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Talkin' All that Jazz: Die revitalisierte Duke Bar des Ellington Hotels in Berlin

Das Ellington Hotel heißt nicht bloß so: Hier stand der „Duke“ tatsächlich auf der Bühne, worauf man in der Duke Bar nach wie vor stolz ist. Aus diesem Grund schlägt das neue Barteam rund um Quereinsteigerin Alice Kuperman Nogueira eine Brücke zwischen den historischen Wurzeln des Hauses und moderner Trinkkultur.
„It Don’t Mean a Thing If It Ain’t Got That Swing!” Der musikalische Klassiker aus der Feder des legendären Duke Ellington steht in Leuchtbuchstaben an der Wand geschrieben. Darunter eine Glaskabine, in der die Moderatorin die Kopfhörer aufgesetzt hat und konzentriert den nächsten Einsatz vorbereitet.
 

Die Duke Bar wieder ins Licht rücken

Moment mal – Radio, Jazz, Kopfhörer? Wollten wir nicht über Cocktails und Bars sprechen? Tatsächlich durchzieht das musikalische Motto das Ellington Hotel mit seiner Duke Bar, dem Duke Restaurant und eben dem Studio des Berliner JazzRadio 106,8. Weiße Umgebung mit violetten Lichtelementen, Discokugeln unter der Decke des lang gezogenen Lounge-Foyer-Bereichs und eine markante, schwarze Umrissfigur eines Saxofonisten an der Wand neben dem Flaschenregal der Bar geben die Stimmung vor.
Nun fehlt nur noch Musik in den Cocktails. Eine Weile hatte die Barszene der Hauptstadt die Duke Bar im Ellington Hotel aus den Augen verloren. Aufmerksamkeit galt stets dem hervorragenden Restaurant gleich daneben, in dem Florian Glauert seine beständigen und hervorragenden Küchenkreationen präsentiert. (Übrigens auch zum Lunch eine hervorragende Adresse in der City West.)
Duke Bar

Duke Bar in einem Haus mit großer Historie

Nun aber weht ein frischer Wind durch die altehrwürdigen Gemäuer des ehemaligen „Ballhaus Femina“, einem Hotspot der wilden 1920er Jahre in Berlin, wie schon die Außenfassade im Stile der Neuen Sachlichkeit jener Zeit verrät.
Neben dem Ballhaus beherbergte der stattliche Bau zudem die
Texas Bar und den größten Tanz-Tee Berlins 1929, bevor Kapellen der Wehrmacht das Swing-freudige Publikum vertrieben. 1949 entstand im Keller das Künstlerlokal „Badewanne“, welches rasch zu einer der bedeutenden Jazz-Stätten Berlins mutierte, auf deren Bühne auch der heutige Namensgeber performte: Duke Ellington. Ende der 1970er Jahre traf man im „Dschungel“ Rio Reiser, Nick Cave oder David Bowie, bevor die Berliner Finanzdirektion das Haus mit dem Sound der Schreibmaschinen in den Dornröschenschlaf entsandte.

Alice Kuperman Nogueira belebt die Duke Bar

Jenen frischen Wind in der Bar verantwortet nun Barmanagerin Alice Kuperman Nogueira. Die Quereinsteigerin mit Hang zu Tattoos stammt ursprünglich aus der Computerbranche und bedient den Shaker erst seit viereinhalb Jahren. Ihre engagierte Art brachte sie dabei in kürzester Zeit von der Bar im Generator Hostel in Berlin-Mitte hinauf in verantwortungsvolle Positionen, beispielsweise in der Skybar im Andel’s Hotel in Lichtenberg.
Nun verantwortet sie die drei Barbereiche des Ellington Hotels. Da wären die eigentliche Bar, die als Schnittstelle zwischen dem gemütlichen Restaurant und der chilligen Halle/Lounge wirkt, die abgetrennte Raucherbar und der Innenhof, der in den Sommermonaten eine entspannte Anlaufadresse inmitten des Shopping-Paradieses zwischen Kurfürstendamm und Kaufhaus des Westens sein wird.
Duke Bar

Minnie the Moocher im Glas

Die Barmanagerin setzt auf gutes Teamwork, das gesamte Barteam ist an der Entwicklung der Cocktails und Auswahl der Spirituosen beteiligt. American Whiskey, Mezcal und Tiki sollen gut zur Geltung kommen, Nachhaltigkeit und der No-Waste-Gedanke werden das Barkonzept begleiten. Bald werden die Einweg-Coaster ausgemustert und wiederverwendbare Trinkhalme eingeführt. Es soll einfach weniger Müll anfallen.
„Wir dörren Obst und erzeugen aus Zesten Essenzen, mit denen wir wiederum Cocktails dekorieren und aromatisieren“, erläutert Head-Bartender Johannes Nolte, und mixt einen „Minnie the Lady“, inspiriert von dem legendären Cab Calloway-Klassiker „Minnie the Moocher“, den auch Duke Ellington gerne interpretierte. Die White Lady-Variante bereitet Nolte mit Gin, Limette, einem selbstgemachten Orangen-Sorbett, einem halben Eiweiß und einem Hauch Orangenessenz zu; sehr schmackhaft und ideal ausgewogen in der Säure-Süße-Balance.
Die Bartender fragen den Gast stets, ob er bestimmte Drinks eher auf der süßen oder der säuerlichen Seite bevorzugt. Ein guter Ansatz, gerade an einem international frequentierten Tresen. Preise um die 11 Euro verleiten dann auch gerne zur Bestellung eines weiteren Drinks mit musikalischer Inspiration durch das freundliche Team.
Duke Bar

Die Duke Bar als Partner

Mit den U-Bahnlinien 1, 2 und 3 gelangt man zum Wittenbergplatz und erreicht in wenigen Schritten das charmante Hotel in der Nürnberger Straße. Immer wieder faszinieren die Menüs im Restaurant, weitere Aktionen wie Kriminal-Dinner, Jazz-Brunch, Lesungen, Styling-Aktionen oder der sympathische Currywurst & Champagner-Deal von Montag bis Samstag bieten Abwechslung.
Nun aber ist auch am Cocktailtresen wieder richtig Musik drin. MIXOLOGY – Magazin für Barkultur freut sich insbesondere, dass die Duke Bar in diesem Jahr der Veranstaltungs-Partner für das MIXOLOGY TASTE FORUM (MTF) sein wird. Somit wäre die Antwort geklärt, wenn das Stück von Duke Ellington fragt: What am I here for? Und Frankie Laine verfasste dazu den Text: „I will be happy“. La di da.

Credits

Foto: v. o. n. u. Andreas Schulz, Amin Akhtar, Andreas Rehkopp, David Heerde

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