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Tipps gegen Kater

Der berühmte Morgen danach: Fünf Tipps gegen den Kater

Na, gestern nach der Schicht noch feiern gewesen? Und dann muss man am nächsten Tag auch noch früh aus den Federn? Kennt ja jeder. Gerade zu Zeiten des Bar Convent Berlin. Wir präsentieren fünf Tipps gegen den Kater – oder jedenfalls Ideen, um ihn ein wenig zu bekämpfen.

Haben Sie es schon mitbekommen? Seit ein paar Tagen gilt der alkoholisch bedingte Kater in Deutschland juristisch als Krankheit. Zumindest bis aus Weiteres. Denn im Zuge eines Verfahrens um einen Hersteller eines vorgeblichen Anti-Kater-Mittels hat das Oberlandesgericht in Frankfurt am Main konstatiert: Der Kater – oder fachbegrifflich „Veisalgia“ – stellt aus medizinischer Sicht eine Krankheit dar. Daher dürfen Produkte künftig nicht mehr als Anti-Kater-Präparate vermarktet werden, da sie nach richtiger juristischer Folgerung den Anschein wecken, es handle sich um zugelassene pharmazeutische Produkte.

Tipps gegen Kater: Von einfach bis kompliziert

Sie sehen: Sie müssen sich also nicht schlecht fühlen, wenn Sie gestern erheblich zu tief ins Glas geschaut haben. Sie sind ja jetzt schließlich krank. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Rechtsstreitigkeiten, wenn sich Arbeitnehmer mit der Begründung Kater krankmelden. Dürfte amüsant werden für die Gerichte und Ärzte.

Gäbe es jedenfalls einen besseren Zeitpunkt, über den Kater und seine Gegenmittel zu sprechen als diese jetzigen Tage? Schließlich ist Bar Convent Berlin, die gesamte internationale Barszene kommt in der Hauptstadt zusammen. Und, ja, wir wissen, dass Sie alle – liebe Leser und Bartender – ausschließlich um des Genusses Willen trinken. Aber wir wissen auch, dass gerade während der BCB-Tage sehr, sehr viel Genuss praktiziert wird. Daher wollen wir sie einfach mal wieder betrachten – die fünf probatesten „Mittel“ gegen den Kater.

1) Wasser

Alkohol (präziser: dessen Abbau) entzieht dem Körper große Mengen Wasser. Er entzieht ihm häufig sogar mehr Flüssigkeit, als dem Organismus in Form von Drinks zugeführt wurde. Die folglich damit einhergehende Dehydration des Körpers ist in erster Linie verantwortlich für den manchmal grässlichen Kopfschmerz nach einem wilden Abend.

Wer dran denkt, trinkt bereits während der Sauftour gelegentlich mal ein Glas Wasser. Spätestens vor dem Schlafengehen sollte nochmal eine ordentliche Ladung genommen werden. Vergisst man auch das, heißt es am nächsten Morgen: Wasser marsch! Und zwar in kleinen Schlucken, aber rauen Mengen. Auf alles andere kann der geschundene Leib erst einmal verzichten. Aber nicht auf Wasser. Übrigens wirken auch die meisten Schmerzmittel nur bei ausreichender Hydration des Körpers. Das simple Glas Wasser ist also allererste Katerpriorität.

2) Kein übertriebenes Leid

Zu viel, viel zu viel getrunken und jetzt geht es hundeelend? Ganz im Ernst: selbst Schuld! Sie sind (im Idealfall) erwachsen und wissen von vornherein, worauf Sie sich da einlassen. Also stellen Sie sich bitte nicht so an. Machen Sie nicht den Fehler, sich den ganzen Tag einzuigeln und sich in Ihrem Leid zu suhlen.

Wenn Sie ausreichend Wasser und möglicherweise sogar etwas feste Nahrung zu sich genommen haben, sollten Sie ihrem Körper Gelegenheit geben, in Wallung zu kommen und diese Stoffe zu verwerten. Bleiben Sie also geistig oder körperlich irgendwie in Bewegung. Keiner verlangt, dass Sie Ihre Steuererklärung machen oder Marathon laufen, aber ein kleiner Spaziergang (und dabei bloß nicht rauchen!) kann Wunder wirken. Das Zusammenwirken aus frischer Luft und Bewegung ist keine Bauernweisheit; es hilft garantiert. Oh, es ist ein Werktag und Sie haben um 9 Uhr das erste Meeting? Tja…

3) Der teuflische Tipp gegen den Kater: die Bloody Mary

Der vielleicht beste Teil des Katerfrühstücks. Wer sich nicht mit starkem Kaffee, Eiern und Speck begnügen mag und außerdem zu den mutigeren Gesellen gehört, der macht sich eine Bloody Mary. Sicher, das ist etwas für Fortgeschrittene, aber manche schwören auf die pikante alte Dame.

