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Bar Convent erneut mit Rekordzahlen

Jedes Jahr wieder viel zu kurz – auch die zwei Tage des neunten Bar Convent Berlin sind wieder nur so an uns vorbeigerauscht.  Hier ein Plausch, dort ein Drink und im konstanten Laufschritt durch die Messehallen. Wir werfen einen Blick zurück. 

Die Türen öffneten sich und — siehe da — es gab keine Schlange. Keinen Rückstau bis an die Straße. Kein durstiges Warten. So mancher BCB-Veteran dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben, dass er ohne Komplikationen in die Messehallen des neunten „Bartenders‘ Christmas“ gelangt war. Denn bei aller Perfektion, die das jährliche Bar-Ereignis an zwei Tagen selbstbewusst demonstrierte, war der Einlass in all den Jahren die Achillesferse geblieben.

Ganz offensichtlich hatte die Partnerschaft, die das Gründer-Team um die MIXOLOGY-Macher Jens Hasenbein und Helmut Adam sowie Bastian Heuser dieses Jahr mit dem weltumspannenden Messekonzern Reed Exhibitions eingegangen war, sofort Früchte getragen. Der neunte Bar Convent brachte ein bemerkenswertes Wachstum mit sich — und das in Sachen Aussteller wie auch Besucher. Bei letzteren sprechen wir von einem rasanten Plus von 20 Prozent auf insgesamt 11.280 Teilnehmern gegenüber dem Vorjahr mit 9.400 Gästen.

Auf die Flut neuer Besucher trafen rund 30 Prozent mehr Aussteller — und damit knackte der Bar Convent locker die Zweihunderter-Marke. Bei traditionell zwei Messetagen galt es sich also strukturiert durch Programm und Hallen zu bewegen, um sich durch alle 268 Aussteller aus 30 unterschiedlichen Nationen zu navigieren. Und da dürfte dann auch der ambitionierteste Messebesucher an seine Grenzen gestoßen sein. Treibenlassen war also die Devise.

Welt-Bar-Stadt Berlin

Rund die Hälfte aller Gäste kam dabei nicht aus Deutschland, ganze fünf Prozent flogen sogar aus Übersee die Hauptstadt an. Berlin war für die zwei Tage das Zentrum der internationalen Branche, was die Besucher, die teils aus Japan, China, Indien, Brasilien, dem diesjährigen Gastland der Messe, und Südafrika angereist kamen, bewiesen. Die größte Gruppe bildeten in diesem Jahr übrigens die Besucher aus Großbritannien, Skandinavien und Osteuropa.

Das Programm an den zwei Messetagen war mit nationalen und internationalen Größen voll gepackt wie eh und je: Jared Brown und Anistatia Miller füllten die Stühle und den Boden vor der Bühne genau so wie Jeffrey Morgenthaler, der erklärte „wie alles begann“. Und Jörg Meyer gab Einblicke in die besten Lösungen wenn „man seine erste Bar baut“. Mit BrandStarter gab es eine Neuheit in diesem Jahr, die besonders den Start-ups aus der Spirituosenbranche unter die Arme greifen wollte. Hier wurde in einer Reihe von Vorträgen eine Basis an Grundwissen bei der Unternehmensgründung gelegt.

Alles neu 2015

Ganz neu in diesem Jahr war die Coffee Stage und die Food Area – beides kam zwischen der großen Bandbreite an Spirituosen, die es zu probieren galt und Cocktails, die genossen werden wollten, sehr gelegen. Einige von Berlins bekanntesten Gesichtern aus der Streefood-Szene versorgten die Besucher mit Hot Dogs und Pastrami-Sandwiches. Ein paar Meter weiter wurde der Beweis erbracht, dass nun auch endlich Kaffee in der Bar ankommt. Die Coffee Area wurde von Corey Andreen mitkonzipiert, verschiedene Talks und Vorträge klärten die Frage „Warum großartige Bars schlechten Kaffee“ anbieten. Eine Halle weiter, die in diesem Jahr zur Messe hinzugenommen wurde, um den wachsenden Ausmaßen auch räumlich gerecht zu werden, bot unter anderem der Made in GSA Area Platz. Was es gab? Über 60 Produkte aus Deutschland, Österreich und Schweiz und Drinks aus den begabten Händen von Alexander Mayer, dem Gewinner der Made in GSA Competition 2015.

Das „C“ steht für Craft

Auch dem Bier wurde in diesem Jahr deutlich mehr Tribut gezollt. Das Bier-Segment der Messe hatte erstmals einen eigenen Bereich und wartete mit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelter Ausstellerzahl auf. Auf der Beer Alley konnten sich die Besucher rechts und links durch Craft Beer von Brauern aus München bis Kopenhagen probieren, während ein paar Schritte weiter auf dem Beer Stage die bekanntesten Bierbar-Betreiber und Brauer den Stand der Dinge in Sachen „Craft in Deutschland“ erörterten.

Insgesamt wird der Ring um die Kernthematik der Messe auf weitere Branchen und Segmente immer mehr ausweitet. Die Rolle des Kaffee kommt endlich an, das Essen bekommt mehr Aufmerksamkeit und die Messe wird mit ihrem Publikum immer internationaler. So international, dass es den Bar Convent in den kommenden Jahren weltweit geben soll, wie das Organisations-Team in verschiedenen Interviews mit Fachmedien verkündet hat. Im nächsten Jahr steht wiederum das zehnjährige Jubiläum der Berliner Ausgabe an.

Werden wir von MIXOLOGY dabei sein? Insgesamt 62% der diesjährigen Messebesucher gaben in einer von einer unabhängigen Agentur durchgeführten Besucherbefragung an, MIXOLOGY regelmäßig zu lesen. Unser Magazin für Barkultur ist damit das mit Abstand meistgefragte Medium bei Bartenders‘ Christmas. Versteht sich, dass wir auch nächstes Jahr als Medienpartner der europäischen Bar- und Getränkemesse das Jubiläum gebührend feiern und begleiten werden. Auf 2016!

Credits

Foto: Fotos via G. Shani & S. Cakal

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