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Bar Convent Berlin 2019 Programm

7 Tipps für das Bar Convent Berlin Programm 2019

Das Bühnenprogramm auf dem Bar Convent Berlin kann sich wie ein Dschungel anfühlen: So viele Vorträge und Seminare, dass man gern die Übersicht verliert. Wir haben uns durch die Agenda gewühlt und sieben Programmpunkte des BCB zusammengestellt, die Großes versprechen.

„Fermentation“ – Lars Williams (Empirical Spirits)

7. Oktober, 13:15 bis 14:15 Uhr; Mixology Main Stage

Der studierte Literaturwissenschaftler Lars Williams kann auf eine einzigartige Karriere zurückblicken: Seine Tätigkeit in der Werbung hängte der New Yorker an den Nagel um die Koch-Leidenschaft zu professionalisieren. Nach Stationen in seiner Heimat kam er erst zu Heston Blumenthal ins The Fat Duck, bevor er die Entwicklung des Noma in Kopenhagen über Jahre entscheidend mitprägte.

Heute ist Williams Mitgründer und Betreiber von Empirical Spirits, einer Destillerie in Kopenhagen, die sich der Entwicklung und Erschaffung experimenteller Spirituosen jenseits fester Kategorien verschrieben hat. Seinen Vortrag über die Anwendung verschiedenster Fermentations-Techniken sowohl für Destillate als auch für den Barbetrieb dürfte eines der absoluten inhaltlichen Highlights des diesjährigen BCB sein. Übrigens: Einen Einblick in die Arbeit von Empirical Spirits gibt Williams später am selben Tag im Taste Forum B von 16:30 bis 17:15 Uhr unter dem Motto „Pioneering Spirits“.

@empiricalcph

„Hiring the Unemployable“ – Stephanie Simbo

7. Oktober, 17 bis 18 Uhr, Mixology Main Stage

Die Südafrikanerin Stephanie Simbo befasst sich schon seit Langem mit dem Thema Nachhaltigkeit und ganz speziell mit der Resozialisierung ehemaliger Häftlinge auf dem Arbeitsmarkt. Mit ihrer Initiative Beyond Bars widmet sie sich dieser schwierigen, sensiblen Angelegenheit ganz explizit.

Getreu dem Grundsatz „Bildung statt Inhaftierung“ entwickelt Simbo mit Beyond Bars Konzepte und Strategien, um früheren Strafgefangenen durch gastronomische Ausbildung und Bildung eine wichtige Integrationsmöglichkeit in ein neues Berufsleben zu ermöglichen. In ihrem Vortrag auf der Main Stage des Bar Convent erläutert sie ihre Techniken und zeigt die Vorteile für alle Beteiligten auf.

@education_not_incarceration
@bbakademia

„The Globalization of the Artisan Concept: Dr. Stravinsky“ – Antonio Naranjo & Yeray Monforte

7. Oktober, 17:30 bis 18:15 Uhr, Taste Forum B

Ihr Dr. Stravinsky hat sich rasant zu einer der populärsten Bars rund um den Erball gemausert: Rund eineinhalb Jahre nach der Eröffnung wurde die Bar aus Barcelona bei den MIXOLOGY Bar Awards als „Best New European Bar“ ausgezeichnet, nur kurz darauf folgte die Listung in den „World’s 50 Best Bars“.

Dass solche Würdigungen auch eine Herausforderung sein können, haben Naranjo und Monforte seither gelernt. Denn ihr Dr. Stravinsky ist ein durchaus starker Charakter: Fast alle Zutaten werden vor Ort hergestellt, Spirituosenmarken treten am Tresen niemals sichtbar in Erscheinung und es gibt weder fertig gekaufte Filler noch Wein oder Bier. Solch ein Konzept trotz veränderter Erwartungen zu stabilisieren und zu skalieren, kann eine Herkulesaufgabe sein. Der Inhaber und der Bar-Manager des Dr. Stravinsky zeigen, wie sie dieser Aufgabe begegnen.

