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Herrengedeck Xavier Suderman

Bleib doch noch kurz: Das Herrengedeck Xavier aus dem Suderman

Das Herrengedeck ist ein Klassiker der Kneipenkultur. Felix Engels und das Suderman holen es in Form des Herrengedeck Xavier in die Bar. Benannt nach Xavier Padovani, schmiegen sich in der Kölner Bar ein Schönramer IPA und ein auf Scotch, Holunderblütenlikör und Angostura basierender Shot gekonnt aneinander.

In der heutigen Welt, die ein jeder von uns sein Zuhause nennen darf, ist die Zeit das kostbarste Gut. Sie ist ähnlich wie Öl und in der düsteren Dystopie der Zukunft auch Wasser eine begrenzte Ressource und dadurch wertvoller als alle noch nicht vollständig erschlossenen Metalle zusammen. Wer uns wichtig ist, dem vermachen wir einen Teil dieses kostbaren Kredits des Lebens und wehe, derjenige enttäuscht uns.

Und ist die Zeit erst kostbar, so bleibt sie uns nur bedingt zum Entdecken; zum Erforschen neuer Geschmäcker, Kennenlernen fremder Spirituosen oder Beschäftigen mit der vollen Bandbreite an verblassten Cocktail-Klassikern. Es ist verwunderlich und geradezu paradox, dass eine Idee der Geburtsstunde des modernen Drinks geradezu perfekt in den durchlebten Status quo passt. Die des Herrengedecks.

Das Herrengedeck: Nen’ Bier und nen’ Shot

Denn ist das Leben da draußen mit all seinen Facetten so kompliziert wie auch unübersichtlich, erdet uns das ehrliche Bier, wie kaum ein anderes Gebräu dazu im Stande wäre. Zusammen in Kombination mit einem Shot ist das Herrengedeck nichts als neuentdeckter Zeitstil voller Tradition.

Ob für den norddeutschen Hafenarbeiter in Form eines Lütt un Lütt (Kümmel und Bier) oder für den hart schuftenden Kumpel aus dem Ruhrgebiet mit Bier und Korn. Das Herrengedeck hat Geschichte. Sie erzählt das gesellige Beisammensein nach vollendeter Tat mit anschließendem Versacken in der Eckkneipe der Arbeiterklasse. Das macht es ehrlich und das macht es deutsch. Ein verkanntes Kulturgut? Nicht wirklich!

Das Herrengedeck Xavier und sein Weg ins Suderman

Viel zu schnell haben nämlich auf der einen Seite ambitionierte Jungbrauer der – Achtung, Unwort – Craft Beer-Revolution und kreative Bartender die Form der Vereinigung zweier sehr unterschiedlicher Substanzen begriffen und die Idee dahinter weitergesponnen. Felix Engels aus dem Kölner Suderman ist so jemand. „Hier in Köln, im Agnes-Viertel, da ist das Veedel einfach etwas ganz besonders und genießt hohen Stellenwert. Die Wertigkeit dahinter wollten wir auch in unsere Karte mit einfließen lassen und ein Stück weit damit die ‘Kneipe’ zurück in die Cocktailbar holen“, so Engels.

Gemäß dieser Prämisse würdigt das Kölner Bar-Team die fast in Vergessenheit geratene Getränkekategorie mit einer in sein Menü fest integrierten Sparte. Dies sei auch insofern die logische Weiterentwicklung gewesen, als dass man bereits eine große Bandbreite an unterschiedlichen Bierstilen vom schweren Porter bis zum leicht-frischen Pale in der Bar etabliert habe. „Außerdem spielt Bier halt auch eine große Rolle. So ein Herrengedeck ist auch nicht ohne Grund der Liebling des Bartenders nach der Schicht. Wir hatten da einfach Bock drauf.“

Ein großer Namensgeber für das Herrengedeck Xavier

Nach dem großen Pariser Vorbild Xavier Padovani benannt, ist das Herrengedeck, das sich hinter diesem Namen verbirgt, nicht weniger großartig. Anders als die Tradition es besagt, heben Engels und sein Suderman-Team den Shot an und modifizieren ihn quasi zu einem Short-Drink. Wichtig hierbei ist vor allem, die Aromavielfalt, die das Bier mit sich bringt, auch in den besagten Kurzen einfließen zu lassen.

So erfreut sich das Herrengedeck Xavier auf der einen Seite eines Schönramer IPA. Das im Farbton dunkelgelb gehaltene Craft Bier schmiegt sich mit seinen Harz- und Honigaromen im frischen Grapefruit-Mangogewand mit 7,8% Vol. perfekt an den kräftig süßlichen Shot des Xavier. Dieser besteht aus Johnnie Walker Black Label, St. Germain Holunderblütenlikör und Angostura, zusammen verrührt mit Orangenzesten.

Was bleibt ist ein Gedeck, das nicht nur bestens miteinander harmoniert, sondern den Bierfreund zum Cocktailliebhaber avancieren, den Cocktailtester aber gleichzeitig auch mal das Bier probieren lässt. Schön, dass sich beides derartig befruchtet und vor allem schön, dass diese Idee in Form einer Kategorie in der Karte derart präsent ist.

Credits

Foto: Foto via Tim Klöcker

Comments (4)

  • Barprofessor

    Hallo Redaktion,
    das Rezept ist mangelhaft.
    Was ist 1 Flasche Xavier (vermutlich Bier) wie groß ist die Flasche?
    30 cl Johnnie Walker Black Label soll vermutlich 3 cl heißen?
    10 cl St. Germain Holunderblütenlikör soll vermutlich 1 cl heißen?
    Grüße
    Hr. Lang

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  • Tito

    Das Rezept ist für eine Flasche des so genannten Shortdrinks/Shots berechnet und daher in den Mengenverhältnissen korrekt.

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  • chop4naija

    Wow! What a yummy and delicious recipes, my mouth is already watering and i can’t wait to try this at home asap.

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  • Christian

    Wenn ich 3cl +1cl addiere bin ich bei 4cl, wenn ich das in eine Flasche umfülle ist noch ne Menge Platz.
    Ne Null angehängt gibts schon eher Sinn, oder ?

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