Buffalo Trace Distillery: Von Pionieren und Aristokraten
Keine andere Whiskeybrennerei auf der Welt hat mehr Auszeichnungen erhalten als die Buffalo Trace Distillery in Kentucky. Das Unternehmen war immer wieder Pionier in der Geschichte des American Whiskey, seine prägenden Köpfe gelten zurecht als „Bourbon-Aristokraten“. Ein Blick auf die Menschen, ohne die unser Bourbon heute anders schmecken würde.
Über 230 Jahre sind eine lange Zeit voller Umschwünge und Revolutionen. Seit die Buffalo Trace Distillery im Jahre 1787 im heutigen Frankfort/Kentucky gegründet wurde, hat sich die Welt des American Whiskey stetig gewandelt – vor allem immer wieder Dank der Impulse, die die Pioniere aus dem Hause Buffalo Trace gesetzt haben.
Heute ist Buffalo Trace die Whiskeybrennerei, die im Lauf der Geschichte weltweit mit den meisten Auszeichnungen und Medaillen prämiert worden ist. Seit 2013 zählt die Anlage mit ihren wunderschönen, sorgsam erhaltenen Warehouses zum Katalog der National Historic Landmarks der USA, sie genießt also umfangreichen Denkmalschutz – und beansprucht für sich, diejenige Whiskeybrennerei in den Vereinigten Staaten zu sein, die am längsten durchgehend in Betrieb gewesen ist.
Die „Bourbon-Aristokraten“
Für den Erfolg des Unternehmens Buffalo Trace zeichneten immer wieder bemerkenswerte, innovative Männer verantwortlich, die zu den größten Visionären in der Historie des amerikanischen Whiskeys gehören und heute gern respektvoll als „Bourbon-Aristokraten“ bezeichnet werden.
Zu diesen Bourbon-Aristokraten in der Historie von Buffalo Trace gehörten etwa George T. Stagg und Colonel Edmund Haynes Taylor Jr. – so sorgte Staggs geschäftlicher und finanzieller Scharfsinn dafür, das Unternehmen stetig wachsen zu lassen, während Taylor mehrere Meilensteine und Innovationen in der Handwerkskunst der Bourbon-Herstellung vorantrieb: Er war nicht nur einer der ersten, der sowohl für die Fermentationstanks als auch bei den Pot Stills auf massives Kupfer setzte, er ließ zudem das erste Warehouse errichten, in dem die Temperatur regulierbar gewesen ist.
Gemeinsam legten Taylor und Stagg – der der Brennerei ein knappes Jahrhundert seinen Namen gab – den Grundstein für den heutigen Ruf des Hauses Buffalo Trace als Hersteller ausgesuchter, einzigartiger Bourbon und Rye Whiskeys.
Das Erbe behüten und weiter entwickeln
Ähnlich gewichtigen Einfluss hatte William Larue Weller, der in der Destillerie im Besitz seiner Familie als erster Whiskeyhersteller eine Bourbon-Maische ansetzte, die auch Weizen enthielt – womit er einen völlig neuen, fruchtig-komplexen und unter Kennern geschätzten Whiskey-Stil begründete. Diese Tradition wurde später vom Weller-Mitarbeiter Julian P. „Pappy“ Van Winkle fortgesetzt, der 1935 die Weller’sche Destillerie mit Stitzel fusionierte und so in Louisville begann, legendäre Bourbons herzustellen. Diese Geschichte nahm eine weitere zukunftsträchtige Wendung, als Buffalo Trace im Jahre 1992 durch die Sazerac Company übernommen wurde. Ein Jahrzehnt später wurde auch Van Winkle ein Teil von Buffalo Tace, wodurch auch das Erbe Wellers und Van Winkles nun dort behütet und weiterentwickelt werden.
Doch nicht nur die absoluten Raritäten der Buffalo Trace Distillery sind Whiskeys auf allerhöchstem Niveau, auch die Standardqualitäten beeindrucken noch immer. So konnten sich Besucher der Bar Convent Berlin 2019 an der Ausstellungsfläche des deutschen Importeurs Diversa/TeamSpirit z.B. von einem „Adriano’s Old Fashioned“ (u.a. mit Buffalo Trace Straight Bourbon und Underberg) oder einen „Golden Eagle“ aus Eagle Rare, Zitrone, Bitters und Holunderblüte überzeugen.
Meilenstein von Buffalo Trace
Im April 2018 wurde bei Buffalo Trace das mittlerweile siebenmillionste Fass seit dem Ende der Prohibition auf Lager gebracht – ein absoluter Meilenstein. Außerdem wurde ein Investitionsplan in Gang gesetzt, der etwa neuen Lagerhäusern dienen soll und insgesamt ein Volumen von mehr als 1 Milliarde Dollar umfasst. Die Story der Buffalo Trace Distillery ist mittlerweile über 230 Jahre alt. Aber sie ist noch lange nicht vorbei.