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MADE IN GSA COMPETITION 2016: IM ZAHLENRAUM

Aus welchem Land kamen die meisten Einsendungen? Welche Spirituose konnte die meisten Rezepturen auf sich vereinen? Die Zahlen zur Made in GSA Competition. Bei dieser wurde in diesem Jahr erstmals auch der Faktor Wareneinsatz berücksichtigt. Die insgesamt knapp 150 Einsendungen wurden dabei genau auf die Vorgaben überprüft.

Die Bewerber hatten insgesamt sieben Wochen Zeit, eine mit einer regionalen Geschichte verstrickte Cocktail-Kreation in maximal 60 Wörtern einzureichen. Zudem mussten sie – eine Neuerung in diesem Jahr – eine Warenkalkulation veranschlagen. Nach Ablauf der Frist machten sich die Juroren – Gastgeber und Les Trois Rois-Barchef Thomas Huhn, Gerhard Kozbach-Tsai, Charles Schumann und MIXOLOGY-Herausgeber und Wettbewerbsinitiator Helmut Adam – ans Werk, die insgesamt knapp 150 eingetroffenen und für die Jury anonymisierten Rezepturen unter die Lupe zu nehmen. An Hand von standardisierten Bewertungsbögen ermittelten sie die zwölf besten Leistungen.

Den Löwenanteil an Einsendungen erbrachten deutsche Bartender und Bartenderinnen, ihr Anteil betrug 72 Prozent. Die Schweizer bewarben sich zu 15 Prozent, Österreicher zu sechs und BartenderInnen aus Südtirol – zum ersten Mal GSA-Teilnehmerland – zu sieben Prozent. Die Anforderungen zur Aufnahme in den Bewertungspool unterlagen strengen Kriterien. Als Folge wurden 27 Bewerbungen aus formalen oder inhaltlichen Gründen für ungültig erklärt, was einem Prozentsatz von 7,5 entspricht. Die Überschreitung der geforderten Wortanzahl oder beispielsweise auch eine zu geringe Einsatzmenge der Sponsorenprodukte bei Short- oder Longdrinks zählten zu den Ausschlusskriterien.

DIE SCHWEIZ HOLT AUF

Richtet man den Blick auf die Nationalität der Finalisten, dann ringen bei dem grenzüberschreitenden Bewerb zwei Schweizer und zehn Deutsche um den Gesamtsieg. Österreicher sind im diesjährigen Finale leider nicht vertreten. Doch die Finalisten repräsentieren das Land ihrer jeweiligen Wirkungsstätte, und somit ändert sich das Verhältnis. Der in Freiburg lebende Lewin Krumm arbeitet in der Bibliothek Bar in Basel und zieht daher für die Schweiz ins Rennen. Die prozentuale Beteiligung der Schweiz steigt auf 25 Prozent und ist beachtlich, wenn man die Einwohnerzahlen von Deutschland und der Schweiz in Relation setzt. Schade ist, dass in diesem Jahr keine einzige Dame ins Rennen um die Reise nach Singapur zieht. Der Zweitplatzierte darf sich über eine Einladung zur MIXOLOGY BAR WEEK 2016 mit dem Besuch des Bar Convent Berlin und des MIXOLOGY BAR AWARDS freuen. Der Drittplatzierte erhält einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro für den Cocktailian Shop.

Die Jury erwartet von den Finalisten ein „schlüssiges Gesamtwerk“. Bei den Cocktails wird auf die Balance der Zugaben, das Zusammenspiel von Namen und Aussehen sowie auf die Warenkalkulation geachtet. „Dieses Element haben wir in diesem Jahr neu eingeführt“, erklärt Helmut Adam. Les Trois Rois-Barchef Thomas Huhn ergänzt: „Der Drink muss nachvollziehbar und auch in der Praxis realisierbar sein.“ Für die Drink-Variationen standen den Bewerbern über 70 87 Sponsorenprodukte der heimischen Industrie zur Verfügung. Für die Zubereitung der Finaldrinks greifen die Kandidaten auf insgesamt 21 verschiedene Artikel der Sponsorenpartner zurück.

EINE GUTE LONGDRINK-QUOTE

Der Wareneinsatz für den günstigsten Drink beträgt nur 1,03 Euro, für den teuersten Drink wurden 13,97 Euro berechnet. Die Durchschnittskosten pro Getränk aller Einsendungen lagen bei rund 6,26 Euro. Bei den Cocktails der Finalisten, die der Jury am 23. Mai zehn Short- und zwei Longdrinks präsentieren, haben sich die durchschnittlichen Kosten bei 4,6 Euro eingependelt. „Angesichts der Tatsache, dass Bartender heutzutage total Short Drink-verliebt sind, sind zwei Longdrinks im Finale eine gute Quote“, freut sich Helmut Adam.

Erwartungsgemäß dominiert der allgegenwärtige Gin als Basisspirituose das Wettbewerbsterrain und wird in sechs Finaldrinks von fünf verschiedenen Sponsorenprodukten in fünf Shortdrinks und in einem Longdrink eingesetzt. Der Wacholderschnaps führt die Rangliste der neun Sponsorenkategorien als Spitzenreiter an und trägt in 50 von 145 Einsendungen die Rezeptur.

Alle Einsendungen betreffend, reiht sich die Sonderkategorie Kräuter/Kümmel/Aquavit mit 26 Drinks auf den zweiten Platz. Ein besonderer Anreiz für den Griff zu den Produkten der Sonderkategorien Kräuter/Kümmel/Aquavit sowie Limonaden und Fillers sind die damit verbundenen Sonderpreise. Die Bestplatzierten dürfen sich über einen Shaker aus der Birdie by Erik Lorincz-Serie und über einen Satz der Spiegelau Perfect Serve Collection by Stephan Hinz freuen. Jeder Cocktail mit einem Sponsorenprodukt einer oder beider Sonderkategorien nimmt in der Sonderpreiskategorie teil. Der Anteil beider Sonderkategorien an allen Einsendungen betrug insgesamt 41 Prozent. Beim Finale der GSA Competition werden vier Shortdrinks mit Kräuter/Kümmel/Aquavit und zwei Longdrinks aus der Sonderkategorie der Fillers und Limonaden serviert.

DIE SPANNUNG STEIGT

Obstbrand folgt in der Gesamtauswertung auf Rang Drei, er gibt 19 Cocktails das Gerüst. In der finalen Darbietung aber nehmen Liköre und Wermut den dritten Platz ein, Obstbrand wiederum wird beim Finale in einer Rezeptur verwendet. Weinbrand rangiert mit 13 Rezeptvorschlägen auf Platz Vier, Rum wurde in der Gesamtwertung neun Mal eingebracht und landete damit auf Platz Fünf. Im Finale halten Weinbrand und Rum einander die Waage und werden je ein Viertel aller Drinks prägen.

Nach Wien, München und Berlin findet die diesjährige MADE IN GSA COMPETITION zum vierten Mal statt, erstmals jedoch ist Basel, die drittgrößte Stadt der Schweiz, Austragungsort. Das finale Get-together der heimischen Bar-Szenerien mit Bartendern, Juroren und Vertretern der Industrie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geht am 23. Mai im Grand Hotel Les Trois Rois über die Bühne. Die Spannung steigt.

Credits

Foto: Wiese via Shutterstock. Postproduktion: Tim Klöcker.

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