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Fünf Cocktails, in dem Liköre die Hauptrolle spielen

Liköre sind in Cocktails zumeist nicht die Hauptzutat, sondern fungieren vor allem als Aromageber. Das muss aber nicht immer so sein. Und die Resultate sind mehr als überzeugend. Wir präsentieren fünf besondere, aber einfach herzustellende Cocktails, in denen Liköre nicht nur in der Nebenrolle agieren.

Naked & Famous

Zutaten

2,5 cl Mezcal
2,5 cl Aperol
2,5 cl Chartreuse gelb
2,5 cl frischer Limettensaft

Der Naked & Famous ist ein vergleichsweise junger und einfacher Drink, der von Joaquín Simó in New York erfunden wurde. Die Kombination aus zu gleichen Teilen Mezcal, gelber Chartreuse, Aperol und Limettensaft klingt wie eine Mischung aus Last Word und Negroni und mag beim ersten Anblick irritieren. Im Glas funktioniert der Naked & Famous aber auf ganz wundersame Weise und führt vor, dass ein Cocktail eben immer die Summe der einzelnen Teile ist.

Chartreuse Swizzle

Zutaten

4,5 cl Chartreuse verte
3 cl Ananassaft
2,5 cl frischer Limettensaft
1,5 cl Falernum

Der Chartreuse Swizzle wurde 2003 vom Bartender Marcovaldos Dionysos in San Francisco erfunden, der damit einen Wettbewerb gewann. Der Chartreuse Swizzle bedient sich eines Prinzips, das gerade bei alten Rezepten häufig Anwendung fand: Kräuterlikör wird anstelle von Bitters verwendet. In diesem Fall ist es Chartreuse verte, das mit seinen 55% Vol. auch eine kräftige Basis des Drinks darstellt. Ananas (frisch natürlich), Limette und Falernum bilden wiederum als Gegenpart ein Superlativ des Süffig-Gefälligen. Definitiv ist der Chartreuse Swizzle bereitss zu einem Neo-Klassiker geworden.

Monk Sour

Zutaten

5 cl DOM Bénédictine
2,5 cl frischer Zitronensaft
2 BL Runny Honey
1 Dash Orange Bitters
1 Eiweiß

Der Monk Sour funktioniert für Geschmäcker, die etwas ausgefalleneres mögen. Süße und Säure sind hier perfekt abgestimmt, der Honig balanciert den Drink aus und ist eine perfekte Ergänzung zu den Kräuteraromen, die weniger dominant sind, als man bei 5 cl Bénédictine annehmen könnte. Dafür sorgt auch das Eiweiß, das dem Cocktail eine cremige Textur verlieht. Geriebene Muskatnuss verleiht zusätzliche Aromen und Tiefe. Der Monk Sour ist ein somit eine aromatische Überraschung, die sowohl im Sommer wie auch zu Silvester funktioniert.

The Jaguar

Zutaten

4,5 cl Blanco Tequila
2,25 cl Amer Picon
2,25 cl Chartreuse verte
3 Dashes Orange Bitters (ursprünglich Fee Brothers)

Der Jaguar Cocktail – im englischen Original schlicht „The Jaguar“ – wurde im Jahr 2007 vom Bartender Tom Schlesinger-Guidelli in Boston erfunden. Zwar war zu jener Zeit Tequila durchaus als Mixzutat im Einsatz, aber vornehmlich in der Margarita, sprich in der Kombination mit Zitrussäften. Der Jaguar stellte in seiner Simplizität und durch den für damalige Verhältnisse mutigen Einsatz der Agavenspirituose eine kleine Revolution dar. Jede der hier verwendeten Zutaten ist für sich genommen bereits charaktervoll und intensiv. Sie gehen im Jaguar eine erstaunliche Harmonie miteinander ein, unterstützen sich gegenseitig und sind allesamt präsent, ohne sich jeweils in den Vordergrund zu drängen. So entsteht ein Drink, der minimal psychedelisch und somit auch etwas gefährlich anmutend, muskulös aber elegant wie eine Raubkatze ist, kurzum: Der Jaguar Cocktail ist ein Short Drink für Fortgeschrittene!

Papageno

Zutaten

4 cl Mozart White Chocolate Liqueur
1,5 cl Strega
1 cl Wray & Nephew White Overproof Rum

Der Papageno Cocktail entstand im Jahr 2006 in der Berliner Victoria Bar, Erfinder ist Gonçalo de Sousa Monteiro, später bekannt als Betreiber des Buck & Breck, einer der führenden Bars des Landes. „Mit der Markteinführung der Mozart Schokoladenliköre Mitte der Nullerjahre bekamen wir Bartender Möglichkeiten, uns Gedanken über Alternativen zu Golden Cadillacs und Alexanders zu machen“, so de Sousa Monteiro, „der weiße Mozart ist als Produkt überzeugend genug, so dass ich als Bartender nicht mit Sahne, Crème de Cacao und Vanille herumdoktern muss. Wray & Nephew habe ich dank eines Stammgasts der Victoria Bar recht früh entdeckt. Seither setze ich die Tiefe, Kraft und liebliche Würze des Rums in einigen Drinks ein. Strega, spärlich in historischen Rezepturen vorhanden, ist oftmals eine nette Idee zur Substitution von Rezepturen, die nach Bénédictine oder Chartreuse verlangen.“ Das Ergebnis ist ein runder, überraschender Digestifdrink, der leicht herzustellen ist - vorausgesetzt, man kommt an die richtigen Zutaten.

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