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Karussell der Nacht XI

Panta rhei – Willkommen zum Überblick der Bar-Rochaden. In dieser Ausgabe u.a. mit der Möglichkeit, im Londoner Artesian zu arbeiten. Ja, richtig gelesen: Im Bar-Tempel der englischen Hauptstadt ist Platz frei. Darüber hinaus gibt es Neues von Simon Brandmayer, Penelope Meyer, Kerry Allison sowie den Reisenden Florian Rupp und Julia Homberg. Auf geht´s!

Beginnen wir gleich an der Themse. Bereits vor einigen Wochen hat in der Beaufort Bar im Londoner Savoy der Brite Kyle Wilkinson das Steuer von Chris Moore übernommen. Als insgesamt 13. Head Bartender der 126-jährigen Geschichte des Hauses spricht er vom „schönsten und zugleich herausforderndsten Schritt meiner Karriere.“ Den meisten hierzulande dürfte Wilkinson als mehrfacher Finalist der britischen Diageo World Class bekannt sein.

PIP HANSON: KEINE RUHE IM ARTESIAN

Weit mehr als nur Bekanntheit genießt in London und über alle Genzen hinweg vor allem auch das Artesian. Doch wirklich Ruhe in der Personalbesetzung möchte sich seit dem Weggang von Alex Kratena und Simone Caporale nicht einstellen. Zumal nun auch Pip Hanson, Interims-Head-Bartender und Thronfolger des Duo Fatale, in seine Heimat Minneapolis zurückgekehrt ist. „Alex und Simone haben einen Giganten erschaffen. Es war eine unglaubliche Erfahrung, für vier Monate in dieser ‚Höhe’ zu arbeiten und den Ausblick zu genießen“, malt Pip ein Bild seiner Zeit. Trotz allem Tumult sei es ihm gelungen, die letzte Zeit der Bar erfolgreich zu gestalten und die Dinge zusammenzuhalten. Zumindest solange er am alten Stil festgehalten habe.

„Als wir meine Visionen für das Artesian und die nächsten Schritte durchgingen, wurde immer deutlicher, dass das Hotel nicht den gleichen Enthusiasmus dafür aufbringt wie ich, stattdessen lieber am altbewährten Konzept festhält und auch meinen geplanten Umbau nicht unterstützen wird,“ erklärt Pip respektierend, “wir hatten einfach ein zu verschiedenes Bild von der Zukunft der Bar und daraufhin diese Entscheidung getroffen.“ Im Umkehrschluss bedeutet dies nun: Das Artesian sucht einen neuen Head Bartender. Die Ausschreibung für diese nicht gerade kleine Aufgabe ist öffentlich und hier zu finden. Wer will?

SIMON BRANDMAYER: AM FLUSS GLEICH LINKS

Für gut fünf Jahre arbeitete Simon Brandmayer in der Onyx-Bar im Züricher Park Hyatt, zu Letzt als Head Bartender hinter dem schweren Steintresen. Mit heutigen Datum feiert er nun jedoch den ersten Tag in seiner neuen Wirkungsstätte, der Bar Rive Gauche. Als Assistant Bar Manager arbeitet er an einem kleinen konzeptionellen Facelift und bringt neuen Schwung ins Backboard. „Eigentlich“, holt Simon Luft, „wollte ich ins Ausland gehen. Japan zum Beispiel hat mich sehr interessiert. Doch als ich vom Angebot in der Rive Gauche gehört habe, musste ich zusagen.“

Denn die Bar im legendären Züricher Hotel Baur au Lac möchte wieder mehr lokales Publikum an den Tresen locken und sich zeitgenössischer in der Auswahl der Drinks präsentieren. Eine Aufgabe mit unglaublich viel Reiz. „Genau dafür habe ich durch meine vielen Reisen in den letzten Jahren Eindrücke sammeln können und nun viele gute Ideen, die ich einer neuen Karte präsentieren werde“, verspricht der Wahl-Schweizer. Die Barflys der Limmat-Stadt können sich freuen.

