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Unbezahlte überstunden Ausbeutung in der Gastronomie

»Das war schon immer so«: Ausbeutung in der Gastronomie

Unbezahlte Überstunden und sind keine Seltenheit im Gastgewerbe und an der Bar. Davon können viele Köche und Kellner ein Lied singen. Vor allem große Hotelketten konservieren eine gefährliche Tradition, in der der Mitarbeiter noch immer den Rang eines Dieners hat, der für seinen Patron schuften muss. Am Ende geht es um nichts Anderes als im großen Stil unbezahlte Überstunden, um Betrug und Ausbeutung, wenn man so will. Eine teils fiktive Geschichte mit unzähligen realen Vorbildern.
Stellen wir uns Ben vor. Ben ist Anfang Zwanzig, hat nach der Schule eine Kellnerausbildung in einem Hotel absolviert und sich auf die Bar spezialisiert. Nach seiner Lehre hat er mit Freude noch ein Jahr weiter in der hauseigenen Bar gearbeitet und sich im Metier gefestigt. Aber Ben kennt die Gesetze der Branche: Nach der Ausbildung bloß nicht zu lange im alten Betrieb verbleiben! „Weiterkommen“ ist das Schlagwort, Erfahrungen sammeln in hochklassigen Häusern, vielleicht ins Ausland oder auf ein Kreuzfahrtschiff. Außerdem ist Ben jung und ungebunden. Er will etwas sehen von der Welt und nebenbei seinen Lebenslauf veredeln. Über unbezahlte Überstunden hat er sich bislang noch nicht viele Gedanken gemacht.
Er wird schnell fündig: eine große Hotelfirma eröffnet ein neues Design-Haus in einer Großstadt. Top-Lage, anspruchsvolles Konzept, ein renommiertes Unternehmen und vor allem: Bartender gesucht! Ben bewirbt sich direkt online. Nur wenige Wochen später ist der Vertrag unterschrieben. Schon bald ist der Tag des Abschieds von der Alma Mater gekommen. Auf in die große Stadt, Erfahrungen und Trinkgeld sammeln!

Ausbeutung in der Gastronomie: Das böse Erwachen

Sechs Monate später sind die Zweifel, die Ben irgendwann kamen, ins Unermessliche gewachsen. Wieder einmal hat er 10 Tage am Stück gearbeitet, jedes Mal 13, 14 oder mehr Stunden. Seit Ben den Betrieb gewechselt hat, hält er sich eigentlich nur noch an zwei Orten auf: In der Bar oder in seinem Bett. Meist fehlt ihm sogar die Zeit, wenigstens ein paar Einkäufe zu machen, damit der Kühlschrank zu Hause gefüllt ist. Wenn er aufwacht, geht er zur Arbeit. Wenn er Feierabend hat, geht er schlafen. Sonst passiert nicht viel. Wenn Ben mal einen Tag frei hat, bleibt er auf der Couch. Oder er geht in eine Bar, um nicht zu vergessen, warum er den Job eigentlich mag.
Die Hotelbar, in der Ben nun arbeitet, ist in der Stadt eingeschlagen wie eine Bombe, der aktuelle Hotspot. Jeden Abend ist die Bar zum Bersten voll, die Kasse klingelt und eigentlich sollten doch alle zufrieden sein. Oder?
Als Ben anfing, hat er sich über die extrem langen Tage nicht gewundert. Klar, eine Neueröffnung bringt Chaos mit sich. Es gibt noch keine Strukturen, alles muss sich erst entwickeln. Außerdem gab die freudige Aufregung Kraft: Die Karte entsteht, das komplette Haus muss vorbereitet werden. Und auch die ersten Schichten haben ihn nicht verwundert, denn es gibt übermäßig viele Gäste und noch keinerlei Routine. Besänftigt wurden Ben und seine Kollegen obendrein immer wieder durch den Hotelmanager: Das seien ja eben die anstrengenden ersten Wochen.

Von der Ausnahme zum Alltag

Die ersten Wochen sind längst vorbei, aber an Bens Alltag hat sich nichts geändert. Schon am frühen Nachmittag ist er im Betrieb, um sich dem Mise-en-Place für den Abend zu widmen. Wenn er damit fertig ist und eigentlich Zeit für eine kurze Pause hätte, wird er meistens in andere Serviceabteilungen bestellt, um auszuhelfen. Auf einer Veranstaltung im Banqueting “ein Menü schicken” oder Buffets vorbereiten. Irgendetwas gibt es immer zu tun für Ben. Schließlich seien ja alle ein Team, wie der Direktor zu betonen nicht müde wird. Ein Team, das chronisch unterbesetzt ist. Nicht, weil jemand krank ist, sondern weil man niemanden mehr einstellt.
Ben und viele seiner Kollegen arbeiten täglich Doppelschichten. Wenn die Bar schließt, putzt Ben mit seinen Kollegen, füllt auf, kümmert sich um den Müll und nötige Bestellungen, während der Barchef abrechnet. Ist die Bar fertig, hat Ben aber immer noch nicht Schluss. Dann geht es wieder in andere Bereiche des Hauses: Bestecke polieren vom am Abend geschickten Menü, außerdem muss im Banquet noch ein Raum neu gestellt und eingedeckt werden. Am Ende fällt Ben im Morgengrauen in sein Bett.
Dann verdient Ben ja wenigstens richtig gut, werden jetzt wohl viele sagen. Bei so viel Stunden! Am Monatsende bekommt Ben sein Gehalt. Darauf sind 170 Stunden verzeichnet. In der Realität ist Ben jeden Monat jedoch fast 300 Stunden im Hotel. Aber auf der Abrechnung tauchen diese Stunden nicht auf. Er arbeitet fast 130 Stunden umsonst. Über 100 unbezahlte Überstunden. Der einzige Ausgleich, den er nehmen darf, sind sogenannte „Gut-Tage”, also quasi zusätzliche Urlaubstage für Wochen, in denen er mehr als fünf Tage gearbeitet hat. Allerdings egal, ob er an diesen Tagen acht oder 14 Stunden gearbeitet hat. Und diese Gut-Tage muss er auch erstmal abbauen dürfen. Dafür ist aber meist keine Gelegenheit.

Die Klausel macht den Unterschied

Die Geschichte von Ben könnte man Außenstehenden problemlos erzählen. Man müsste aus Ben nur „Abdul“ machen, oder „José“, der als Bartender in Ägypten oder auf den Malediven arbeitet. Niemand würde sich ereifern, denn in diesen Ländern werden Arbeitnehmer, so kann man es westlichen Medien ständig entnehmen, ja leider, leider ausgebeutet. Aber Ben arbeitet im Deutschland des Jahres 2014. In Berlin, München oder Köln. Und es gibt schmerzhaft viele Bens.
In ihren Arbeitsverträgen stehen Klauseln, die besagen, dass etwaige Mehrarbeit mit der jeweiligen Auszahlung des Monatslohnes abgegolten ist. Unbezahlte Überstunden als Teil des Geschäftsmodells, wenn man so will. Gerade die gehobene Hotellerie fußt in ihrer Geschäftsstrategie auf dieser Praxis – auf einer Armee von Bens. Flächendeckend findet sich dieses Konzept in Arbeitsverträgen. Merkt man Kritisches dazu an, wird einem meist von älteren Kollegen oder Vorgesetzten lakonisch entgegnet: „War schon immer so.“ Das sei eben Gastronomie und dem müsse man sich fügen. Schließlich gebe es ja außerdem Trinkgeld, und man habe ja den Vertrag unterschrieben, da könne man sich im Nachhinein nicht beschweren. Kann man das wirklich nicht?

