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Blumen von Luther? Der Smoked Blossom Negroni

Er ist und bleibt ein Klassiker. Negroni du geliebter Dreiteiler, der du uns sowohl als Start in den Abend dienst oder die gesamte Nacht begleitest. Allein durch die Auswahl der Zutaten entsteht eine unüberschaubare Anzahl der Varianten, und auch mit kleinen Twists lässt sich dem alten Grafen noch manchmal ein neues Geheimnis entlocken.
In diesem Fall ist es Martin Kramer, Betreiber der Charles Bar in der Lutherstadt Wittenberg, der sich tiefer mit der Funktionsweise des Klassikers befasst hat und dafür belohnt wurde. Wo früher Thesen an Kirchentüren genagelt wurden, um Nachrichten zu verbreiten, stellt man heute auch Fotos in Social Media Kanäle. Auf diesem Weg hat der Smoked Blossom Negroni dann auch den Weg in die Redaktion gefunden, wo er auf reges Interesse stieß.
Einkauf als Inspiration
Jeden Dienstag schaut Kramer im Blumenladen seines Vertrauens vorbei, um die eigene Bar ein wenig gemütlicher zu machen. Als er dort Lavendel und Rosen nebeneinander sah, fing sein Hirn bereits an, die bekannten Aromen in einem Drink zu verarbeiten. Lavendelsirup und Gin funktionierten auf Anhieb und die floralen Aromen machen auch im Negroni eine Menge Spaß.
Da Lavendel auch beim Verbrennen sein spezielles Aroma beibehält und verströmt, kam die Idee eines geräucherten Glases dazu. Kramer zu den unterschiedlichen Möglichkeiten, Rauch in Drinks zu bringen: „Der Versuch mit einer Smoking Gun erwies sich als viel zu umständlich und war im normalen Baralltag nicht praktikabel. Deshalb probierten wir es auf direktem Weg. Lavendel anzünden, Glas darüber stülpen, Rauch einfangen, fertig.“
Was aber gibt der Rauch dem Drink wirklich? Was macht den Unterschied? „Der Rauch führt den Drink von den floralen Noten zurück in die markante Ecke. Ein deutlich spürbarer Rauch, aber wesentlich charmanter und filigraner, als wenn man zum Beispiel Islay Whisky nutzen würde.“
Einstiegsdroge in die Cocktailwelt
Klar, der Negroni ist ein Klassiker und beinahe jeder, der sich mit Cocktails und seinen flüssigen Vorlieben einmal auseinandersetzt, landet früher oder später einmal bei dem roten Dauerbrenner oder einer seiner Varianten. „Der hohe Alkoholgehalt und die Wucht des Gins sowie der bittere Campari können aber den einen oder anderen Gast überfordern”, findet Kramer. “Ich wollte die Ecken und Kanten etwas abschleifen, um dem Drink ein wenig Leichtigkeit zu verpassen. Genau das liefern Lavendel, Rosenwasser und des Gurkenaroma des Hendrick’s Gin. Der Rauch gibt dem Drink dann das gewisse Etwas, seine Smokey Eyes, den Sexappeal.“
Für Kramer ist der Smoked Blossom Negroni sowohl eine schöner Drink für Frühling und Herbst, um den Wechsel der Jahreszeiten aromatisch zu unterstreichen. Aber ebenso ist er eine Möglichkeit, den Gästen die bitteren Noten von Campari und so manchem klassischen Cocktail näher zu bringen. Ein Einstiegsnegroni. Mit Suchtpotential.
 

Credits

Foto: Wittenberg via Shutterstock

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