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FÜNF! Spannende Neue Deutsche Gins, Teil III

Die Zahl neuer Gins aus heimischen Gefilden steigt, jede Woche kommt einer dazu. Welche FÜNF! derzeit einfach ein Muss sind, zeigen wir heute. Ein kleiner Beutezug durch Deutschland mit FÜNF! sehr unterschiedlichen Vertretern.

Was haben eigentlich Bonn, Dresden, Erfurt, Hamburg, Karlsruhe und so ziemlich jede andere deutsche Stadt gemeinsam? Genau: Dort wird Gin gebrannt. Weit mehr als 200 Marken sind mittlerweile registriert, angesichts der fünfstelligen Zahl an deutschen Kleinbrennern dürften noch einige mehr existieren. Wie dem auch sei, nach über einem Jahr wird es Zeit für die dritte Runde unserer Empfehlungen. Welche deutschen Gins sind aktuell definitiv mehr als einen Versuch Wert? Diese FÜNF! Brände aus den oben genannten Städten haben es uns besonders angetan.

1) Siegfried Rheinland Dry Gin

Seit Ende 2014 begeistert „Siggi“ viele Bartender und Connaisseure gleichermaßen. Dabei kommt der Name freilich nicht von ungefähr: Das Kern-Botanical des Rheinland Dry Gins ist die Lindenblüte, die schon in der Nibelungensage und für den darin beschriebenen tragischen Helden Siegfried eine tragende Rolle spielte.

Insgesamt 18 Botanicals wandern für Siegfried in den Kessel, neben Lindenblüte und Wacholder sind das u.a. Lavendel, Thymian, Kardamom und Angelika, die Liste der Gewürze liest sich also im Großen und Ganzen sehr klassisch. Diesem Anspruch wird Siegfried auch mehr als gerecht, denn mit ihm steht ein vielseitiger, knackiger und facettenreicher London Dry Gin auf dem Tisch.

siegfriedgin.com

2) Brick Gin

Noch wirklich blutjung ist der aus Erfurt stammende Brick Gin: Den Verantwortlichen hinter Partisan Vodka wurde es offenbar langweilig, und so entwickelten sie nichts anderes als den vielleicht minimalistischsten neuen Gin seit dem Beginn von dessen Renaissance.

Denn für den Brand in der schlichten 1-Liter-Flasche mit dem groben Etikett kommen tatsächlich nicht mehr als drei Botanicals zur Anwendung: Außer Wacholder und den beinahe obligatorischen Zitronenzesten wird die Liste in der Tat nur noch durch den feinwürzigen Kubebenpfeffer ergänz. Interessant besonders, dass sogar auf den fast zwingend erforderlichen Koriander verzichtet wird. Dabei dennoch ein crisper, gut mixbarer Gin, der obendrein noch ein heutzutage unglaubliches Preis-Leistungs-Verhältnis an den Tag legt.

brickgin.com

3) Juniper Jack

Ein weiterer noch ziemlich junger Vertreter, wie Brick ebenfalls aus den neuen Bundesländern. Mit seinem Namen, die auf eine nette kleine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert Bezug nimmt, lässt der „JJ“ schon mal jeden Gin-Puristen große Vorfreude empfinden: Hier soll es offenbar um klassische, klare Charakteristik gehen – nicht um fruchtigen New Western-Geschmack.

Dem wird der Juniper Jack mehr als gerecht, z.T. mit typischen Gewürzen wie Orange, Zitrone und Koriander, andererseits auch mit Exoten wie Wermutkraut und Brombeere. Ein Teil der Botanicals wird jedoch geheimgehalten. Detaillierte Tasting Notes gibt es etwa hier.

— juniper-jack.de

4) Hoos London Dry Gin

Ein Mann, ein Name, ein Gin. Hinter dem Produkt steht Heiko Hoos aus Karlsruhe, der für die komplette Produktion verantwortlich zeichnet. Seinen Hoos Gin mit 44% Vol. fertigt der leidenschaftliche Destillateur in vollkommener Eigenregie, auch den Vertrieb regelt er selbst.

Das Ergebnis der Mühe ist ein sehr britischer, aber eigenständiger Gin mit vollem Zitrusaroma und sehr prägnanten Anklängen von Holz und Piniennadeln. Überraschenderweise noch in recht wenigen Bars anzutreffen – und das, wo doch angesichts der Alles-aus-einer-Hand-Lösung auch noch ein hervorragender Preis geboten wird.

hoos-london-gin.de

5) 5 Continents Gin

Die Feingeisterei auf Gut Basthorst in der Nähe von Hamburg steht für hochklassige Brennkunst, das beweisen auch andere Abfüllungen wie ihr „Wahrer Vodka“ oder der grandiose, komplett vor Ort produzierte Rum „Don R***“ (ehemals „Don Ruffin“).

Wie praktisch alle Produkte der Feingeisterei ist auch der im Jahre 2014 lancierte 5 Continents Gin biozertifiziert, seinen Namen bekommt der Brand durch die Tatsache, dass für ihn Botanicals aus allen fünf Erdteilen zum Einsatz kommen, darunter etwa auch die „Paradiesvögel“ Matekraut, Eukalyptus, Schwertlilie und Kaktus. Ein sehr komplexer, vielschichtiger Gin mit floraler Würzigkeit, schöner Erdigkeit und wunderbar pfeffrigem Finish.

feingeisterei.de

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Credits

Foto: Foto via Zentolos

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