Unbezahlte Überstunden: Kein Gejammer, sondern Kritik an unrechter Praxis

In Deutschland gilt das Arbeitszeitgesetz. Dessen Grundbestimmungen müssen zwar für viele Berufsgruppen modifiziert werden, erwähnen wollen wir sie dennoch einmal: Im Regelfall nicht mehr als acht Stunden Arbeit täglich, höchstens zehn Stunden. Ruhepausen und mindestens 11 Stunden Erholungszeit zwischen zwei Diensten sind vorgeschrieben. Überdies muss Mehrarbeit ausgeglichen werden (finanziell oder zeitlich). Deshalb bedienen sich Firmen besagter Klauseln. Dann, so die Annahme, könne der Arbeitnehmer schließlich nichts sagen. Er habe ja den entsprechenden Absatz vor der Unterzeichnung gelesen. Ist das wirklich so?
Die Abgeltung von Mehrarbeit mit dem Gehalt ist ohnehin ein Modell, das sich in einer rechtlichen Grauzone ansiedelt. Entscheidend ist, dass die Regelung deshalb etabliert werden konnte, weil ihre Anwendung aus dem Bereich der Großverdiener rührt. Wer im Jahr ein Salär im hohen fünfstelligen Bereich (oder gar mehr!) verdient, der dürfe, so mehrere Urteile von Arbeitsgerichten, auch davon ausgehen, dass unbezahlte Überstunden anfallen. Dass eine derartige Regelung überhaupt existiert, unterliegt also einem Verhältnismäßigkeitsprinzip. Bei einem Restaurantfachmann liegt dieser Lohn jedoch häufig bei unter 20.000 Euro jährlich. Und zwar brutto! Und wenn statt der vertraglichen 160 oder 170 Stunden tatsächlich 300 geleistet werden, ist man schnell bei einem Stundenlohn von knapp über 5 Euro für einen gelernten Mitarbeiter. Von Verhältnismäßigkeit keine Spur (siehe auch BGB § 612). Ein solches Vorgehen kann nicht legal sein.
Und das ist es auch nicht.
Die Fälle, in denen klagende Arbeitnehmer Recht bekommen, nehmen zu. Immer wieder erklären Gerichte entsprechende Klauseln, die unbezahlte Überstunden betreffen, für unwirksam, da sie für den Arbeitnehmer eine Intransparenz erzeugen. Denn selbst, wenn der Mitarbeiter unbezahlter Mehrarbeit zustimmt, muss sich diese im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes bewegen. Liegt die Arbeitszeit längere Zeit darüber, ist der Arbeitgeber zu einer Vergütung verpflichtet. Das Bundesarbeitsgericht gab kürzlich einem Lagerarbeiter Recht, der die Abgeltung von knapp 1.000 bis dahin unbezahlten Überstunden eingeklagt hatte – mit Verweis auf jene Intransparenz der Klausel (BAG Az. R 765/10). Zu einem ähnlichen Fall kam das LAG Hamm, das einem Nachtwächter die Vergütung von 540 Stunden zusprach (Az. 13 Sa 512/12). Wichtig ist hier: Der Arbeitnehmer muss die Mehrarbeit und damit unbezahlte Überstunden nachweisen können. Denn der Beklagte ist nicht zur Herausgabe derartiger Dokumente verpflichtet (LAG Rheinland-Pfalz Az. 7 Sa 622/10). Werden beispielsweise händische Stundenzettel geführt, ist es ratsam, sich von diesen Unterlagen am Ende einer Woche oder eines Monats jeweils ein Foto anzufertigen. Jedenfalls, sofern diese Papiere sauber geführt werden, auch dort gibt es viele Ungenauigkeiten – der Autor selbst hatte Kontakt zu Bar-Mitarbeitern eines großen Hotels, deren Schichten meist um ungefähr 16:30 Uhr begannen. Auf dem Stundenzettel jedoch wurde als Dienstbeginn stets – so die Anweisung des Managements – 20 Uhr eingetragen. Die Arbeitszeit – und mit ihr unbezahlte Überstunden – waren also auf dem Papier nicht existent.

Ein deutliches Signal

Diese Urteile sprechen eine klare Sprache. Die gängige Praxis, Überstunden zu verklausulieren, verstößt also gegen geltendes Recht. Dieses Vorgehen ist, mit drastischen Worten formuliert, schlicht illegal. Ungesetzlich. Freilich argumentieren die Arbeitgeber erwartungsgemäß, dass man sonst Stellen abbauen müsse. Die Zeiten seien schwer. Auch das hochpreisige Gastgewerbe sei einem schonungslosen Preiskampf ausgesetzt. Es ist kurios: Alle wollen ein Stück vom Premiumsegment, aber jeder will der Günstigste sein. Doch guter Service durch qualifiziertes Personal kostet Geld.
Große Hotelkonzerne geben astronomische Beträge für Werbung und Bonusprogramme aus, aber nicht für ihr Personal. Ein mit dem Autor befreundeter Bartender, der unter solch ausbeuterischen Bedingungen arbeitet und nach einem Kreislaufzusammenbruch mehrere Tage im Krankenhaus lag, wurde von seinem Vorgesetzten per WhatsApp (!) aufgefordert, er möge sich bitte wieder gesundschreiben lassen. So könne er seinen krankheitsbedingten Ausfall gegenüber dem Team „wieder gut machen“. Einen Besuch am Krankenbett gab es nicht. Der Mitarbeiter degeneriert zur funktionellen Ware.

Leistung hat ihren Preis

Firmen und Konsumenten müssen begreifen: Gute Gastronomie hat ihren Preis. Leider sind immer noch ausreichend junge Fachkräfte bereit, sich derartigen Umständen auszusetzen. Aber viele nehmen daran Schaden. Und das kann die Branche nicht wollen. Es wird sicherlich noch einige Klagen, Revisionen und Ähnliches brauchen, bis sich die Branche ändert. Personal ist keine Ware, sondern eine Investition, die Verantwortung mit sich bringt.
Ob Ben in seinem Betrieb bleibt, oder ob er sich um einen neuen, humaneren Job bemüht, bleibt offen. In seinem Hotel gibt es natürlich auch viele Auszubildende. Im Eingangsbereich prangt deswegen stolz das Siegel der IHK: „Qualität durch Ausbildung“. Man kümmert sich hier offenbar aufopferungsvoll um den Nachwuchs.

Credits

Foto: Überstunden via Shutterstock

Comments (43)

  • Dejan Trifunovic

    …hätten wir doch lieber was gescheites gelernt, jetzt hilft alles jammern nichts mehr!

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    • Pepe

      Wenn der Hotelbesitzer seinen Privatjet verkaufen würde, dann wär das Budget für genügend gutes Personal da!
      Und wir haben etwas gescheites gelernt, wer sonst kann hunderte Spirituosen mit der Nase auseinander halten und einige tausend Drinks aus dem ‘ff’ mixen?

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    • Achim

      Hilft nur selbständig machen 😉

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  • Bimi

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  • Ben

    Allerdings sollte man nicht vergessen, dass man in kleineren Orten, in denen man genauso viel arbeitet, das Problem hat, dass kein Gast, wenn man die Seite der Köche sieht, angemessene Preise für das Essen zahlt…

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  • ape

    Journalismus heisst gründliche recherchiert zu haben.
    das angesprochene Problem besteht zu recht. Nur lügengerüste sind nicht das richtige basement um dagegen anzugehen.

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  • Joerg Meyer

    Ben, als auch der Artikel, sind mir für meinen Geschmack etwas zu naiv…

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    • René

      so ist aber der Alltag in der Gastronomie! Ich habe zum Glück den Absprung geschafft 🙂

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    • Gast-Jo

      Dass ist die Tatsache! Selber alles erlebt,jedoch den absprung geschafft.

