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Nicht nur für Hipster, der Berliner The Mitte Cocktail

Manhattans und Brooklyns werden an Tresen auf der ganzen Welt an jedem Abend unzählige bestellt. Wieso Cocktails nur nach New Yorker Stadtteilen benannt werden, will sich dabei nicht erschließen.
Auch Jean-Pierre Ebert und seinem Team in der Berliner rivabar war dieser Umstand unbegreiflich und so machte man sich daran, einen eigenen Cocktail für ihren Stadtteil Berlin Mitte zu kreieren. Dieser Cocktail, The Mitte Cocktail, wird nun schon seit einiger Zeit in der rivabar angeboten und Ebert hofft, dass ihn auch weitere Bars in Zukunft anbieten. Über die Entstehung hat MIXOLOGY ONLINE sich mit Jean Pierre Ebert unterhalten:
MIXOLOGY ONLINE: Wie kam es zu der Idee, bzw. gab es einen speziellen Anlass, zu dem der Cocktail entwickelt wurde?
Jean Pierre Ebert: Einen speziellen Anlass gab es nicht. Mir ging aber schon seit längerer Zeit durch den Kopf, dass jeder größere und kleinere Stadtteil von New York einen mehr oder weniger berühmten Drink hat, teilweise von Weltruhm. Berlin hat nichts dergleichen. Berlin-Mitte ist wohl im Moment einer “der” Stadtbezirke schlechthin und hatte einen Drink verdient.
MIXOLOGY ONLINE: Wie kam es dann zum Drink und welches geschmackliche Profil wurde gesucht?
Jean Pierre Ebert: Die Idee war einen Drink zu finden, der, ähnlich einem guten Gin, über Jahrzehnte getrunken werden kann, ohne dass er einen „satt“ macht. Zudem sollte er geschmacklich und durch die Zutaten Berlin Mitte repräsentieren. Der Cocktail an sich entstand dann durch schlichtes Herumprobieren über mehrere Monate.
MIXOLOGY ONLINE: Gibt es Ideen mit anderen Bars zu kooperieren um den Cocktail im Bezirk bekannter zu machen?
Jean Pierre Ebert: Ja, das läuft gerade an. Vergangene Woche hatten wir einen kleinen Event, zu dem wir einige geschätzte Kollegen, Presse und ausgesuchte Gäste eingeladen haben, um ihnen den Drink zu präsentieren. Dabei hat mich ein Kompliment von Günther Windhorst (Windhorst Bar) besonders gefreut. Er sagte „der Drink sei fertig und er würde ihn anbieten“. Zusätzlich möchte Team Spirit helfen den Drink ein wenig populär zu machen. Es geht ja nicht darum in Schönheit zu sterben, sondern einen Drink zu haben, mit dem die Gäste Spaß haben und wir und die Kollegen am Ende des Abends ein wenig Geld verdienen können. Ich denke, das ist uns in dem Paket insgesamt sehr gut gelungen.
MIXOLOGY ONLINE: Persico scheint eine recht exotische Zutat. Wie kommt es dazu?
Jean Pierre Ebert: Der Cocktail ist insgesamt ja ein eher ein klassischer Short Drink. Der Persico macht ihn ein wenig fruchtiger, leichter. Wir bekommen unseren Persico von Leydicke in Berlin, haben somit also auch noch eine heimische Zutat. Ingesamt ein Drink der sowohl den Touristen schmeckt und gleichzeitig den „Mitte-Hipstern“ ein gutes Gefühl gibt. Mit den Zutaten darf man ansonsten gern spielen. Aufgrund unserer Zusammenarbeit mit Team Spirit verwenden wir Asbach 8 Jahre als Weinbrand. Bourbon und Cognac funktionieren allerdings auch sehr gut. Beim Wermut haben wir anfangs mit Punt e Mes experimentiert, dadurch wurde der Drink aber Bitter. Mit Antica Formula funktioniert er perfekt und im Sommer ist eine Variante mit Martini Rosso ein angenehm leichter Drink. Wer keinen Persico bekommen sollte, kann ihn durch Maraschino ersetzen, muss aber die Menge etwas reduzieren. The Mitte ist also flexibel wie ein Manhattan. Das Einzige was sein muss, ist pasteurisierter Orangensaft wegen der sauberen Textur nach dem Schütteln.
MIXOLOGY ONLINE: Was macht den The Mitte so besonders?
Jean Pierre Ebert: Drink erschließt sich nicht jedem beim ersten Trinken sofort. Mir ging es auch so, habe dann viel probiert, um bei fast der Ursprungsversion wieder zu landen. Man muss ihn dann mehrmals trinken, und irgendwann kommt dann der Satz: “Du, je öfter ich den The Mitte Cocktail hatte, desto besser gefällt er mir.“

Credits

Foto: Hipster via Shutterstock; Berlin via Shutterstock

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