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Black Forest Bar Cup 2019

Fresh & clean mit Stachelbeere: Tim Allgaier ist der Gewinner des Black Forest Bar Cup 2019

Im vierten Black Forest Bar Cup dominiert das Rheinland: Tim Allgaier aus Düsseldorf holt sich mit seinem fruchtig-verspielten Gimlet-Twist „Gimleddle“ den Sieg im Schwarzwald, während Rang zwei nach Köln geht.

Auch im vierten Jahr seines Bestehens ist der Black Forest Bar Cup eine echte Besonderheit in der Landschaft der deutschen Cocktailwettbewerbe. Gründer und Veranstalter Willi Schöllmann – ohnehin einer der interessantesten und umtriebigsten deutschen Gastronomen – initiierte den Cup (damals noch als „Schwarzwald Bar Cup“) im Jahre 2016.

Black Forest Bar Cup 2019 | Mixology Magazin für Barkultur
v.l.n.r. Andreas Schöler, Paul Pelzer, Willi Schöllmann, Tim Allgaier, Paul Sieferle, Nils Wrage | ©Markus Edgar Ruf

Der Offenburger Bar- und Restaurantbetreiber wollte eine Competition schaffen, bei der die Teilnehmer in ihren Drinks die reichhaltige kulinarische Kultur des Schwarzwaldes inszenieren und feiern. Schöllmann weiß, wovon er da spricht: Sein Schoellmanns Bar & Küche in Offenburg war im Prinzip die deutsche Pionier-Bar, wenn es ums Mixen mit heimischen Obstbrand geht.

»Seit letztem Jahr gibt es beim Black Forest Bar Cup nicht nur einen Contest für Cocktails, sondern auch einen zum Thema „Barfood“. «

Black Forest Bar Cup: Der einzige deutsche Cocktailwettbewerb ohne Sponsoren-Banner

Die eigentliche Besonderheit am Black Forest Bar Cup ist aber eine andere. Denn Schöllmann ist das Kunststück gelungen, durch sein hervorragendes Netzwerk aus Getränkeherstellern, Unternehmern und Kulturschaffenden einen Pool an Sponsoren für seinen Bar Cup zu versammeln, die im Laufe des eigentlichen Wettbewerbs praktisch nicht sichtbar sind.

Der Black Forest Bar Cup ist auch 2019 der wahrscheinlich einzige Cocktailwettbewerb in Deutschland, bei dem nicht ein einziger Logo-Banner eines Sponsors, geschweige denn einer Spirituosenmarke zu sehen ist. Sogar der Hauptsponsor – der in Offenburg ansässige Spülmaschinenhersteller Meiko – verzichtet komplett auf Sichtbarkeit. Für Bartender und alle anderen Menschen, die das übliche Spiel kennen, ist so etwas eine Wohltat.

Gimleddle

Zutaten

6 cl Schladerer Gretchen Dry Gin
3 cl hausgemachtes Stachelbeer-Oxymel*
1,5 cl Ferdinand’s White Riesling Vermouth

Beim Black Forest Bar Cup trifft Bar auf Küche

Wie weit der Black Forest Bar Cup mittlerweile auch über seine Stammregion hinaus Strahlkraft entwickelt hat, zeigt auch die Herkunft der Finalisten: 2019 kamen gleich zwei von ihnen aus Hamburg angereist, ein Teilnehmer gar aus London. Und das, obwohl im Gegensatz zu vielen anderen Wettbewerben sogar die Anreise vom Teilnehmer gezahlt werden muss. Andererseits auch kein Wunder, wenn man, wie in diesem Jahr, seinen Drink vor der einzigartigen Kulisse von Brenners Parkhotel in Baden-Baden mixen darf.

Seit letztem Jahr gibt es beim Black Forest Bar Cup nicht nur einen Contest für Cocktails, sondern auch einen zum Thema „Barfood“. Hier sind Köche aufgerufen, sich mit einer Food-Kreation zu bewerben, die dezidiert für den allabendlichen Einsatz in einer Bar konzipiert ist. Souverän siegte in der Barfood-Wertung Titelverteidiger Florian Hieke aus dem Romantikhotel Spielweg. Der Koch, der gerade erst im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung ist (!), konnte auch nach 2018 die Jury erneut begeistern, indem er ein Sandwich aus hausgemachtem Dinkel-Sauerteig und Pulled Pork vom Wildschwein servierte. Rang zwei ging an Fabrice Ohlmann aus dem Gourmet-Restaurant Silvio Nickol, der eine aufwendige Dessert-Kreation mit Fokus auf Erdbeere präsentierte.