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      • Sarah

        musste das auch erleben da mein damaliger Freund als Koch gearbeitet hat

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  • Joerg Meyer

    Ups, damit ist der Ben im Artikel und nicht hier in den Kommentaren gemeint …

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  • ape

    Danke jörg, nur naiv is es halt nicht alleine.

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    • Nils Wrage

      Werter Ape, bitt erkläre dich doch etwas genauer. Ich bin neugierig auf Dinge, die ich übersehen habe bzw. die ich falsch darstelle…
      @ Joerg: ich ereifere mich über unrechte Vorgänge. Das pauschal als “naiv” zu bezeichnen, empfinde ich sowohl als arrogant, als auch als in dem Sinne restauratorisch und antiquiert, wie es im Text beschrieben ist. Nenne es, wie du magst. Ich kann deinen Ansatz – so unbegründet – nicht verstehen.
      Beste Grüße,
      Nils

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  • angie

    Das Gastro, Friseuer etc. scheiss Jobs sind ist bekannt. Einfach nicht machen!

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    • Redaktion

      @Luis F. Bitte verzichten Sie auf persönliche Beleidigungen und bleiben Sie sachlich. Daher wird Ihr Kommentar jetzt gelöscht.

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  • Sandra

    Ich arbeite ebenfalls in der 5* Hotellerie, allerdings im Bereich Empfang. In meinem Hotel wird alles ab 30min aufgeschrieben. Wir haben keinen Betriebsrat, sondern ein tolles HR Büro, was sich für uns einsetzt. Wenn Kollegen im KKH liegen, fährt der HR Director sogar persönlich vorbei. Ich arbeite für Hyatt, seit 2 1/2 Jahren u hatte noch nie so einem tollen arbeitnehmerfreundlichen Betrieb.

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    • Patrick

      Liebe Sandra, nimm es mir bitte nicht für übel aber das ist Propaganda und Werbung für dein Unternehmen. Ich wundere mich, dass du die erste Person bist, die so etwas über diese Kette erzählt.

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    • Jasper

      @SANDRA
      Liebe Sandra, ich denke wir beide arbeiten im selben Betrieb. Bei deinem Lob hast du aber leider vergessen zu erwähnen, dass die aufgeschriebenen Überstunden nur 1 mal im Jahr ausgezahlt werden und vor allem, dass vorher vehement versucht wird, die Auszahlung durch Abbau der Überstunden zu verhindern. Zwar stimme ich damit überein, dass es toll und auch alles andere als selbstverständlich ist das die Überstunden aufgeschrieben werden, aber ich komme immer wieder zu einem Punkt: ich hätte viel lieber jeden Tag weniger Überstunden, denn das ist LEBENSQUALITÄT. Da ich auch nicht neu in der Branche bin (über 12 Jahre) habe ich auch schon öfter verhindert, dass sich Jugendliche zu einer Ausbildung in diesem Bereich entschieden haben. Und dass werde ich mein Leben lang weiter so tun, bei jeder Gelegenheit… das ist meine Mission, welche auf meinen Erfahrungen in der Hotellerie beruht.

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    • Sven

      Hallo Sandra,
      liegt bei deinem Betrieb die PR-Abteilung im Empfangsbereich? Die von Dir gewählte Sprache und ein “wir haben keinen Betriebsrat”, würde doch ein echter Angestellter nicht benutzen.

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  • Joerg Meyer

    Nils,
    meine Kritik gilt nicht den “unrechten Dingen”, sondern Deiner wie ich find eher naiven Darstellung. Ausbeutung möchte ich nicht beschönigen. Aber die Art und Weise wie du hier schreibst ist mir zu plump. Du opferst ein komplexes Thema einer in meinen Augen überzogenen populistischen Darstellung und eventuelle ein paar Geschichten von “Freunden”. (Die wahrscheinlich in Einzelfällen nicht schön sind …)
    Das es in der Gastronomie schwarze Schafe gibt, ist unbestritten. Das Du das ganze Thema hier etwas eindimensional angehst, für mich allerdings ebenfalls.
    Darf ich Fragen: arbeitest Du in einer Bar? Wenn ja, wo? Wie oft in der Woche, bzw. Wie viele Stunden in der Woche?

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    • Nils Wrage

      Lieber Jörg,
      Da das alte Thema wieder aufflackert, möchte ich kurz folgendes sagen: ich arbeite seit mehr als acht Jahren als Bartender. Zunächst mit stetig wachsendem Stundenvolumen neben meinem Studium und seit meinem Abschluss als leitender Bartender in einer Kieler Bar. Vollzeit, auch ich stehe die Woche mehr als 50 Stunden im Betrieb. Meine Arbeit für Mixology geschieht freiberuflich nebenher und nicht im Rahmen eines Praktikums o.ä.
      Ich habe über die Zeit viele Kollegen kennenlernen dürfen und häufig die selben Erfahrungen bezüglich Arbeitszeiten vor allem in Hotels gehört. Ich habe selbst einige Jahre in einem Betrieb gearbeitet, der seine festen Mitarbeiter derart behandelt.
      Ich weiß um das Privileg, an dieser Stelle meiner Auffassung Ausdruck zu geben. Und ich setze es ein, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Ich gebe Dir Recht, dass die Angelegenheit freilich sehr komplex ist. Aber das ändert nichts an dem Faktum, das Vorschriften gebrochen werden unter Anwendung angeblich “normaler”, weil tradierter Konventionen. Um einem Vorwurf zuvorzukommen: dies ist kein Pamphlet gegen harte, lange Arbeit! Die ist manchmal vonnöten, schließlich sitzen wir nicht an einer Supermarktkasse. Aber gleichwohl musst du einräumen, dass sich die von mir skizzierten Probleme nur auf dubiose Tresengespräche mit Freunden beschränken. Der Missbrauch von Arbeitskräften ist in unserer Branche relativ verbreitete Realität. Sicher auch in anderen Wirtschaftszweigen, wie mein Text illustriert. Ebenso bin ich kein Jurist, aber ich habe Tatsachen erwähnt, die sich nachlesen lassen. Dass ich keine Namen von Akteuren nenne, versteht sich von selbst – das gebietet die Diskretion sowohl des Barmanns als auch die des Journalisten.
      Warum ich offenbar nur als aktiver Bartender berechtig bin, über so etwas zu schreiben, will sich mir allerdings nicht erschließen.
      Nur die besten Grüße,
      Nils

      reply
  • ape

    Nils, ich kann nur nochmal betonen das Recherche immer gründlich gemacht werden sollte. Da du darauf anscheinend keinen wert legst ist Tatsache.
    grundsätzlich hast du recht was die gesetzliche läge angeht, aber du führst ein einseitiges bsp an.
    jörg sieht das super, ich kann mich seinen aussagen nur anschliessen und es nicht besser sagen.

