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Die Stadt, der Hopfen und die Neugier

Seit Samstag läuft in der Hauptstadt erstmals die Berlin Beer Week. Wer jetzt an Bierzelte und die Sinnlosigkeit großer Volksfeste denkt, liegt falsch.

Wir haben uns bereits umgesehen und ein paar Eindrücke der groß angelegten Veranstaltung gesammelt. Cheers!

Es ist ein ambitioniertes Projekt, das sich die Macher der Berlin Beer Week zur Aufgabe gemacht haben. 30 Brauer, die meisten aus Deutschland, überziehen in diesen Tagen die Hauptstadt mit einer Vision aus Freude und Hopfen — so etwa die Vision des Teams um Stefan Krüger und Dirk Hoplitschek.

Die Offenheit der Stadt 

Die Beer Week ist als offene Veranstaltungsreihe unter einem gemeinsamen Ziel konzipiert: das gute Bier einer breiteren Anzahl von neugierigen Menschen näher zu bringen. Es versteht sich daher von selbst, dass viele der zahllosen Events wie Tastings, „Tap-Takeovers“ und Präsentationen exklusiver Sondersude komplett frei in Bars oder Bierbars abgehalten werden. Dazu kommen spezielle Veranstaltungen, etwa „bierige“ Bootstouren, Brauereibesichtigungen und Brauworkshops unter Profi-Aleitung. Mitorganisator Dirk Hoplitschek, übrigens auch gelegentlich als Autor für MIXOLOGY tätig, zeigt sich zum Bergfest der Beer Week am Mittwoch zufrieden: „Wir sind insgesamt positiv überrascht. Wir erhalten durchweg positive Resonanzen und alle Events sind entweder vernünftig oder gar sehr gut besucht.“

Besonders das Eröffnungsevent am letzten Samstag im Brauhaus Lemcke am Hackeschen Markt war ein voller Erfolg, wie Hoplitschek Auskunft gibt. Hier wurde auch das offizielle Festivalbier vorgestellt — ein Collaboration Brew von 12 Berliner Brauereien —, das seitdem in vielen der teilnehmenden Bars ausgeschenkt wird: ein kräftiges, aromatisches, aber dennoch süffiges und leichtes, kaltgehopftes Pale Ale mit nicht zu hohem Alkoholgehalt.

Enjoy the Tap-Takeover

Natürlich haben auch wir uns auf der Beer Week umgesehen, um ein paar Impressionen aus dem aromatischen Getümmel zu präsentieren. Probieren konnten wir unter anderem das exklusive Otto’s Burger IPA aus der Hamburger Bierschmiede Von Freude, das lang ersehnte neue Sunrise Session IPA, das der BrauKunstKeller gemeinsam mit Hofmark vorgelegt hat, sowie die aktuelle Abfüllung aus der „Enjoy By“-Reihe der kalifornischen Craft-Heroen von Stone Brewing, deren Mitgründer und CEO Greg Koch höchstpersönlich gestern Hand an die Hähne im Hopfenreich legte.

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Ian Wendland & Christian Dierken Greg Koch von Stone in seinem Element Roger Breitenegger / Tu Salud Schaumiger Spaß Kraftvolle Verlockung Stone & BrauKunstKeller zu Gast

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Auch Alexander Himburg, Gründer und Braumeister vom BrauKunstkeller, zeigt sich sehr erfreut über die Resonanz beim Publikum. Himburgs Biere sind die ganze Woche über im Kreuzberger Hopfenreich im Sonderausschank erhältlich, von Samstag bis Montag stand der Brauer dabei auch höchstpersönlich hinterm Tresen. „Veranstaltungen wie diese geben mir einfach eine Gelegenheit, mit unseren Kunden in Kontakt zu treten: ein Tap-Takeover, wie wir ihn hier machen, ist die beste Möglichkeit, die direkten Reaktionen auf die eigene Biere zu erhalten — man sieht, wie die Leute über die Biere sprechen, sich austauschen und überrascht sind“, freut sich Himburg. Auch sonst zeigt er sich beeindruckt vom vielfältigen Programm der Beer Week. „An solchen Events sieht man, dass sich die Szene entwickelt.“

Bis Samstag läuft die Beer Week noch, bis auf dem Gelände der just im Bau befindlichen deutschen Stone Brauerei die große Abschlussparty mit über 50 Bieren lockt. Und Dirk Hoplitschek hat noch einen Leckerbissen parat: „Letzte Woche kam ganz kurzfristig noch ein Container aus den Staaten — mit teilweise sehr exklusiven Sonderauflagen aus Greg Kochs Mikrobrauerei.“ Es dürfte ein langer, hopfenreicher Abend werden.

Credits

Foto: Nils Wrage, Alexander Himburg

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