Die Gewinner: Gimledde – mehr sog i net

In der Drink-Wertung setzte sich am Ende ein Spitzenduo aus dem Rheinland vom restlichen Teilnehmerfeld ab: Tim Allgaier (Kassette, Düsseldorf) und Paul Pelzer (Suderman, Köln). Den knappen Sieg sah die Jury, die sich aus Willi Schöllmann, Paul Sieferle (Sieferle & Kø, Mannheim), Christian Stromann (sternefresser.de) und Andreas Schöler (One Trick Pony, Freiburg) zusammen setzte, letztlich bei Allgaier. Der überzeugte mit seinem sommerlich-frischen, duftigen „Gimleddle“, einem schlichten Gimlet-Twist aus Schwarzwälder Gin, Wermut und einem hausgemachten Stachelbeer-Oxymel.

Als Preis nimmt Allgaier neben der Trophäe nicht nur eine Magnumflasche Bollinger Champagner mit an den Rhein, sondern auch 1.000 Euro in bar. Paul Pelzers heimisch inspirierte Last-Word-Variante „Mehr sog i net“ wurde mit dem zweiten Platz und u.a. 500 Euro ausgezeichnet.

Black Forest Bar Cup 2019 | Mixology Magazin für Barkultur
Der einzige deutsche Cocktailwettbewerb ohne Sponsoren-Banner. | ©Markus Edgar Ruf

Black Forest Bar Cup vielleicht mit Erweiterung

Schöllmann selbst zeigte sich beim abendlichen Ausklang hoch zufrieden mit dem Event, und er kündigte sogar eine mögliche Erweiterung im kommenden Jahr an: Dann soll der Cup evtl. erstmals eine jährliche Partner-Region bekommen, die als inhaltliches Thema in den Wettbewerb mit integriert wird.

Aber erstmal gab es dann natürlich – sonst wäre Willi Schöllmann nicht Willi Schöllmann – ein paar Gläser Champagner. Das passt an einem heißen Tag schließlich immer, und die Champagne liegt ja auch immerhin nicht wirklich weit vom Schwarzwald.

Credits

Foto: Markus Edgar Ruf

Link: http://blackforestbarcup.de/

Comments (3)

  • SIGI SPAETH

    Lieber Willi es wurde schon vor 50Jahre Cocktails präsentiert mit Einheimischen Produkte einer der bekanntesten von Rosenow war der Schwarzwald Cocktail andere wie ich haben mit Schnäpse Cocktails kreiert also die Gegenwart kann ohne Vergangenheit nicht sein es ist gut was Ihr macht aber vergisst nicht das vergangene ich war der erste Barkeeper der in OG Cocktails präsentiert hat und war in mehr als 30Jahre auf der ganzen Welt unterwegs bei Meisterschaften so IHR könnt nicht die Cocktails neu erfinden die es schon Jahre gibt dies ist nur ein Gedanken Sprung für das Barkeeper Wesen Nennt wie Ihr es wollt Mixology für mich ist immer der hinter der Bar der Barkeeper und nicht Mixology es wäre schön wenn Ihr Jung Barkeeper ein wenig von den alten orientieren würdet. Liebe Grüße Sigi

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    • Mixology

      Lieber Sigi,

      Du hast sicher recht, der Barkeeper ist meist hinter der Bar ein Barkeeper. Ansonsten verstehe ich Dein Anliegen nicht so wirklich. Zwischen »mehr als 30 Jahre« und »50Jahre« hätte ein Satzzeichen ganz gut getan 😉

      Liebe Grüße // Nils Wrage

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  • Willi Schöllmann

    Lieber Siggi,

    vielen Dank für Dein Feedback.
    Im Kern geht es doch darum unsere Leidenschaft und Liebe zum Beruf weiterzugeben.
    Das erreichen wir nur, wenn die alten Barkeeper die Jungen respektieren und sich über die positive Entwicklung freuen.
    Ich kann nur sagen, ich finde es großartig was in den letzten 15 Jahre stattgefunden hat.

    Dein Willi

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