    reply
  • Niels

    Guten Tag,
    also ich kann und möchte dem Artikel nur zu stimmen.
    Wenn mir einer erzählt das daß alles rechtens ist dann sollte er vielleicht einmal zwei Wochen mit mir laufen.
    6 Tage Woche oder 7 Stunden die gern mal über 10 -12 hinnaus gehen.
    Dann auch noch Rauchverbot oder zu trödeliges arbeiten bemengeln.
    Ach ja und bitte immer Freundlich aber nicht künstlich bitte.
    Früher sagte man der Gast ist solange König wie er sich auch so benimmt heute ist er schon König wenn er nur den Cafe bezahlt?
    Nein, all diese Menschen egal ob Frisuer, Polizist, Kellner, Koch, Krankenschwester und so weiter
    sind Menschen die Ihren Job aus Freude tun und hat man da das Recht Sie zu behandeln als ob Sie meine Leibeigenen wären? Egal wie gut der Betrieb läuft , jedoch vergessen viele Chefs , Firmeninhaber oder Bosse wer Ihnen all das ermöglicht.
    Ihren Golf Sport, ein Haus in den USA, Ihre Lemusine und und.
    Ich mache meinen Job weil ich ihn mag er ist mein Hobby meine Freude mein Leben und ALL DIES ist mit Geld nicht zu bezahlen aber man bekommt es auch nicht für umsonst.
    Doch vergisst bitte nicht das die jetzige Regierung alles daran setzt Hotellerie – Gastronomie
    mit billig Kräften aus zu statten. Da Langzeit Arbeitslose mindestens 6 Monate keinen Anspruch auf den Mindeslohn haben sind Sie billig und dann kann der Arbeitgeber Sie nach 6 Monaten entlassen da ja nur eine Probezeit war.
    Vielen Dank Niels

    reply
  • Patrick

    Ich finde diesen Artikel sehr durchlässig aber durchaus gelungen.
    Welches Hotel/ welche Bar gemeint ist, ist leider zu sehr zu entnehmen. Ich finde es sehr schlecht, dass es so einfach geschrieben wurde. Nur als Kritik gemeint.
    Das Thema Überstunden unbezahlt oder bezahlt, Die Mehrarbeit ohne Ausgleich oder ähnliche Sachen sind, wie erwähnt, leider typisch und nahezu in allen gastronomischen Einrichtungen vorhanden.
    Wie viele meiner Vorgänger kam der Kommentar – Man darf nicht zu naiv sein! — Ja, euch allen gebe ich Recht. Aber nun ist nicht jeder so selbstbewusst oder gut belesen. Man sollte sich schon mit seinen Pflichten aber auch mit seinen Rechten auseinandersetzen. Leider ist es in der Gastronomie nunmal nicht so einfach. Denn wir arbeiten nicht alle nach einem Gesetz. Es gibt genügend gastronomische Einrichtungen, welche tarifgebunden arbeiten, genau so viele, wie nicht tarifgebunden. Es gibt genügend Einrichtungen in denen es Betriebsräte gibt und genau so viele, in denen es keinen gibt. Stichwort: innerbetriebliche Vereinbarung! Man muss sich schon mit seinem Vertrag, Tarif, Mantel und Betrieb auseinandersetzen um den großen Bereich zu lernen.
    Nicht Betriebe müssen viel ändern sondern jeder einzelne von uns! Die Menschheit will immer weniger bezahlen, sobald sie ausgeht. Ein Großteil will wenig bezahlen, wenn Sie ausgehen und wollen jedoch im Gegenzug einen großen Haufen an Dienstleistung etc.. Das funktioniert nicht. Animiert euch mehr zu bezahlen, mehr zu leisten, dann kann auch der Markt etwas mehr aufatmen. Ich nehme damit keine Geschäftsführung oder Kettenleitung in Schutz. Jedoch darf niemand vergessen, Die GROßEN, die da OBEN sitzen…. ja, diese wissen oftmals nichts von den Vorgängen, welche die “lokalen” Führenden durchsetzen. Auch da besteht ein Druckmoment. Immer auch einmal in andere Positionen versetzen.
    Eine Besserung wird sehr lange dauern….
    Ich habe allerdings eine Bitte: Fangt an in die Gewerkschaften einzutreten. Durch diese bekommt ihr auch juridische Unterstützung, sofern Ihr diese braucht. Denn nicht jeder kann sich eine juristische Unterstützung leisten, da man durch diese enorme Grauzone der Gesetze in der Gastro nicht sicher sein kann, ob man gewinnt. Nur dadurch das ein Großteil einer Branche in Gewerkschaften sitzt, ist es möglich, wie in vielen Branchen (TV berichtet) zu streiken. Das geht zur Zeit in der Gastronomie nur unter dem “Lächeln der Oberen” – es sind einfach zu wenige Arbeitnehmer in Gewerkschaften. So ist der Druck natürlich viel zu gering.
    Ich hoffe nicht negativ irgendjemandem dadurch Stirn geboten zu haben. Aber man sollte schon auch einmal zu überlegen, ob man sich aufregt aus einem Grund der von anderen, von mir oder sogar von dritten oder meinem eigenen Umfeld geschaffen wurde, aufregt. Auch Weiterbildung kann mich an eine Position führen in der ich mehr “Macht” habe.
    Allen Toi toi toi….
    PS: ich bin ebenfalls Gastronomisch aktiv, klassisch ausgebildet, Welt gesehen, Schiff bearbeitet, Reisen, Sternegastronomie, RiesenBankett, Staatsbesuche, Sprachen erlernt, Spezialisiert, Weinfach angelernt, studiert. Es ist hart, aber es lohnt sich…
    Liebe Grüße, Patrick

    reply
  • ape

    @patrick….danke für dein tolles Kommentar. Wenn dieser Artikel nur ansatzweise deine Ansichten integriert hätte würden sich die viele Kommentare als unnötig erweisen.
    Die angeführten BSP und die art und weise des Stils des Textes……haben,ja schon einige gesagt was das ist…..

    reply
    • Micha

      Also lieber Nils,
      Wenn du schon einen solchen “fiktiven” Artikel zum besten gibst, solltest du, wie auch die Kollegen vorher schon gesagt haben, darauf achten das du dir in deinem Artikel nicht zu leicht entnehmen lässt um welchen Betrieb es sich dann handeln soll.
      Das du vielleicht voreingenommen bist weil du von deinem Freund diese Geschichte traurige Geschichte gehört hast und jetzt einen zu weiten Teilen völlig überzogenen Artikel geschrieben hast, sollte dich eigentlich erst Recht dazu angeregt haben vernünftig zu recherchieren.
      Aber dazu bleibt wohl keine Zeit wenn man nur nebenbei Autor ist und aus Kiel nur selten raus kommt um zu sehen was so in den Bars und Hotelbars der Großstädte los ist.
      Ich bin selber seit vielen Jahren Bartender, auch in Hotelbars und weiß das es Einzelfälle gibt wo auch Überstunden nicht aufgeschrieben oder bezahlt werden, aber es gibt in unserer Branche Gott sei Dank genug Alternativen.
      Wenn man seinen Job gut macht wird man auch in solch einem Betrieb nicht bleiben und immer eine bessere Alternative finden. In Bars die etwas auf sich halten und Wert auf ihre Mitarbeiter legen wird so etwas nicht vorkommen.
      Das in unserem Job mal mehr Stunden als die “normalen” acht anfallen ist glaube ich jedem bewusst der diesen Job gewählt hat.
      Es ist wie schon gesagt schade das du über so ein Thema so einen einseitigen und dazu noch falsch recherchierten Artikel geschrieben hast.
      Vielleicht solltest du dich doch lieber auf deinen Bartender Job in Kiel konzentrieren.
      Ich hoffe dort drückst du dann nach acht Stunden die Stempeluhr.
      Beste Grüße

