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Die fünf Top-Drinks der Redaktion 2017

Das Jahr geht zu Ende, die Redaktion hält Rückschau: Welche Drinks sind ihre derzeitigen Favoriten? Pünktlich zum Silvesterabend gibt es unsere flüssigen Lieblinge aus 2017.

 

Die letzten Stunden des Jahres haben geschlagen. Die MIXOLOGY-Redaktion sitzt (glücklicherweise) gerade nicht im Redaktionsbüro, macht sich aber mit ziemlicher Sicherheit, wie auch der Rest der Welt, gerade einen Drink. Es gibt ja eigentlich auch keinen besseren Tag dafür als heute (wenn mann es nicht so sieht wie Harald Juhnke). Welche FÜNF! Drinks die Redaktion gerade am allerliebsten ins Glas rührt, schüttelt oder schüttet, verrät sie hier. Prost und zum Wohl!

Sag zum Abschied leise Michelada

Mein Lieblingsgetränk dieses Jahr ist die Michelada, denn mit ihr hat das Jahr begonnen und so soll es heute Abend in Playa del Carmen auch enden. Die erste dieses Jahr habe ich direkt am 1. Januar in einer Eckkneipe mit sehr viel Frittiertem und sehr guten Freunden in Berlin genossen. Genau so, minus dem Frittierten (dafür mit Tacos), werde ich 2018 angehen – nämlich am 31. Dezember in Mexiko. Das markiert auch das Ende meiner Rolle als Redakteurin in den ehrwürdigen MIXOLOGY-Räumen, denn 2018 beginne ich mit ein wenig fluffiger Freiberuflichkeit und Autorenschaft. Das dann am Strand und vorzugsweise mit besagter Michelada in der Hand, die für mich sowohl Ende und Anfang von etwas Neuen markiert. Und was ist da besser als dieses wunderbare Getränk aus Bier, Tomatensaft, Limette und scharfer Sauce?
— Sarah Liewehr, Redakteurin bei MIXOLOGY

Wie Madame Lily Bollinger

Da nimmt man im Eifer des Umzugsgefechtes einen kleinen Text an – und nun finde ich mich vor dem Bildschirm wieder in einer unwirtlichen Redaktion zwischen Umzugskisten und leeren Regalen. Das Scheiden aus den alten Räumen tut schon ein bisschen weh. Da verspricht allein der Gedanke an ein schönes Glas Champagner ein bisschen Trost. Dieses kleine Hoch, das sich ganz schnell nach den ersten Schlückchen einstellt, diese kleine perlende Euphorie.

Immer, wenn wir etwas Großes geschafft haben – nach den MIXOLOGY BAR AWARDS, der Made in GSA Competition, dem BCB – stoßen wir gemeinsam mit Champagner an.

Ebenso bei einem Geburtstag oder auch bei einer Verabschiedung. Gerade jetzt geben sich Verabschiedung und Geburtstag die Hand und wir stehen noch etwas durcheinander dazwischen. Diese Tage machen wir die alten Redaktionsräume dicht, unsere Sarah verabschiedet sich in neue Abenteuer (von mir von Herzen nur das Beste für Dich) und im Januar werden wir in den neuen Räumlichkeiten durchstarten. Zu allen vorweihnachtlichen Sentimentalitäten, zum Abschied, zum Neubeginn und zum guten Rutschen: Champagner für alle in der Redaktion. Cheers!

— Kathrin Bischoff, Office Management bei MIXOLOGY und Bier Bars & Brauer

Simple Vielfalt

Nicht die Quantität, sondern die Qualität der Zutaten zeichnet einen guten und vor allem nachhaltigen Drink wie meinen Favoriten, den Whiskey Sour, aus. Das Zusammenspiel von frischem Zitronensaft, Zuckersirup, nicht zu rauchigem Whiskey und einer Eiweißkrone ist von seiner genialen Simplizität einem Old Fashioned absolut vergleichbar, wenn auch die Funktionsweise der Drinks komplett unterschiedlich bleibt.

Je nach Säuregehalt der Zitrone sollten die restlichen Zutaten individuell angepasst werden. Daher ist es gar nicht so leicht, ein wirklich gelungenes Exemplar zu ergattern. Wenn aber alles stimmt, vereint sich die fruchtig-süße Säure mit dem herben Whisky zu einem Flirt auf der Zunge. Der Eischnee sorgt für eine weiche, fast schon buttrige Konsistenz, die als Geschmacksträger dient, ohne – jedenfall bei guten Eiern – durch Eigengeschmack zu verfälschen. Der Genuss eines Whiskey Sour erinnert mich genauso an laue Sommerabende vor guten Berliner Bars wie an gemütliche Weihnachtsfeste mit Blick in ein Kaminfeuer. Mein perfekter Drink für fast jede Gelegenheit.

— Merle Primke, Redakteurin bei MIXOLOGY und Bier, Bars & Brauer

I like to have a Martini…

… two at the very most. Und so weiter. Aber es müssen wahrlich nicht immer gleich jene stattlichen vier Martinis sein, die Dorothy Parker eigener Aussage nach brauchte, um „under the host“ zu liegen. Aber einer alleine ist auch immer so schnell leer. Zwei braucht es schon! Und als ich für diesen Artikel überlegte, was ich derzeit besonders gern trinke, fiel mir auf, dass ich in letzter Zeit so viele Martinis getrunken habe wie schon sehr, sehr lange nicht meht.

Kein Wunder, Bewegungen brauchen ja auch Gegenbewegungen. 2014 war mein Bourbonjahr, 2015 stand im Zeichen von Sherry, 2016 trank ich (meine Herren, wie das klingt…!) so viel Bier wie sonst nie. Der Dry Martini, der seinerzeit zu der handvoll Cocktails gehörte, die mein Interesse für die klassische Bar wirklich erweckten, stand lange auf dem Abstellgleis zugunsten von Pale Ales, Vieux Carrés, Fino & Tonics und wie immer ziemlich vielen Negronis. Irgendwann war ja plötzlich der Punkt erreicht, an dem Martinis in der Szene nicht mehr ganz so kredibel waren (nicht genug „brown, bitter and boozy“, wie Phil Duff so schön sagte). Das ist nun entweder vorbei oder aber mir vollkommen egal. Denn der Dry Martini bleibt einer der größten Allrounder überhaupt. Zeitlos, charaktervoll, elegant, komplex, erwachsen. Wie sein Aussehen. Vorzugsweise im Verhältnis 2:1 mit einem kleinen Dash Orange Bitters und Zitronenzeste. Aber das ist dann ja auch wieder eine Frage der Tagesform. Frohes Neues Jahr!

— Nils Wrage, Chefredakteur bei MIXOLOGY

Credits

Foto: Foto via Tim Klöcker.

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