Bloody Mary (Notfall-Version)

• 4-5 cl Vodka oder irgendetwas anderes Klares mit wenig Geschmack
• 1-2 cl frischer Zitronen- oder Limettensaft (Nicht da? Dann schauen Sie im Essig-Regal)
• Pfeffer
• Salz
• 3 Dashes Worcestershire Sauce
• viel Tabasco, Cayennepfeffer, Chiliflocken, geriebener Meerrettich, Wasabi, oder irgendetwas anderes Scharfes, das dazu führt, dass Ihr Stoffwechsel in Schwung kommt
• 15 cl Tomatensaft (gibt es auch im gutsortierten Späti oder an vernünftigen Tankstellen)

In irgendeinem Glas gründlich verrühren und mit Eiswürfeln auffüllen.

Garnitur: keine, der Drink soll jetzt nur helfen, nicht gut aussehen. Oder wollen Sie in Ihrem Zustand ernsthaft versuchen, eine Selleriestange zuzuschneiden oder einen Rauchsalzrand ans Glas zu bekommen?

Durch die erneute Zufuhr von Alkohol wird angeblich der so schmerzende Abbauprozess im Körper unterbunden. Zitrone und Tomatensaft führen Vitamine zu. Trotzdem sollte auch die Bloody Mary stets von einem großen Glas Wasser begleitet werden. Das Salz wiederum gleicht mineralische Defizite im Blutkreislauf aus und die restlichen Gewürze geben einfach das Gefühl, dem Körper etwas Deftiges zuzuführen. Das ist Ihnen noch nicht hartgesotten genug? Dann machen Sie sich eben eine Prairie Oyster. Aber auf eigene Gefahr …

4) Hilft alles nicht? Also doch Aspirin

Wenn Katerfrühstück, Unmengen Wasser, Spaziergänge, Ablenkung, erneuter Alkoholgenuss und rohe Eier mit Essig nicht geholfen haben, greifen Sie lieber doch auf eine Aspirin zurück. Schließlich liegt noch ein ganzer Tag vor Ihnen. Der kleine weiße Helfer rühmte sich einst, seit Jahrzehnten für „etwas weniger Schmerz auf dieser Welt“ zu sorgen. Vielleicht waren seine Erfinder ja doch Bartender?

Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) wirkt blutverdünnend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Aufgrund der verdünnenden, gerinnungshemmenden Wirkung sollte die Aspirin aber nur dann genommen werden, wenn keine offenen Wunden zu beklagen sind (wer weiß, was Sie letzte Nacht alles angestellt haben?). Okay, hilft auch nicht? Hm.

5) Schlafen

Ist schon gut, pfeifen Sie auf den ganzen Quatsch mit der Bewegung, der frischen Luft und den Rühreiern. Vergessen Sie auch die Aspirin, Mineralstoffe, Vitamine und die Bloody Mary. Haben also alle Tipps gegen Kater nicht zu einer Besserung geführt? Sie haben es gestern Abend offenbar echt hart übertrieben, gell? Dann der letzte Tipp, falls Sie denn das Glück haben sollten, heute keine Termine wahrnehmen zu müssen: Trinken Sie wenigstens ein Glas Wasser. Auf Ex!

Die angebrochene Flasche nehmen Sie mit ins Schlafzimmer. Dort öffnen Sie das Fenster und ziehen die Vorhänge zu. Dann legen Sie sich wieder ins Bett, das mit Ihnen kann sich ja niemand ernstlich mit ansehen. Wenn Sie noch ein paar Stunden schlafen, hat Ihr Körper vielleicht die Möglichkeit, sich ein wenig zu regenerieren, ohne sein bisschen Kraft für ihr theatralisches Leid verschwenden zu müssen. Vielleicht haben sie dann ja wenigstens noch was vom Abend. Aber vergessen Sie bloß das Wasser nicht!!

Credits

Foto: Joyce Romero on Unsplash

Comments (2)

  • Tom

    Vor dem Schlafen gehen ein großes Glas Wasser und eine Frubiase Sport darin auflösen und trinken. Das hat sich bewährt!

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  • Voda

    Klasse Beitrag!
    Was sehr gut hilft in dieser Reihenfolge:
    Mineralwasser
    Colabier (noch besser Bananenweizen)
    Tomatensalat mit ordentlich Pfeffer und Salz
    Orangentee
    Schlaf

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