      reply
  • Sanjay

    @ Patrick: toller Kommentar … bis auf Abschnitt 4:
    Man könnte wahrscheinlich ein Pamphlet darüber entwickeln, wann und ob und wo Gewerkschaften in der heutigen Gesellschaft und einem vermeintlich wohlhabendem Land wie Deutschland (noch) eine Berechtigung haben, sei es drum… (Der Pilotenstreik war ja gerade ein exzellentes Beispiel für “jenseits der Realität”…)
    Gewerkschaften in D. verbessern selten die Gesamtsituation, sondern verschieben die Problemsituation – die Du in Abschnitt 3 hervorragend geschildert hast – zu Gunsten von einigen wenigen (für die mediale Berichterstattung relevanten Gruppen) und den Wasserkopf dürfen dann alle bezahlen! Eine von vielen Stellschrauben zu adjustieren verbessert nicht den Komplex, sondern maximal einen Prozess. Abgesehen davon sind viele Arbeitgeber sicherlich schlau genug, ihre Betriebe durch Tricks und Kniffe vor all zu intensivem Eingriff der Gewerkschaften zu präparieren.
    Solange da nicht eine politische Lösung sowie ein gesellschaftliches Umdenken weg von der deutschen “Geiz ist Geil”-, “Hauptsache Billig”-Mentalität kommt, ist jeder einzelne gefragt seine Situation realistisch einzuschätzen und ggf. die Konsequenzen zu ziehen, nur so lässt sich was ändern.
    @ APE: den Autoren ohne Belege, Beispiele oder Konkretes zu dissen (denn fachliche Kritik ist das nicht mehr) ist weder fair noch hilfreich…

    reply
  • Joerg Meyer

    Nils,
    eine Diskussion wird schwammig, wenn Du “mehr” in meine Sätze hineinlegst, als da eigentlich steht.
    “Warum ich offenbar nur als aktiver Bartender berechtig bin, über so etwas zu schreiben, will sich mir allerdings nicht erschließen.
    Das habe ich nicht gesagt. Ich habe Dich lediglich gefragt ob du als Bartender arbeitest und wenn ja wie “umfangreich”.
    Ich habe das gefragt um nur einen kleinen Teil des wie du selber feststellt “komplexen” Themas zu beleuchten.
    Du selber arbeitest wie du sagt 50 und mehr Stunden pro Woche in einer Bar in Kiel. Werden die Überstunden bezahlt? Wie ist das geregelt?
    Wie ist dort allgemein Deine Bezahlung geregelt? Vollzeit, Festanstellung. Zahlt die Bar steuerbegünstigte Nachtzuschläge? Alles ganz korrekt?
    Jenseits der großen Hotels und Systemer wird in Teilen der Gastronomie weiterhin Schwarzgeld, bzw. ein Teil des Gehalts “schwarz” ausgezahlt. Das ist nach wie vor auch Praxis in kleinen Bars. Dadurch erhält der Arbeitnehmer zwar ein höheres Gehalt – mit korrekt hat das wenig zu tun. Und sein es nur die Überstunden die am Ende des Monats mit “nem Zehner die Stunde” auf die Hand abgegolten werden.
    “Die Großen” der Brache sind damit automatisch die Buhmänner – denn dieser illegale “Handlungsspielraum” ist Ihnen nicht gegeben.
    Rein Betriebswirtschaftlich gesehen sind Personalkosten allerdings nicht wegzudiskutieren. Wir z.B. erfassen alle Stunden und haben die Möglichkeit der Abgabenbegünstigten Nacharbeitsszuschläge. Ich erwarte von allen Mitarbeitern eine Arbeitsleistung von ca. 200 Stunden im Monat. Geht es darüber hinaus (und es sind in Extremfällen bis 250 im Monat) versuchen wir dies auszugleichen – was nicht immer leicht ist und nicht immer perfekt gelingt.
    Mit Hilfe der legalen Nachtzuschläge hingeben, können wir übertariflich zahlen. Und sicherlich ist Bezahlung nicht der einzige Gegenwert den wir für Arbeitseinsatz und Loyalität bieten.
    Betriebswirtschaftlich haben wir dennoch Personalkosten von ca. 40% … In Kombination mit Wareneinsätzen von ca 35 % sehr sehr dünnes Eis am Ende des Monats. Das soll kein Jammern sein, möchte nur aufzeigen das das alles nicht so einfach ist. Insbesondere wenn wir den “Kunstgriff” “Schwarzarbeit” mal aussen vor lassen.
    In Deutschland soll es demnächst einen Mindestlohn geben. Es wird immer wieder mit der Abschaffung der Abgabenbegünstigten Nachtarbeit gedroht. Mein Unternehmen wäre mit der Abschaffung dieser Regelung von heute auf morgen hochgradig unwirtschaftlich.
    Sollten der zukünftige angedachte Mindestlohn sich ohne Nachtzuschläge verstehen, wäre dies ebenfalls ein massiver Eingriff und ich denke für viele Bars ein nahezu KO, zumindest für die, die keine Steuern hinterziehen, bzw. Schwarzgeld zahlen.
    Es kommen Fragen auf: Wie wird das mit Praktikanten? In der Bar kein all zu großes Thema. Aber in der Verlagsbranche ein sehr großes. 6 – 12 monatige Praktika mit meist sehr geringer Bezahlung ( oder gar keiner) sind keine Seltenheit. Wie ist es bei Euch Nils? Zahlt Ihr die Praktikanten fair nach Stunde zu einen Mindestlohn?
    Neben der Minestlohndebatte darf man nicht vergessen, das Bartender in Großstädten bis zu 1000,00 und mehr Euro Trinkgeld im Monat machen, was den eigentlichen Sinn des Mindestlohn (den ich grundsätzlich in Ordnung finde) in Frage stellt… Zumindest übergreifend für alle Berufsgruppen.
    Trinkgeld ist das nächste komplexe Thema… aber nicht für mich heute.
    Also allein die Themen Schwarzgeld, Schwarzarbeit, Mindestlohn etc. geben eine Fülle von Möglichkeiten. Du schreibst :”Der Missbrauch von Arbeitskräften ist in unserer Branche relativ verbreitete Realität.” Das ist am Rande der Polemik.
    Sicherlich: die kleine Bar die mit ein paar “Freunden” hinterm Brett die jeden Abend den Laden rocken, die Bartender direkt “auf die Hand” entlohnt, den Gästen super hochwertige Drinks günstig serviert, da Waren Einkauf und Umsätze eh größtenteils am Finanzamt vorbei gehen, ist schnell “everybody’s darling … Nur richtet Sie, gerade in Bezug auf Entlohnung etc. nicht einen viel größeren Schaden an als einige wenige Großhotels, die schlecht zahlen und viel erwarten?
    Meine grundsätzliche Aussage, das der von Dir gezeichnet Ben und Dein Artikel mir für meinen Geschmack etwas zu naiv sind, finde ich nicht übertrieben. Auch nicht “arrogant, als auch als in dem Sinne restauratorisch und antiquiert, wie es im Text beschrieben ist. ” Das hast Du da hingelegt. Ich habe Nichts in diese Richtung gehend von mir geben.
    Dies komplexe Thema hat in meinen Augen gerade in einem Fachmagazin mehr Tiefe und eine umfangreiche Darstellung verdient.
    Du schreibst: “Ich weiß um das Privileg, an dieser Stelle meiner Auffassung Ausdruck zu geben.” .. Dein Privileg ist meiner Meinung nach auch mit journalistischen Verantwortung verbunden.

