, als auch ein weiteres Beispiel dafür sein, dass manche Getränke mehr Bitters vertragen als nur ein paar Tropfen.
Aufstieg eines Novizen
Die Helvetica Bar in Perth spielt geschickt mit ihrem Namen. Der Name steht sowohl für eine weit verbreitete Schriftart, den lateinischen Namen für die Schweiz, und eben für eine kleine, aber feine Cocktailbar, versteckt zwischen den Hochhäusern im Financial District von Perth.
Bereits ein knappes Jahrzehnt steht Ian Loh mittlerweile seit 2005 hinter verschiedenen Tresen seiner Heimatstadt Perth. Seit 2011 eben hinter dem Brett der Bar Helvetica. Als Novize hinter der Bar war es eines seiner großen Ziele, einen Cocktail zu kreieren, der von seinen Kollegen für gut genug befunden wird, um auf die neue, saisonale Cocktailkarte zu kommen.
Inspiriert sowohl vom Trinidad Sour als auch vom Singapore Sling, sollte ein Drink entstehen, der Cocktail Bitters als elementare Zutat einbezieht und dessen kraftvolles Aroma durch fruchtige Noten abfedert. Nicht ohne Stolz berichtet Loh, dass „die Kollegen von Anfang an begeistert waren von der Kreation. Der Cocktail wurde dann in das damalige Sommermenü aufgenommen.“ Im Namen trägt die Kreation dann wieder den Bezug zum Singapore Sling: Die Haji Lane ist eine bunte und quirlige Straße in Singapur. Von Künstlern gestaltete Fassaden und viele außergewöhnliche Shops sind charakteristisch für die Gegend – somit ein passender Namensgeber für diesen quirligen Cocktail!
Vorsichtige Kalkulation
In den ersten Wochen war der Drink allerdings kein großer Verkaufsschlager, was jedoch weniger am Cocktail oder am Geschmack der Gäste lag, sondern vielmehr damit zusammenhängt, dass auch Australien von einer Angostura-Knappheit betroffen war. Für eine Cocktailbar mit Drinks wie dem Haji Sling oder einem Trinidad Sour kann eine solche Knappheit aber auch von Vorteil sein. Nämlich dann, wenn nicht sauber kalkuliert wird. Der Literpreis von Angostura liegt schließlich jenseits der 70 Euro, und allein der Wareneinsatz im Haji Sling bei deutlich über einem Euro, nur für den Bitter.
Wer das aber berücksichtigt, hat mit der Kreation von Ian Loh einen tollen Drink in Petto. Wer ihn dann auch an seiner Bar anbietet, darf sich über eine ganze Reihe lustiger Wortspiele, ähnlich dem in der Überschrift, freuen. Auf die Gesundheit also!

Credits

Foto: Perth / Australien via Shutterstock

Comments (3)

  • Ruben Neideck

    Höhöhö

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  • Florian

    2cl of Bitters??? Ist das sicher richtig?

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    • Vincent

      Im Text steht doch dass der Cocktail einen hohen Bitter Anteil hat.
      Ist der Unterschied zwischen Orgeat und Orzata spürbar im Drink?

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