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Torsten Spuhn

In der „Made in GSA-Hall Of Fame“, Teil 1: Torsten Spuhn

In Wien holte sich Torsten Spuhn den Sieg der ersten Made in GSA-Competition. Ehe die fünfte Auflage des Wettbewerbs steigt, werfen wir mit den jeweiligen Siegern einen Blick zurück, ob und wie die Teilnahme ihre Karriere beeinflusst hat. Den Anfang unserer “Hall of Fame” macht natürlich Premieren-Gewinner Torsten Spuhn.

Es war Zeit für „affirmative action“ oder auch positive Diskriminierung, das entnimmt man den Erinnerungen rund um die Made in GSA-Premiere. Denn dass man der deutschen Spirituosen- und Fillerszene eine stärkere Bühne bieten wollte, war schon vor 2013 klar. Selbstkritisch notierte Marco Beier aber, dass es wohl erst des Wettbewerbs bedurfte, um „dem Thema Regionalität in Bars noch mehr Bedeutung zuzumessen“.

Made in GSA: Der Beginn einer neuen Ära

Der Vorlauf war also länger und der Weg ein wenig holprig, doch spätestens als in der Wiener „Albertina Passage“ die zehn Finalisten an den Tresen traten, war eine neue Ära begründet: die des länderübergreifenden Wettbewerbs mit Bar-Produkten aus dem deutschsprachigen Raum.

Vier Mal schon wurde ein Sieger gekürt, anfangs mit Short- und Longdrinks, später nur mehr mit einem Rezept. Wird sich in diesem Jahr die erste Frau in diese Ruhmeshalle des regional inspirierten Cocktails eintragen? Es wäre an der Zeit. Doch vor dem virtuellen Eintrag in die „Made in GSA Hall of Fame“ gönnen wir uns einen Rückblick. Welche Zutaten führten bislang auf das Siegertreppchen? Wie änderten sich die Rezepturen? Aber auch die Frage, wie die weitere „Karriere“ der Siegerdrinks verlief, beantworten die bisherigen vier Made in GSA-Gewinner in dieser Mini-Serie („Binge Reading“ erwünscht!).

Torsten Spuhn: Im Goldrausch zum Made in GSA

Den Anfang macht natürlich jener Mann, der sich als Erster in die Siegerliste von Made in GSA eintragen konnte – Erfurts wettbewerbserprobter Torsten Spuhn (Modern Masters, Erfurt). Er rät im Rückblick dazu, seine beiden Wettbewerbsdrinks auch als Art trinkbare Spirituosen-Geschichte zu lesen. Für jüngere Bartender: 2013 war der Schwarzwald Gin Monkey 47 noch neu, Jägermeister bemühte sich mit dem Hubertus Rat um die Top-Bartender, und die heute so breit gefächerte Filler-Auswahl begann sich damals erst zu emanzipieren.

Torsten Spuhn

Torsten Spuhn

Entsprechend kam bei seinem „Goldrush“ Elderflower Tonic von Thomas Henry zum Einsatz, aber auch die Tonic Bitters von The Bitter Truth. „Auch die waren relativ neu“, erinnert sich der Erfurter, der sich über die leichte Verfügbarkeit der neuen Range aus Deutschland freute. Entsprechend groß sei auch die mediale Begleitmusik der damaligen Start-ups zum siegreichen „Goldrush“ gewesen. Torsten Spuhn: „Es ist sicher der Drink von mir, der sich am meisten verbreitet hat.“

Bis heute steht er auch auf der Karte seiner Erfurter Bar und zählt zu den Bestsellern, obwohl er durch den hohen Wareneinsatz im Premium-Preissegment liegt. Die mit Tonic Water aufgegossene Mischung aus Gin, Danziger Goldwasser und Sherry traf offenbar nicht nur damals den Nerv der Jury. Selbst beim Sherry wies Spuhn auf die „deutschen“ Wurzeln des Pedro Ximenez – angeblich ja eine Verballhornung des traubenimportierenden Soldaten Peter – hin.

Drink gewordener Wald-Gang

„Kein Produkt aber ist mehr deutsch als Jägermeister, speziell mit einem Blick aus dem Ausland“, leitet der Modern Masters-Chef zu seinem zweiten Wettbewerbsdrink über: Den „Snow White & The Huntsman“ inspirierte ein spätsommerlicher Spaziergang durch die Auen und Mischwälder Thüringens: „Denkt man an den Namen des Drinks und an dessen Zutaten, sind viele auf diesem Spaziergang zu finden und könnten möglicherweise durch ein Kräuterweib zu einem lebensrettenden Elixier gebraut werden.“

Interessant wird es auch, wenn man den Routinier Torsten Spuhn nach der Einschätzung des damals begründeten Wettbewerbs fragt. „Ich unterscheide unter den vielen Bar-Competitions zwischen Major- und Challenger-Turnieren; da gehört Made in GSA für mich zu den fünf wichtigsten Meisterschaften.“

Der Sieg 2013 habe ihn nicht nur „stolz und glücklich gemacht“, sondern auch enorm viel mediale Resonanz gebracht. „Bis heute findet sich im Internet der Bericht in der BILD, aber auch viele andere Stories darüber.“ Wer hätte das im Anfangsjahr in Wien gedacht?

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Credits

Foto: Tim Klöcker

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