PENELOPE MEYER: APOTHEKERIN UND FITNESS-COACH

Einen beruflichen Wechsel innerhalb der Stadtgrenzen gab es auch in Berlin: Für Freigeist Penelope Meyer ging es aus der Bryk Bar im Prenzlauer Berg nach Kreuzberg. Die Chemie habe dort einfach nicht so ganz gepasst, meint sie. Und so steht Penelope jetzt hinter dem Tresen der Oranienapotheke, kurz Ora, und verteilt mit Barchef Ruben Neideck hochprozentige Schluckimpfungen an durstige Hauptstädter.

Darüber hinaus wirkt die Wahl-Berlinerin dem oftmals physisch fordernden Lebensstil des Bartenders entgegen. Sie setzt auf Fitness, Ernährung und Spaß. „Durch den Sport kam gesünderer Lifestyle, dadurch wieder mehr Energie, mehr Mut an gewisse Dinge heranzugehen, mehr Liebe zu mir“, erklärt Penelope. Das Business dahinter komme auch in Schwung. Wer sich also ganz offiziell von der Power-Barfee motivieren lassen möchte und den Bartenderbauch trainieren will, kann sich jederzeit gerne melden. Oder doch lieber erstmal einen Drink im Ora nehmen.

FLORIAN RUPP UND JULIA HOMBERG: AUF NACH NEUSEELAND

Weiter ziehen auch Julia Homburg und Florian Rupp. Nach langen Nächten im Berliner Windhorst für Julia und Florians Intermezzo als Barchef im Marques, packen die beiden wie geplant wieder die Koffer. „Ende April“, sagt Florian, „geht es in die neuseeländische Hauptstadt Wellington. Wahrscheinlich werden wir dort an der Bar bleiben, aber sicher ist es nicht. Eventuell werden wir uns mehr mit Kaffee oder Wein beschäftigen.“ Auch mehr Bezug zum Restaurantgeschäft, wie einst in Vancouver, können sich beide gut vorstellen. Auf jeden Fall, verspricht er, bleibt es gastronomisch.

Derweil wird Damien Guichard in leitender Funktion das Marques übernehmen. Der gebürtige Franzose machte sich bereits in der Redwood Bar, dem The Antlered Bunny und Tier verdient, ist seit gut fünf Monaten mit dem Marques vertraut und wird dem eingeschlagenen Stil treu bleiben. Für Julia Homberg stürzt sich als Nachfolger der Südtiroler Alexander Roviello in die Nacht der Hauptstadt.

KERRY ALLISON: SCHOTTISCH GLOBAL

Ähnlich international geht es fortan auch für Kerry Allison weiter. Zwar sah sich die in Berlin lebende Schottin schon immer als „internationale Aktivistin“ für die Biere von BrewDog, doch seit gut einer Woche nun steht so etwas ähnliches wenigstens auch auf ihrer Visitenkarte: Global Brand Ambassador.

Von ihrer Wahlheimat und weiterhin bleibenden Homebase Berlin aus, kümmert sich Kerry nun darum, „BrewDog in jede Ecke der Welt zu bringen“. Herzensangelegenheit bleibt aber trotzdem erst einmal die mehrfach verschobene Eröffnung der ersten reinen BrewDog-Bar in der Ackerstraße in Berlin-Mitte.

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Julia Homberg © Sebastian Heck Kerry Allison via BrewDog Kyle Wilkinson Penelope Meyer Pip Hanson via Langham Hotels Simon Brandmayer

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AUF SUCHE

Die letzten Zeilen dieser Ausgabe unseres Karussells der Nacht möchten wir gerne denjenigen ans Herz legen, die es weitertreibt. Denn sollten Sie auf der Suche nach einer beruflichen Veränderung sein, und zufällig in Berlin wohnen, könnte die Bar im Amano Grand Central etwas für Sie sein. Hier sucht das bezaubernde Team klassische Verstärkung in der Bar!

Wenn sich das Karussell der Nacht für Sie bereits gedreht haben sollte oder Sie Tipps und Vorschläge für aktuelle Personalwechsel der flüssigen Szene haben, freuen wir uns jederzeit über Informationen an: [email protected]

Credits

Foto: Straßen viaShutterstock.

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