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Cidre Bar

Comptoir du Cidre, Normandie im Prenzlauer Berg

Das Geschwisterpärchen Sidney und Leila Kristiansen eröffnet im Mai dieses Jahres in der Kollwitzstraße 98 eine Cidre-Bar. Geplant ist eine kulinarische Reise in die Normandie mit Pommeau als Apéritif, Cidre-Schaumwein, Cidre-Bier und Calvados, dem „Whisky aus der Normandie“, als Digéstif sowie kleinen französischen Gerichten.
Kein einfacher Laden, sondern ein „Ausstellungsort“ soll es werden. „Die Leute sollen die Möglichkeit haben, die Bandbreite des Produktes Cidre, das ein Alltagsgetränk in der Normandie darstellt, kennenlernen, selbst zubereitete französische Spezialitäten verkosten zu können, es soll ein Ort der Unterhaltung und Begegnung sein, die Menschen sollen Freude an der Entdeckung des Cidre und Spaß bei uns haben“, erklärt Sidney Kristiansen.
Er ist in Montréal geboren und aufgewachsen, lebt jedoch seit mehr als fünf Jahren in Frankreich. „Man kann überall seine Heimat finden, mein Herz aber hängt in der Normandie“, sagt der Weltenbürger, der zu Studienzwecken auch in München gelebt hat. Dort hat er seinen Freund und Partner kennengelernt, mit dem er in den vergangenen drei Jahren ein Fachwerk-Haus in der Normandie selbst renoviert und mittlerweile die französische Staatsbürgerschaft erlangt hat.
Mit seiner Schwester Leila, die seit einigen Jahren mit ihrem Mann in Berlin lebt und ihren Bruder vergangenes Jahr in seiner neuen Heimat besucht hat, ist er dabei, die Idee, eine gemeinsame Lokalität zu betreiben, in die Realität umzusetzen. Ab kommendem Mai bringen die gebürtigen Kanadier Sidney und Leila nicht das „flüssige Gold“ Kanadas, das nationale Aushängeschild Ahornsirup aus den Zuckerahornwäldern, sondern Calvados, in Eichenfässern gelagerter, zweifach destillierter Cidre und als „Whisky der Normandie“ bezeichnet, sowie bis zu 20 verschiedene Cidre-Produkte in die deutsche Bundeshauptstadt. Cidre-Weine, die aus kleinen verschiedenen Apfelsorten vergoren werden, weisen ein Viertel weniger an Kalorien im Vergleich zu Bier und nur die Hälfte der Kalorienmenge von Wein und einen niedrigeren Alkoholgehalt auf.
Rund um den Apfel
Kein klassisches Bier oder Craft Beer, kein Cola, kein Schnitzel und keine Spätzle wird es in Comptoir du Cidre geben. Im Mittelpunkt stehen Pommeau als Apéritif bis Calvados mit einer Reife von zwei bis zu 25 Jahren, Cidre-Bier ohne Hopfen, weil mit Bitteräpfeln hergestellt, bis Cidre-Schaumwein oder Birnen-Cidre, Produkte von drei regionalen Kleinbetrieben, die Sidney Kristiansen zukünftig importieren wird. Dazu werden im Innenlokal mit Stehtischen für zirka 25 Personen und einem Terrassenbereich für 15 Personen kleine französische Gerichte wie Bavette Steak, Steak frites, Cidre-Schinken und Stunden lang karamellisierte Zwiebel, französischer Senf, Apfelessig und Kräuter zu selbst gebackenem Kartoffelbrot auf einem vier Meter langen Tisch aus Massivholz gereicht.
„Es soll ein Ausstellungsraum, ein Showroom, werden, der das nur bis zu fünf Prozent aus Frankreich exportierte und vielfältige Produkt des Cidre in den Mittelpunkt stellt“, so Sidney, der lieber seine Schwester Leila kochen lässt. Die studierte Modedesignerin hat aus ihrer Leidenschaft für die Kochkunst eine Profession gemacht,  betreibt ein eigenes Catering-Service und wird für die kleinen Tapas-Gerichte im Comptoir du Cidre verantwortlich zeichnen.
Dass ein bis zu neun Jahre lagerfähiges Cidre-Bier aus 80 Prozent Bitteräpfeln und daher ohne notwendige Zugabe von Hopfen oder moussierende Apfelweine aus verschiedenen Apfelsorten in Berlin Anklang finden, hat das Pärchen in den vergangenen Monaten mit seinem Marktstand bei Veranstaltungen wie “The Bar Market” oder “Street Food Thursday” in der Markthalle Neun in Kreuzberg herausgefunden. „Cidre ist ein gutes, mannigfaltiges Produkt. Wir wussten nicht, ob die Deutschen es annehmen werden.
Doch während unserer neunmonatigen Erkundungsphase ist die Nachfrage nach lieblichem bis trockenem Cidre laufend gestiegen und unsere Entscheidung, gemeinsam die Cidre-Bar zu eröffnen, gefallen.“ sagt Sidney Kristiansen. Apfelweine aus Deutschland und Österreich werden in Comptoir du Cidre ebenso angeboten, „und natürlich überdenken wir noch, welche Cocktails mit Pommeau und Calvados unser Angebot ergänzen werden“, so der Franzose.
In  den kommenden sechs Wochen befinden sich die ehemaligen Räumlichkeiten einer Pizzeria noch mitten im Umbau zur Comptoir du Cidre Bar. Die genauen Öffnungszeiten werden in Kürze bekannt gegeben.

Credits

Foto: Cidre via Comptoir du Cidre

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