    reply
  • Redaktion

    Werte Kommentierende!
    Zuerst einmal danke für die Auseinandersetzung mit dem Artikel! Der Autor scheint offenbar einen wunden Punkt erwischt zu haben.
    Zum Vorwurf, man könne eine Person oder einen Betrieb identifizieren, noch eimal das Zitat aus dem Text:
    “Er wird schnell fündig: eine große Hotelfirma eröffnet ein neues Design-Haus in einer Großstadt. Top-Lage, anspruchsvolles Konzept, ein renommiertes Unternehmen und vor allem: Bartender gesucht!”
    “Die Hotelbar, in der Ben nun arbeitet, ist in der Stadt eingeschlagen wie eine Bombe, der aktuelle Hotspot. Jeden Abend ist die Bar zum Bersten voll, die Kasse klingelt und eigentlich sollten doch alle zufrieden sein.”
    Insofern, dass mittlerweile fast jedes Hotel ein Design-Label trägt und die Zahl erfolgreicher Hotelbar-Eröffnungen (Amano, Roomers, The George….) in den letzten Jahren zunimmt, für mich ein wenig weit hergeholt.
    Aber nehmen wir Mal den Fall, dass es tatsächlich so wäre, dass man das fiktive Haus bennennen könnte – selbstverständlich würden wir diesen Fall als Medium aufgreifen, wenn wir es als für unsere Leserschaft als relevant ansehen würden. Und die Frage nach der Relevanz ist bereits hier im Kommentarpfad beantwortet. Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist der Fall Soho House:
    https://mixology.eu/personalgrab-soho-house-berlin-verbale-schlammschlachten-und-berliner-gastro-realitat/
    Was “Ben” anbetrifft – ich selbst war Ben. Allerdings schon etwas älter die Person im Artikel. Eine erfolgreiche Hotelbar-Eröffnung, die ich “begleitet” habe, führte zu mehreren Fällen vor Gericht, wie mir Ex-Kollegen berichtet haben. In Österreich gibt es als Unterstützung von Arbeitnehmern in solchen Fällen die sogenannte “Arbeiterkammer”.
    @Jörg Muss das eigentlich jedes Mal sein, dieses populistische (!) Verhalten, dass Du, wenn Du einen Autor hier auf Mixology Online kritisieren willst, die Frage stellst, ob er in einer Bar arbeitet? Und der Politik-Journalist muss Bundeskanzler gewesen sein, um Angela Merkel kritisieren zu dürfen. Korrekt?
    Was @APE anbetrifft, gilt schlicht DFTT.
    Mit freundlichen Grüßen
    Helmut Adam

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  • Joerg Meyer

    @Helmut Die “Frage” habe ich glaube ich schon im Kommentar “drüber” angesprochen.
    Ich habe nicht behauptet das man in der Bar arbeiten muss um diesen Artikel zu schreiben. Du und Nils scheinen da etwas dünnhäutig. Ihr interpretiert da etwas hinein, was ich nicht gesagt habe. Ihr wollt das vielleicht “rauslesen”.
    Meine Kritik an Nils gilt seinen etwas einfach gestricktem Text, schwarz weiss gemalt, mit alt hergebrachten Bildern in Kombination dem leichtem durchschimmern einer Geschichte eines guten Freundes.
    Da wäre mehr journalistische Qualität für meinen Geschmack wünschenswert gewesen. Weniger emotionsgeladenes Bartending, um bei dem von Euch geliebten Vergleich zu bleiben. Oder findest Du den Text, jenseits des jetzt einströmendes Traffics, qualitative wertvoll?
    Und nein, jeder darf Angela Merkel kritisieren. Wenn das ein Journalist für ein Medium tut, sollte er das allerdings sorgfältig machen. Sonst lässt das irgendwann auch an der Qualität des Medium Zweifel zu
    Gruß
    Jörg

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  • Nils Wrage

    Werte Kommentierende,
    mir ist an einigen allgemeinen Anmerkungen zu den Entwicklungen in diesem Threat gelegen. Zunächst danke ich allen für die rege Beteiligung, die mich – ganz gleich in welcher Form – freut.
    Gleichzeitig scheine ich mit dem Thema, das mich bereits seit längerer Zeit beschäftigt, einen sensiblen Punkt betroffen zu haben. Daher melde ich mich jetzt.
    Mit tiefer Bestürzung haben ich und die Redaktion festgestellt, dass einige Leser sich durch meinen Text offenbar persönlich angegriffen oder gar denunziert fühlen. Derartiges liegt nicht und lag auch niemals in meiner Absicht. Sollte ich Leser unseres Mediums beleidigt und ihnen das Gefühl gegeben haben, sie persönlich seien Gegenstand des Textes, so möchte ich mich dafür in aller Form entschuldigen. Wäre der Artikel ausgerichtet auf eine konkrete, reale Causa, so fänden sich Namen und außerdem wären in jenem Falle auch beide Seiten vorab gehört worden. So wie es sich gehört.
    Der Text ist zweigeteilt. Der zweite Abschnitt befasst sich mit der gesetzgeberischen Lage. Der erste hingegen, der mehrheitlich zu den teils emotionalen Reaktionen zu führen scheint, setzt sich mit einer fiktiven Geschichte auseinander. So meint es der Header über dem eigentlichen Text.
    Der “Ben” aus dem Text ist nicht real. Tatsächlich kenne ich keine Person dieses Namens persönlich. Und überdies ist die ohnehin fiktive Geschichte über ihn keine Aufwälzung im Sinne von “nach einer realen Begebenheit” zu verstehen. Das, was ich im obigen Szenario skizziere, kann gelesen werden als Collage aus unterschiedlichen Erfahrungen. Dass dabei auch Berichte aus meinem engen Bekanntenkreis einfließen, sehe ich nicht als Grund, die Qualität des Textes als minderwertig einzustufen. Aber das ist nur eine Komponente.
    Keine Firma, keine reale Person wird durch meinen Beitrag angegriffen! Und das Beispiel, das sich aus ihm ergibt, ist ein extremes und sehr gesteigertes, was ich ohne Frage einräume. Es ist zu verstehen als Darstellung dessen, was sich ergeben kann, wenn die im zweiten Teil beschriebenen Mechanismen greifen und in ihrem vollen Umfang angewendet werden. Die Geschichte von Ben illustriert die Blüten, die die Gastronomie eben leider manchmal treibt. Manchmal, möchte ich betonen. Es gibt gleichzeitig genügend Arbeitgeber – auch internationale Firmen – die sich den Vorschriften fügen. Genauso habe ich denjenigen, die das eben nicht tun, nicht vorgeworfen, sie seine schlechte Menschen oder gar Verbrecher. Aber sie konservieren in einem nicht angebrachten Traditionalismus Handlungsweisen und Praktiken, die mit gewissen Regelungen nicht vereinbar sind. Wenn Menschen, gar eben erst volljährige Auszubildende immens über ihrem Soll schuften müssen und dafür nicht fair entlohnt werden, dann ist das sowohl nach meinem Empfinden als auch nach der legislativen und tarifvertraglichen Lage nicht rechtens. Und so etwas findet statt. Im einen Unternehmen weniger, im anderen mehr. So etwas pointiert und farbig anzusprechen, eine Debatte anzuregen!, ist kein blinder, “schwarz/weißer” Rant. Es ist das gute Recht eines journalistischen Mediums, darauf aufmerksam zu machen, und zwar auch in kolumnistischer Weise. Der vorliegende Text ist, s.o., keine Reportage.
    Auch die Tatsache, dass ich das Szenario in einer Metropole ansiedele, ist lediglich dem Umstand geschuldet, dass sich Gastronomie dort nun einmal ballt. Auch in der Provinz wird Personal haarsträubend unfair behandelt.
    Seid außerdem versichert, dass mich seit der Veröffentlichung auf anderen Kanälen auch eine ganze Reihe positiver, zustimmender Zuschriften erreicht hat. Von Personen, die froh sind, dass ich, dass wir von Mixology dieses Thema angesprochen haben.
    Und zuletzt: verbale Leberhaken, die auf meine Integrität, meine Fähigkeiten oder meine Herkunft zielen, lasse ich umkommentiert. So etwas macht man nicht. Ich habe euch auch nicht angegriffen. Stichwort “Stil”.
    Beste Grüße,
    Nils Wrage

