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Ardberg

Einfach mal machen: Der Mother M.A.G.D.A. Cocktail

Einen Cocktail mit Ardbeg Ten erfinden und den Master Distiller überzeugen, der eigentlich der Überzeugung ist, dass man mit seinem Whisky nicht mixen kann? Check. Ein Team aus sieben deutschen Bartendern hat zwei Tage lang dem Sturm auf den Hebriden ins Gesicht gesehen und debattiert. Das Ergebnis war der Mother M.A.G.D.A. Cocktail. 

Es ist schon eine Weile her – genauer gesagt war es Ende April –, da machte sich erneut ein „A-Team“ auf den Weg nach Islay, um die Ardbeg-Destillerie zu besuchen. Die Mission klingt simpel, aber nicht anspruchslos: Einen Cocktail mit einem Ardbeg-Whisky entwickeln und den Master Distiller Mickey Heads von dieser Rezeptur zu überzeugen – während Heads prinzipiell die Auffassung vertritt, dass man mit „seinem“ Ardbeg nicht mixen könne oder solle. 
Ardbeg Cocktail für den Winter
Nun ist es aber so, dass man über einen Cocktail mit Ardbeg eher weniger im April spricht, sondern eher dann, wenn es kühl und grau wird, wenn Gaumen und Seele sich nach wuchtigen, erwachsenen Aromen sehnen. Und nach Torf. Deshalb holen wir den Mother M.A.G.D.A. Cocktail jetzt mit einem halben Jahr Verspätung aus dem Koffer.
Aufgemacht in Richtung Hebriden hatten sich Ende April von London aus Linda Le (Dude Retro Lounge & Kawenzmann, Bamberg), Dennis Richter (Die Goldene Bar, München), Sven Riebel (The Tiny Cup, Frankfurt), Nouri Elmoussaoui (Schumann’s, München), Sembo Amirpour (The Old Jacob, Jacob’s Playground und Drops Company, Bonn), Jan Jehli (damals One Trick Pony, Freiburg, heute Drops Company, Bonn) und Florian Saxinger (Herzog, München).
Sieht man sich das Programm an, das die Bartender während der zwei Tage vor Ort auf der Agenda hatten, verwundert die „deftige“, reduzierte Zusammensetzung der Rezeptur nicht weiter: Nach einer mehrere Meilen langen Wanderung entlang der Islay’schen Felsenküste bei strömendem Regen denkt man eher weniger an einen Sour. Es war ein Tag, an dem – wohlgemerkt – auf der direkten Nachbarinsel aufgrund des Sturms keine Flugzeuge starten oder landen konnten. Der Frühling auf den Hebriden hat eben eine andere Ausprägung als in München. Die Kanutour am Folgemorgen der Wanderung wurde von strahlendem Sonnenschein begleitet, der auch für norddeutsch Sozialisierte durchaus frisch wirkende Wind konnte sich als weiterer Dauergast der Reisegruppe etablieren.

Das alles schreit am Ende nach einem Cocktail, der wärmt und dem Ardbeg nur ein kleines bisschen die Ecken rund schleift. Das A-Team entschied sich – nach teilweise hitziger Diskussion – für eine minimalistische Inszenierung, die mit Schokolade, „Pickle Spices“, Peychaud’s Bitters und etwas Salz zwei Ebenen in den Drink steuert: Vordergründige „heimische“ Aromen, die nach Islay schmecken; aber ebenso leichte Exotismen, die wiederum jene Ardbeg-Nuancen von Vanille, Kakaobutter und Kokos in einen feinen und gleichzeitig kräftigen Einklang mit den Kernnoten bringen. 
The Mother of all Ardbeg-Drinks
Und siehe da: Am Ende stand sie, die „License to Mix“ für den Mother M.A.G.D.A. Cocktail (der seinen Namen als Ehrerbietung an Moët-Hennessys Bar Ambassadorin und Reisegastgeberin Magdalena Karkosz trägt), ausgehändigt von Mickey Heads persönlich (selbst der Autor dieser Zeilen wurde für seine Skills an der Salzmühle mit einem solchen Diplom bedacht). 
Und mit so einem Diplom in der Tasche, nach einem langen Tag voller Kanufahrt, Sturm, viel Seafood und ein paar Drams, kann man auch gerne mal um 21 Uhr vor dem Kamin einschlafen. Im Frühling wie im Herbst. 
Offenlegung: Pressereise

Credits

Foto: © Bernhard Huber

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