„Drink to the Future“ – Victoria Chow

8. Oktober, 13:15 bis 14:15 Uhr, Mixology Main Stage

Victoria Chow betreibt unter dem Namen The Woods nicht nur eine Lifestyle-Marke, sondern auch die selbstbetitelte „erste nomadische Bar der Welt“ – ein Barkonzept, das nicht Pop-Up sein, sich aber bewusst ebensowenig auf einen dauerhaften Standort festlegen will.

In ihrem Vortrag auf der Main Stage befasst sich Chow daher mit großen Zukunftsfragen der Bar und der Gastronomie: Wie werden die digitalen Entwicklungen sich künftig für die Bar niederschlagen? Welche Veränderungen könnte die Spirituosenindustrie erfahren? Wie entwickelt sich der Bartenderberuf aus soziologischer Perspektive? Und nicht zuletzt: Wie wird sich die Bar als sozialer Fixpunkt transformieren?

@torichow

„Filter Coffee in the Bar Set-Up“ – Hannes Fendrich

8. Oktober, 13:15 bis 14:15 Uhr, Coffee Stage

Lange Zeit galt er als der Underdog des Koffeins, heute ist er vitaler denn je: Filterkaffee hat im Zuge der „Third Wave of Coffee“ viele neue Bewunderer gefunden. Immer mehr Menschen wissen, dass es einen Unterschied gibt zwischen vorgemahlenem Schrott aus einer 20-Euro-Maschine und einem hochwertigen Kaffee, der sorgsam von Hand in einem Filter gebrüht wird.

Damit ergeben sich auch für die Bar völlig neue Ansatzpunkte: Bislang basieren so gut wie alle Kaffee-Cocktails auf Espresso, seit Kurzem ist auch Cold Brew ein Thema. Der Berliner Kaffeeröster Hannes Fendrich ist „Head of Coffee“ bei der Rösterei Coffee Circle und zweimaliger Deutscher „SCA Coffee Brewing Champion“. Sein Vortrag auf der Coffee Stage erläutert die Möglichkeiten, Filterkaffee sinnvoll und praktikabel ins Getränkeprogramm einer Bar aufzunehmen.

@hannesmcmannes

„The Future of Bar-Design“ – Alex Ruas & Adam MacDonald

Ein schottischstämmiger Australier und ein portugiesischer Norweger schicken sich von Oslo aus an, die Architektur von Cocktailbars zu revolutionieren: Ruas und MacDonald – beide mit professionellem Hintergrund im Industriedesign – sind die Gründer und Betreiber der Agentur Behind Bars, der aktuell wohl gefragtesten Firma, wenn es um intelligentes, progressives Bar-Design geht.

Dabei steht niemals die Optik im Vordergrund, sondern zuallererst der Mensch, der hinter dem Tresen arbeitet. Behind Bars entwickelt für zahllose Kunden Ideen und Lösungen zu ergonomischem Bar-Aufbau und bedenkt dabei auch, wie sich ein Tresen und eine ganze Bar so konzipieren lassen, dass der Gast bestmöglich inkludiert wird und sich im stylishen Umfeld nicht wie ein Fremdkörper fühlt. In ihrem Talk dürften die beiden Vordenker einen inspirierenden Einblick in ihre Arbeit geben.

@behindbarsagency
@dropthemac

„An Exploration of Bartending“ – Vijay Mudaliar

9. Oktober, 15:45 bis 16:45 Uhr, Mixology Main Stage

Mit der Bar Native in Singapur hat Vijay Mudaliar eines der weltweit progressivsten und vielleicht radikalsten Barkonzepte unserer Zeit geschaffen. Der umtriebige Bartender und Unternehmer befasst sich in seiner Arbeit schon lange mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Berühmt wurde er für das Schlagwort vom Native als der Bar, die „nur 50 Gramm Abfall pro Abend“ erzeugt.

Eng damit verknüpft ist Mudaliars Bestreben, regionale Zutaten zu verarbeiten und ganz generell den Zugang zu spezifischen „Zutaten“ zu überdenken, neu zu interpretieren und umzudefinieren – das kann soweit gehen, dass im Native plötzlich Ameisensäure im Sour landet. Auf dem Bar Convent Berlin präsentiert Vijay Mudaliar einen Überblick über seine Herangehensweise.

@vijaymgp
@nativebarsg

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