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French 75 Cocktail | Mixology - Magazin für Barkultur

French 75 – Ein Champagner Cocktail mit Kraft

JDer French 75  ist ein Cocktail für Gin-Liebhaber. Dieser Klassiker kombiniert Frische, Süße und Säure auf imposante Weise. Und ja, Wirkung zeigt er ebenfalls.

»Man nehme Gin, Zitronensaft, etwas Zucker und Champagner. So einfach kann das Cocktail-Glück sein! Und es ist auch nicht überraschend, dass der French 75 Cocktail mit diesen Zutaten um das Jahr 1915 in der Pariser Harry’s New York Bar entstanden ist.«

Der French 75 wird zu den klassischen Cocktails gezählt. Denn diese wacholdrige Mischung ging schon im frühen 20. Jahrhunderts über die Tresen. Am Anfang scheint man in den Bars allerdings munter herumexpermentiert zu haben. Das 1948 erschienene „The Fine Art of Mixing Drinks“ von David Embury etwa listet ein Rezept des “Soixante Quinze” (franz.: 75), das die Zubereitung mit Cognac vorsieht, da diese Variante „französischer“ wäre.

So wie wir ihn heute zubereiten, fand der French 75, dessen Erfindung dem Barmann Harry MacElhone zugeschrieben wird, seine erste Erwähnung im 1927 veröffentlichten Buch “Here’s How” von Judge Jr. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde das Rezept wiederum durch die Niederschrift im Jahr 1930 im berühmten „Savoy Cocktail Book“ des gleichnamigen Londoner Hotels.

French 75

Zutaten

3 cl Dry Gin
1,5 cl frischer Zitronensaft
0,5-1 cl Zuckersirup
Champagner

Der French 75 wurde nach einer Kanone benannt

Gerade in den goldenen Zwanzigern erfreute sich der French 75 großer Beliebtheit. Populär wurde er im Stork Club in New York. Einer Bar, in der schon Hemingway, Chaplin, die Kennedys, Sinatra und Monroe anstießen. Dabei ist diese Mischung von Gin, dessen Menge nach persönlichem Gusto angepasst werden kann, Champagner, Zitronensaft und Zuckersirup mit Vorsicht zu genießen, da ansonsten die Gefahr besteht die eigenen Grenzen schnell zu überschreiten.

Benannt nach einer französischen Kanone, deren Durchschlagskraft während des Ersten Weltkrieges nicht nur berühmt, sondern auch berüchtigt war, hat dieser champagnerbasierte Cocktail eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Durchschlagskraft. Grund dafür ist der Gin, der sich vortrefflich hinter der prickelnden Leichtigkeit des Champagners zu verstecken weiß. Doch muss es immer Champagner sein?

Crémant aus dem Elsass oder ein Spumante aus dem Treviso mögen gute Schaumweine abgeben, aber nicht ohne Grund rief der französische Mönch Dom Perignon “Kommt schnell! Ich trinke Sterne!“, nachdem er der Champagner erfunden hatte. Und so ist die Gruppe der Schaumwein-Cocktails wohl eine der schönsten Cocktailkategorien überhaupt, auch wenn manch einer sich schwertut, gerade qualitativ hochwertigen Champagner in Cocktails wie dem French 75 zu vermixen. Aber wer es wagt, gewinnt.

Dieser Artikel erschien erstmals im Oktober 2011. Die letzte Überarbeitung erfolgte im Juli 2019. Leser und Cocktailhistoriker Armin Zimmermann verdanken wir den Hinweis auf die erstmalige schriftliche Erwähnung des French 75 im Jahr 1927.

Credits

Foto: Maksym Fesenko - Shutterstock

Comments (7)

  • Pingback: Hock Martini. Hoch hinaus.

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  • Frank Hartmann

    Lgr, Schwesterchen

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  • Frank Hartmann

    French 75

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  • pjotr

    Ein großartiger Drink, wirklich.
    Irgendwo zwischen veredeltem Gin Fizz und Tom Collins, genial!
    Im Sommer habe ich meinen Gästen ein Variante mit Champagner du Nord (Berliner Weisse)
    kredenzt, kam sehr gut an.

    Rutscht gut
    Prost!

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  • Armin Zimmermann

    Die älteste Publikation für den French 75 in der Version mit Champagner habe ich bereits im Jahr 1927 gefunden, in “Here’s How” von Judge Jr. Dort heißt es auf Seite 28: “THIS drink is really what won the War for the Allies: 2 jiggers Gordon water; 1 part lemon juice; a spoonful of powdered sugar; cracked ice. Fill up the rest of a tall glass with champagne! [If you use club soda instead of champagne, you have a Tom Collins.]” Mit “Gordon water” war (Gordon’s?) Gin gemeint.

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    • Mixology

      Danke für den Hinweis, Armin! Haben wir in der entsprechenden Passage inklusive Link ergänzt. – d. Red.

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