PISCO AHOI: DER CAPITÁN MARTINEZ
Der Pisco kommt in Deutschland vor allem in seiner Sour-Variante zum Zug. Guillermo Delgado Barrantes stellt dem seinen Capitán Martinez entgegen. In seiner Kreation verbindet der Wahl-Kölner zwei Klassiker – und stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum es sich lohnt, das peruanische Destillat vielseitiger zu betrachten.
Guillermo Delgado Barrantes zog nach seiner Zeit in München studienbedingt nach Köln und erarbeitete sich dort in Wirkungsstätten wie dem Friesen und aktuell dem Suderman schnell einen guten Ruf. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis er in die Position des Barchefs berufen wurde, was nicht zuletzt verdeutlicht, dass sein Drink das Ergebnis einer sorgfältig getätigten Recherche ist.
Als Deutsch-Peruaner liegt ihm seine südamerikanische Herkunft und vor allem die dortige Welt der Brände und Spirituosen sehr am Herzen, also entschied er sich während des BCB 2013, am dem Stand des Gastlandes Peru zu arbeiten.
Die Inspiration für den heute vorgestellten Drink erhielt der 30-jährige über den peruanischen Cocktail El Capitán. „Der Capitán ist eine Pisco-Basis mit Amargo Chuncho Bitters, der heimische Twist auf einen Manhattan also. Ich wollte aber nicht einfach nur diesen Twist übernehmen, sondern habe direkt an einen Martinez gedacht. So konnte ich zwei Klassiker miteinander verbinden“, erklärt der Wahl-Kölner Delgado Barrantes.
Im Capitán Martinez – der namentlich schon die verführerische Vermählung zweier Klassiker prophezeit – substituiert er Gin durch Pisco. Zusätzlich zu den obligatorischen Orange Bitters fügt er, um das Korsett des Manhattans zu erhalten, klassische Peychaud´s Bitters hinzu. Fertig ist eine überraschend-harmonische Verbindung zweier All-Time-Classics.
Der Pisco als Kompass
„Die Traubennote des Pisco macht es besonders spannend. Peruanischer Pisco wird nur einmal destilliert, was ihn sehr aromatisch macht. Diese Note wird zudem getragen und unterstützt durch das Weinbukett. Maraschino gibt dem Ganzen dann den Rest.“ Entstanden ist ein sehr fruchtiger und blumiger Cocktail mit herben Zwischentönen. Ein Cocktail, der ob seines floralen Odeurs „durchaus noch mehr Maraschino vertrage“.
Diese einfache und doch wirksame Abwandlung eines Klassikers funktioniert nicht nur wegen des Piscos so hervorragend, sie macht den Pisco auch einer breiteren Masse zugänglich, steht er doch nicht im Vordergrund und sticht doch geschickt heraus.
Credits
Foto: Peru via Shutterstock.