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Der Igel wohnt jetzt hier

In Kreuzberg befindet sich seit Anfang Mai eine neue Pilgerstätte für Craft-Beer-Liebhaber, das Hopfenreich. Am Zapfhahn erhält man 14 verschiedene Biere und zusätzlich importierte Flaschenbiere.
Am 1. Mai wurde das Hopfenreich an der Sorauer Str., Ecke Wrangelstraße von den Betreibern Attila Kiss, Mark Hinz und Daniel Bart leise geöffnet. Dabei bestand für die drei Craft-Beer-Liebhaber anfangs keine gemeinsame Intention, ein neues gastronomisches Erfolgskonzept aus dem Ärmel zu schütteln, sondern lediglich das gemeinsame Interesse an Craft Beer.
Braufest in Berlin als Probe
Ein Thema, das für die drei jedoch nicht von ungefähr kam. Daniel Bart, der in Budapest wohnt und dort auch ebenfalls einen Craft-Beer-Pub betreibt, hat in diesen Dingen bereits Erfahrung. Zusammen waren sie auf dem Fözdefeszt in Budapest, dem größten Craft-Beer-Festival in Ungarn, bevor sie im Jahre 2013 damit starteten, als Veranstalter das Braufest in Berlin zu organisierten. Die Erfahrung und organisatorische Fähigkeit, in gastronomischen Betrieben tätig zu sein, stellt also kein Problem für das Dreigestirn dar.

Die offizielle Eröffnung findet im Juli oder August statt. Bis dahin ist das Hopfenreich noch von ein paar Renovierungen und Erweiterungen betroffen, diese nehmen aber keinen Einfluss auf das Interieur und das junge, internationale Publikum. Vor allem trifft man Bierliebhaber anderer Nationen, die schon mit Craft Beer, bzw. experimentierfreudigeren Brauern Bekanntschaft gemacht haben, wie zum Beispiel Belgier, Franzosen oder Amerikaner. Ebenso ist das Hopfenreich mit seiner jungen Geschichte Austragungsort von Bierverkostungen, wie zum Beispiel Ende Juni durch die Berlin Beer Academy.


Schwerpunkt: Deutschland und USA
Dafür sorgt auch das Angebot an Zapf- und Flaschenbieren, dessen Schwerpunkt auf Deutschland und den USA liegt, jedoch nicht das alleinige Sortiment darstellt. „Hauptsache ist, dass die Biere qualitativ gut sind, geschmacklich kann es in jede Richtung gehen. In Kürze erwarten wir einige internationale Craft-Beer-Qualitäten, die wirklich ausgefallen sind“, so Mark Hinz. Wer bei der Auswahl an Biersorten durcheinander kommt, kann sich an einer Bier-Infografik orientieren, die eine gesamte Wandfläche im unteren Eingangsbereich einnimmt.
Rustikal und charmant ist das Interieur des Hopfenreichs, mit viel Holz in Kombination mit verarbeitetem Metall und Kronleuchtern aus aussortierten Bierflaschen. Auch die Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert, die Männer beim Biergenuss darstellen, Pylonen aus verputztem Gestein und Kerzen in benutzten Monkey 47 Flaschen, die vor lauter Kerzenwachs kaum noch erkennbar sind, lassen eine bürgerliche Kreuzberg-Kneipenstimmung aufkommen.
Hausmaskottchen Igel
Der Zapfhahn, bzw. die Bar liegt auf dem Hochparterre und ist aus reinem Eschenholz bearbeitet. Der industrielle Charme zieht sich auch hier durch, durch die aus alten Industriewerkzeugen umgewandelten Bierhähne. Ein IPA wird einem dann handwerklich durch eine ausrangierte Bohrmaschine eingegossen. Thronend, auf einem dieser Hähne befindet sich auch das inoffizielle Maskottchen des Hopfenreiches, ein ausgestopfter Igel. Für neugierige Entdecker sind die Aromen der neuen Biervielfalt vielleicht zunächst stachelig. Aber nach dem Herantasten, wird es schwer zu den alten Trinkgewohnheiten und dem Einheitsgeschmack der Fernsehbiere zurückzukehren.

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