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  • Redaktion

    Lieber Jörg,
    danke für Deine Erklärung. Allerdings: Welche Interpretation lässt denn die wiederholte Frage nach der “Bar-Kompetenz” des Autors zu? Wenn dem nicht so sein sollte, wie Du versicherst, dann nehme ich das hiermit einfach (ratlos) als Stilblüte zur Kenntnis.
    Was sich Dir nicht zu erschliessen scheint – Deine journalistische Kompetenz in allen Ehren – ist die Tatsache, dass dieser Text als Meinungstext unter der Kategorie “Debatte” veröffentlicht worden ist. Das ist nicht “Pro & Contra”, nicht das statistische Durchleuchten einer Branche. Hier wird ein Mißstand benannt und in einer Kolumne aufgespießt.
    Wenn Du damit nicht einverstanden bist, solltest Du Deinen Standpunkt verargumentieren. Stattdessen kommst Du mit “Zweifel an der Qualität des Mediums” etc. und landest irgendwann bei den Praktikanten von Mixology.
    Interessant wird es tatsächlich in Deinem Kommentar, wo Du über das eigene Erleben aus Deinen Betrieben schreibst. Bevor dieser Kommentar zu lang wird, noch kurz zu den von Dir gefragten Punkten:
    – Traffic: Ist immer nett für ein Magazin. Allerdings nur, wenn er die richtigen Leser bringt und sich um die richtigen Themen dreht. (Deshalb experimentieren wir auch derzeit mit dem Format der Verlosungen.) Im vorliegenden Fall sind es die richtigen Leser.
    Wie relevant der Text ist, zeigt sich unter anderem durch die Verbreitung in (von Dir zum Teil boykottierten) Social-Media-Kanälen. So hat eben jeder seine Realität.
    Jörg Meyer ist in diesem Pfad bisher, abgesehen von ein paar interessanten Einblicken in Betriebskalkulation, eher ein Popcorn-Faktor.
    – Stehe ich hinter dem Artikel? Finde ich ihn “qualitativ wertvoll”? Absolut.
    Beste Grüße,
    Helmut Adam

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  • D-Bone

    Warum fühlt sich denn ein Barbetreiber,der nach eigener Aussage, alles was ihm der Markt ermöglicht für seine Mitarbeiter tut, angesprochen?
    Und stellt sich dann auf eine Seite mit Konzernen, die auf allen möglichen Ebenen anders handeln, als das ein KMU tut=?
    Fälle wie der von Ben kennt sicherlich jeder aus seinem Gastronomischen Umfeld, abgesehen von monetären Schäden hat es auch aus meinem Bekanntenkreis zB jemanden ins Krankenhaus und in die Berufsunfähigkeit getrieben. Soviel zu den Beispielen.
    Und was die rechtlichen Aspekte angeht: Freundlicher hätte man ja nun kaum ausdrücken können, das auch Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetzt (genauso wie Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit etc…) nun mal ein Gesetzesbruch sind.
    Dies führt zu Verzerrungen im Markt, denn Sinn des ganzen ist es doch, sowohl für Arbeitnehmer als auch für Unternehmen gleiche Bedingungen zu schaffen! Wird das umgangen, verschaffen sich (oftmals große) Unternehmen Vorteile, die (vorallem kleinere) Konkurrenzunternehmen treffen.
    Zuletzt möchte ich gerne noch einen älteren Fachkollegen zitieren, der mir sagte:
    “Die aktuelle Tarifstruktur ist so oder so eine Farce… oder könntest du von deinem Gehalt eine Familie ernähren!?”

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  • Kitty

    Interessanter Artikel, interessante Diskussionen..Manchmal etwas zu sehr aus der Sicht der einzelnen Kommentatoren (@Jörg Meyer..1000 EUR Tip kann man zum Beispiel in Geschäftshotels nie erwarten, da viele Firmen einfach festlegen, dass kein Tip gegeben werden darf !!) Es fallen gerade bei großen Ketten oft viele unbezahlte Überstunden an, weil wirklich Personalmangel herrscht und das Angebot an Fachkräften sehr gering ist. Richtig finde ich auch die Aussage der “Geiz ist geil” Mentalität des Gastes, oft ist der Kunde leider nicht bereit einzusehen,dass der Drink in einer Bar leider doch teurer ist als im Getränkemarkt und leider denken Kunden immer noch Barmixen sei einfaches Zusammenschütten von Spirituosen und Säften ( was ihm ja auch dubiose Happy Hour Angebote für ca. 3,50 EUR so implizieren)

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  • Kaspar

    Moin,
    ich kann mir vorstellen das dieser Bericht mehr Schaden als alles andere anrichtet.
    Es ist besser einen Bericht zu Schreiben der die Dinge schildert die den Beruf ausmachen. Der einem jungem Menschen eine Vision gibt. Der dafür sorgt das diese Berufung mit Stolz ausgeführt wird. Die Herausforderung heute, ist, das der Mensch der 8 Stunden arbeitet nicht glücklich ist. Und was haben die meisten mit dem Pensum an Arbeit erreicht? Ich sehe jeden Tag in Gastronomie wie sich die Läute selber im Weg stehen. ….Kann ich nach Hause gehen ich bin schon 9 Stunden hier…. Oder ….Chef ich arbeite schon 2 Jahre in der Position ich muss jetzt auch mal befördert werden…. Das was Ihr schreiben solltet ist was alles gute dabei rauskommt wenn man mit Elan an die tägliche Arbeit heran geht. Fragt doch mal alle Mixology Sieger der letzten Jahre ob die mit 8 Stunden nur eine Chance gehabt hätten. Hier werfe ich dem Schreiber vor, mit diesem Bericht, schnell ein paar likes zu generieren. Zu meiner Person, ich liebe das was ich tue und ich bin hier wahrscheinlic

