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Verkostung von Melro´s Best Ananas

Es gibt zwei Arten von Säften: Frisch Gepressten und nicht frisch Gepressten. Letzteres wird maximal als nicht zu änderndes Übel akzeptiert.

Was die Zitrussäfte angeht, wird an dieser Einstellung nicht gerüttelt werden. An frisch gepresstem Zitronen- und Limettensaft führt an einer ernstzunehmenden Bar kein Weg vorbei. Auch Orangensaft darf hier dazugezählt werden, auch wenn die Qualität der Früchte über das Jahr sehr stark schwankt.

Die Alternative

Ein in vielen Bars häufig genutzter Saft ist der der Ananas. Nur selten sieht man frisch entsaftete Früchte, da dies wirtschaftlich und aufgrund stark schwankendem Geschmacks auch wenig Sinn macht. Bleibt also der Griff zum abgefüllten Saft. Die gängigen Säfte großer Hersteller sind deshalb auch die, die meist in Bars genutzt werden, leider überzeugen diese aber nur selten durch einwandfreien Ananasgeschmack. Das liegt daran, dass die Säfte meist eingedampft werden und das Konzentrat dann in gefrorener Form an den Abfüllort gelangt. Leicht nachvollziehbar, das es hier zu Qualitätsverlust kommen kann.

Umstrittene Packung

Die einzige Möglichkeit den Saft direkt abzufüllen und trotzdem haltbar zu machen ist, eine Dose als Verpackung zu nutzen. Kurz erhitzt wird der Saft direkt in Dosen gefüllt, das dadurch entstehende Vakuum gewährt eine Haltbarkeit von mehreren Jahren, ohne dass der Saft an Geschmack einbüßt. Ökologisch ist die Dose sicher nicht unumstritten. Herstellung und Recycling verschlingen eine Menge Energie und Ressourcen z.B. gegenüber Pfandflaschen, andererseits ist die Recyclingquote bei keiner anderen Verpackung so hoch wie bei Dosen. Bis zu 96% aller verkauften Dosen werden wiederverwertet. Eine Diskussion, die an dieser Stelle einfach nicht befriedigend zu Ende geführt werden kann, weswegen wir uns im Fall von Melro’s Best Saft nur am Geschmack festhalten wollen.

Pure Frucht zu fairen Konditionen

In Malaysia liegt die eigene Ananasplantage der Firma Melro’s Best. Auf Arbeitsbedingungen, die denen in Europa ähneln, wird großen Wert gelegt und auch wenn man das am Ende nicht schmecken kann, das Gewissen beruhigt es schon ein wenig. Nachdem die Dose gut geschüttelt ist, fließt der Saft recht dickflüssig ins Glas. Die Farbe entspricht der einer frisch angeschnittenen Ananas und der Saft enthält eine Menge Fruchtfleisch. Im Vergleich zu einem Saft aus der Flasche schon jetzt ein Gewinner. Während der Flaschensaft ein leicht muffiges Aroma verströmt und nach einer Menge Säure riecht, ist der Saft aus der Dose einfach nur frisch und weckt auch in der Nase Erinnerungen an direkt angeschnittene Frucht. Der Geschmackstest lässt dann keinen Zweifel mehr offen. Der Saft aus der Dose darf verglichen werden mit dem Biss in eine vollreife Ananas. Eine milde Säure und ein cremig-vollmundiger Geschmack überzeugen vollkommen. Fehlt nur noch der Test im Cocktail. Der persönliche Favorit mit Ananassaft ist der Mary Pickford Cocktail und auch hier erhält der Saft die volle Punktzahl. Eine sehr angenehme, milde Säure balanciert den Drink toll aus und lässt dem Rum genug Raum im Drink. Eine geschmacklich bessere Variante wurde lange nicht verkostet. Bleibt nur noch ein Punkt. Gute Qualität hat ja meist auch einen bestimmten Preis. Dieser liegt bei Melro’s Best Säften bei stattlichen 6,33 Euro für einen Liter und kostet damit beinahe das Dreifache anderer abgefüllter Säfte und dürfte dem Preis einer frisch entsafteten Frucht schon verdächtig nahekommen. Über die Wirtschaftlichkeit des Melro’s Safts muss jeder selbst urteilen, für die Heimbar oder die Lust auf pure Frucht ist der Saft aus der Dose aber eine klare Empfehlung.

(Offenlegung: Die Redaktion hat für die Verkostung Produktproben von Melros Best GmbH erhalten. Außer den Produkten durch die Kehlen der Redaktionsmitglieder ist allerdings nichts geflossen. Prosit!)

Credits

Foto: Früchte via Shutterstock

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