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Frisches aus dem Artesian: The Digidiva

Drei Jahre in Folge ist die Artesian Bar im Londoner Langham Hotel zur besten der Welt gewählt worden. Nicht nur deswegen gehört sie für jeden Cocktailliebhaber auf die «Must-See»-Liste bei einem Besuch in der britischen Hauptstadt. Wir schauen uns einen der aktuellen Topseller des gefeierten Tresens an: die Digidiva.
Zu Anfang muss Folgendes einmal gesagt werden: selbst derjenige, der nicht allzu viel auf Auszeichnungen und Ehrungen gibt wird bestätigen müssen, dass der Bar und dem Team von Alex Kratena und Simone Caporale etwas sehr eigenes und fesselndes anheim ist.
Nichts alltägliches
Abgesehen von dem unverschämt charmanten Service darf man sich darauf freuen, in allen Belangen Ungewöhnliches zu erleben. Einfache Gläser, herkömmliche Zutaten oder gar ein normaler Service sind die Dinge, die man in der Artesian Bar sicherlich nicht findet. Bei jedem Drink wird versucht, den Gast zu überraschen und ihn auch jenseits des bloßen Geschmacks mit etwas Speziellem zu überzeugen.
Seinen Ansatz beschreibt Kratena dabei so: «Wir möchten Cocktails kreieren, die unsere Gäste ähnlich begeistern wie die Gerichte in einem Sterne-Restaurant. Zwar können wir nicht mit verschiedenen Texturen arbeiten, haben jedoch dafür einen Weg gefunden, wie der Cocktail sein Geschmacksprofil verändert, während man ihn trinkt.»
Infusion à la minute
Die saisonalen Blüten und Nadelbaumzweige werden im vorliegenden Drink so in das Glas gegeben, dass sie den Cocktail infusionieren. Je länger man an ihm trinkt, desto stärker wird der Einfluss der Botanicals. Abgesehen davon, wandelt sich das Geschmacksprofil des Cocktails über das Jahr hinweg, da die Zutaten sich verändern und im jahreszeitlichen Rhythmus verschiedene Aromen hinzutreten oder verschwinden.
Allrounder im Glas
Doch zurück zum Anfang: Die Mixtur der eigentlichen Zutaten ergibt einen leichten und erfrischenden Drink. Mit ein wenig Pinie in der Nase folgen auf der Zunge klare und knackige Aromen. Erst steht eine sehr deutliche Zitrusnote, dann zeigen sich die würzigen Einflüsse der Botanicals.
Kratena betont die Möglichkeit, den Drink zu jeder Gelegenheit servieren zu können: «Der Cocktail ist ein perfekter Aperitif, funktioniert super mit Gemüse und kalten Speisen und kann nach einem Essen als Abschlussdrink getrunken werden, der die Geschmacksnerven wieder nivelliert.»
Smartphone-Prinzessinnen als Namensgeber
Bliebe noch die Frage, was der Name des Cocktails eigentlich zu bedeuten hat. «‹Digidiva› ist Londoner Slang für junge Mädels, die niemals ihr Mobiltelefon aus der Hand legen und denen Social Media alles bedeutet. Sie würden in einem Club dem DJ den Strom abzwicken, um ihr Smartphone aufladen zu können. Und so wie die Bezeichnung ‹Digidiva› zu diesen Mädels passt, passt sie auch zum Drink», meint Alex Kratena und klärt nicht näher auf, was er damit meint.
Wer in nächster Zeit also nach London fährt, sollte einen Besuch in der Artesian Bar unbedingt mit einplanen. Und wenn die jungen Damen meist nur auf ihr Telefon schauen, kann man sich umso besser auf seinen Cocktail konzentrieren.

Credits

Foto: Drei Mädchen via Shutterstock

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