Follow the Peat: Der Ardbeg Day 2014
Wie bringt man etwa 400 Menschen dazu sich im Torwandschießen, Strohballen stapeln und Fußballspiel mit festgebundenen Händen zu messen? Ganz einfach, man stellt ein BBQ und die Verkostung eines neuen und seltenen Whiskys in Aussicht.
So geschehen am vergangenen Sonntag in Bonn. Der Ardbeg Day, jährlich am letzten Samstag des Whisky Festes auf Islay, wurde wieder international gefeiert und erneut wurde eine neue Abfüllung anlässlich des Feiertags präsentiert. Der schon im Vorfeld viel besprochene Ardbeg Auriverdes war Anlass für etwa 400 Menschen aus ganz Deutschland und zum Teil den Nachbarländern, sich auf den Weg nach Bonn zu machen und sich mit anderen Ardbeggianern zu treffen und auszutauschen.
Durch Kampf zum Ardbeg Auriverdes
Typisch Ardbeg, hat man sich auch in diesem Jahr um ein buntes Rahmenprogramm bemüht. Wie sollte es im WM-Jahr anders sein, war natürlich Fußball das Thema. 16 Teams, aus den Zuschauern recht willkürlich zusammengewürfelt, kämpften im Turniermodus um den Sieg im Torfball, der lebensgroßen Variante des Tischkicker, in der man an Stangen festgebunden auf Torfboden Fußball spielt. Das am Ende siegreiche Team Shorty, größtenteils aus dem Raum Stuttgart und München, stellte auch beim Ardbeg Day unter beweis, dass die Pokale im Fußball in Deutschland derzeit nur in den Süden gehen. Dass der Titel am Ende aber wohlverdient war, konnte man in den von Sonne, Anstrengung und Torfstaub gezeichneten Gesichtern der siegreichen Mannschaft sehen. Ein leichtes Knirschen zwischen den Zähnen dürfte sie noch ein paar Tage begleiten, wenn nicht im Verlauf des Abends noch mit ein paar Whiskys gespült wurde.
In Solodisziplinen wurden noch Sieger im Torfwandschießen, Strohballen stapeln und Ardbeg Memorization ermittelt,die sich jeweils über eine 4,5l Flasche Ardbeg 10 freuen durften.
Nach der körperlichen Anstrengung und vor dem großen BBQ sollte dann der Höhepunkt des Tages folgen: Die gemeinsame Verkostung des Ardbeg Auriverdes unter Anleitung von Bryony MacIntyre, ihres Zeichens analytische Chemikerin im Whisky Creation Team von Ardbeg.
Gemeinsame Verkostung
Sehr bemüht ihren schottischen Akzent nach Möglichkeit zu unterdrücken, erklärte sie die Eigenschaften des neuen Ardbeg. Die Unterschiede zu anderen Abfüllungen bewiesen, dass in ihren Adern wirklich ein kleiner Teil Ardbeg fließt. Ihr Vater ist einer der Stillmen bei Ardbeg, kümmert sich also schon ihr Leben lang darum, dass der Whisky in die Fässer kommt.
Geschmacklich konnte der Whisky die Anwesenden überzeugen, auch wenn mancherseits ein leichtes Murren darüber zu vernehmen war, dass die Abfüllung einmal mehr stark limitiert ist und jeder der Anwesenden wirklich nur eine Flasche mit nach Hause nehmen durfte. Ein Luxusproblem für LVMH, nie der Angst begegnen zu müssen, auf einer Sonderabfüllung sitzenzubleiben. Welchen Kultstatus die Marke unter ihren Anhängern hat, zeigte sich zum Ende der Veranstaltung. Alles, was durch ein Logo oder Schriftzug geziert wurde und nicht im Beton verankert war, fand einen Abnehmer. Selbst der Hinweis auf den Abort, ein schlichtes schwarzes Schild mit der Ardbeg-Schriftart bedruckt, fand am Abend ein neues Zuhause.
Glaubt man einem Leck im amerikanischen Zollsystem, wird es noch in diesem Jahr eine Neuauflage des extrem getorften Ardbeg Supernova geben. Eine offizielle Bestätigung vonseiten der Marke hierzu steht allerdings noch aus.
Credits
Foto: via Ardbeg