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  • Feuermacher

    Lieber Nils, Lieber Jörg, liebe Diskussionsteilnehmer,
    vielen Dank für den kritischen Bericht und die vielen Kommentare zu der Thematik. Der Bericht hat mir gezeigt, dass Mixology das richtige Magazin ist, also keine Scheu hat kritische Themen anzusprechen. Ich wollte vor langen Jahren den Schritt hinter die Bar wagen, was allerdings nicht zustande kam, da meine versprochene Stelle hinter der Bar vor die Tresen verlagert wurde. Ich also zuerst als Kellner hätte anfangen sollen (was mir erst in der vorletzten Mixology-Ausgabe bewusst wurde, dass dies der richtige Start gewesen wäre – hätte man mir das damals vernünftig erklärt, wäre ich jetzt wohl hinter der Bar?!).
    Spannend ist auch immer die Frage der Kommunikation per Forum/ Kommentare, da es nie ausgeschlossen werden kann, dass der Text eines Verfassers auch vom Sinn her beim Lesenden so ankommt, wie er gemeint war. Sender – Empfänger-Prinzip! Das ist natürlich per se einfacher, wenn man sich gegenüber steht und miteinander redet. Also nicht immer gleich auf den Schlips getreten fühlen, bzw. einfach mal überlegen, was wollte der Verfasser mir damit sagen?! (Die Kommentare von Jörg Meyer hatten mich nicht überrascht, kennt man seinen Werdegang … das soll jetzt nicht als Kritik angesehen werden. Aber er sagt was er denkt und das finde ich auch gut so. Schließlich haben wir Meinungsfreiheit in diesem Land!)
    @Jörg: Ich hatte leider noch nicht die Möglichkeit Le Lion oder The Boilerman zu besuchen, werde es aber tunlichst nachholen, sobald ich mal wieder in Hamburg bin – habe mich aber köstlich über deinen Erfahrungsbericht „die vier Personen“ auf dem bitters-blog amüsiert.
    Ich war nicht überrascht über die divergierenden Meinungen zu dem Artikel, spiegelt er doch die gesellschaftliche Realität wieder – und muss gestehen, dass ich mich in allen Aussagen wiederfinde. Auch wenn das mit meiner beruflichen Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär (nicht für den Bereich Gastronomie) vielleicht für den ein oder anderen schwer in Einklang zu bringen ist. Ja, die Gesellschaft ist auseinander gedriftet. Ja, die Geiz ist Geil-Mentalität ist vermeintlich hip. Ja, es gibt schwarze Schafe in allen Bereichen unserer Gesellschaft … Dies sollte ein Anstoß sein daran zu arbeiten, dazu gehören alle. Ich besuche gerne eine Bar und bin auch gerne bereit für einen guten Drink meine Euronen zu löhnen (Trinkgeld gebe ich natürlich auch gerne). Im Gegenzug erwarte ich dann natürlich auch, dass derjenige der mir den Drink mixt oder serviert einen guten Lohn (sowie Arbeitsbedingungen) hat. Selbstverständlich ist es dann natürlich auch berechtigt, dass der Arbeitgeber eine Leistung seiner Beschäftigten abverlangt. Die Schwierigkeit besteht dann, wenn ein Arbeitgeber aus der Leidenschaft seiner Angestellten einen Strick dreht, d.h. er weiß das die Liebe zum Beruf da ist und sie alles dafür tun, dass der Laden läuft – wie es wohl in einer Bar genauso ist, wie bei der ein oder anderen Tätigkeit im sozialen Bereich (Altenpflegerin, …). Und hier liegt der Knackpunkt, der Beschäftigte sollte einerseits Leidenschaft (Passion) für seinen Beruf haben und sich hier weiterqualifizieren und sich damit auch emanzipieren, d.h. Grenzen seinem Arbeitgeber aufzeigen, was geht und was nicht geht. Sollten sich alle Beschäftigten auf ihre Rechte berufen, dann gäbe es keine andere Möglichkeit, als das sich die schwarzen Schafe irgendwann eines Besseren belehren lassen würden und ihre Praktiken ändern müssten. Das alles unter dem Mantel der gegenseitigen Toleranz und Fairness.

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  • Lyn

    Themenwahl: sehr gut, endlich
    Stil und Form: naja, vielleicht wirklich etwas eindimensional
    Kommentare: guter Mix aus durchdachten Bemerkungen und Rechthaberei unter Ego Shootern
    Das eigentlich Bemerkenswerte: dass hier mal ein heißes Eisen angepackt wird, wenn auch nicht in voller Größe und Hitze. Aber es geht schon deutlich über die gängigen Themen Flaschenpost, Stoff und Rezepte, Brand- und Namedropping, Wettbewerbe und Schönfotografie hinaus.
    Mit mehr Mut zu relevanter/realitätsnaher Themenwahl und Sorgfalt bei der Darstellung wird hier alles noch besser!

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  • AndiBar

    Ich finde den Bericht gut! nur wie gesagt man kann nicht alle in einen topf werfen! mir ist das auch schon alles passiert!
    Es ist wahr das man in einem Hotel , Hotelbar nicht soviel verdient wie in einer normalen Cocktailbar/Bar
    (sei es laufkundschaft, trinkgeld usw) nochdazu hat ein Hotel meist (leider) immer diese Klauseln , das zauberwort heißt multitasking und kann durch gekonnte ausdrucksweise von “Managern” und Vorgesetzten motivierend eingesetzt t werden sodas man einfach in andere Abteilungen “abgeschoben” wird um diese zu Unterstützen. So spart man Personal und Geld!
    Ich finde in der Gastronomie wird immer noch Lohndumping betrieben! Wenn man gute Qualifizierungen und Weiterbildungen hat und dan seine Gehaltsvorstellungen angibt , sagen manche Betriebe: Zu teuer, Überqualilfiziert usw…
    Ich denke wenige Arbeitnehmer werden sich dagegen wehren da jeder um einen Job froh ist!
    Leider wurde auch die Osterweiterung ein Problem für die Arbeitnehmer in Deutschland/Österreich/Schweiz: NIcht das ich jetzt sage das ich Ausländerfeindlich bin usw..im gegenteil! Nur diese Kollegen aus ländern wie Tschechien, Slowakei, Ungarn usw….haben einfach ein anderes Lohngefüge!
    Bin echt mal gespannt wann das Fass voll ist und auch mal die Gastronomen streiken! aber ich hoffe soweit kommt es nicht..
    lg aus österreich

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  • Zorniges Wurstbrot

    Ich finde den Artikel klasse und überhaupt nicht aus der Luft gegriffen. Aus eigener Erfahrungeng kann ich sagen das es viel zu oft so läuft. Ich habe Gott sei dank rechtzeitig den Absprung aus dieser Ausbeuterbranche geschafft ( leider erst nach 9 Jahren). Nach dem ich meine letzte Anstellung gekündigt hatte musste ich erst mal in eine Klinik um mich behandeln zu lassen ( Burnout). Selbst heute habe ich durch die Zeit in der Gastronomie ernsthafte Schwierigkeiten. Ich kann nicht mehr Nachts arbeiten und bin nicht mehr als 9 Arbeitsstunden belastbar. Es hat mich krank gemacht und ich wünsche noch heute meinen damaligen Chefs das sie zur Hölle fahren sollen für das was Sie mir und vielen anderen angetan haben. Ich hoffe sie haben einen frühen und schmerzhaften Tod. Diese Drecksbranche braucht sich kein bischen wundern das dort kein Nachwuchs mehr gefunden wird. In diesem Sinne: Ihr Ausbeuter brennt in der Hölle!!!!!!!!

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  • die Wahrheit

    In der Gastronomie zu arbeiten ist mit Selbstachtung überhaupt nicht zu vereinbaren.
    Es werden ganz gezielt Duckmäuser eingestellt, die alles mitmachen und schön den Mund halten, wenn ihnen Unrecht getan wird.
    Köche werden in der Ausbildung gebrochen und oho ! welch Wunder – das Opfer macht den nächsten dann zum Opfer. Es ist beschämend.
    Die meisten Köche, die ich kommen und gehen gesehen habe, waren milde gesagt seelisch verkrüppelt.
    In keinem anderen Gewerbe laufen derartig kaputte Leute herum wie in der Gastronomie, weil wie bereits gesagt gezielt nach Leuten ohne Selbstachtung gesucht wird.
    Lasst Euch nicht Eure Würde nehmen !
    Oder um mit Heine zu sprechen : Leckt nicht auch noch den Stiefel, der euch tritt …

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  • Das Ö

    respekt! Besser kann man es nicht beschreiben! Auf der suche im i net über meine rechte und was nicht,. War dieses hier absolut der passendste bericht wie es oft in der /gastro alltäglich ab geht! leider

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  • Björn Wilhelm

    Habe das alles selbst erlebt 🙂
    Sehr gut beschrieben.

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  • Norbert aus Bayern

    Ich habe selbst in diesen Gewerbe in den 80er als Koch gearbeitet.
    Um es kurz zu sagen in “Great Germany” ein Beruf für Duckmäuser und Leute ohne Selbstachtung mit einem Hang zum philosophischen Schönträumen.
    Dank inkompetenter IHK, nicht existenten Gewerbeaufsichtsämtern und Beihilfe leistenden Arbeitsämtern ein scheinbar immer noch erfolgreiches “Geschäftsmodell für Billigarbeitskräfte unter Mindestlohn” Wer noch einen Rest von Gewissen hat, müßte von dieser Branche eigentlich generell abraten.

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