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Have a Brew & Dew – Irisches Herrengedeck

„Make Herrengedeck Great Again“ wird schon mancherorts skandiert. So populär die Paarung aus Bier und Schnaps derzeit ist, so klassisch hat sie ihre Herkunft etwa in Irland. Mit Tullamore D.E.W. hat sich nun eine der renommiertesten Brennereien gemeinsam mit drei deutschen Brauereien dem Ausbau des Herrengedecks angenommen.

Die Spirituosenwelt blickt auf Gin und schielt auf Tequila. Aber die derzeit wachstumsstärkste Spirituose weltweit ist Irish Whiskey. Global erfuhr die verkaufte Menge an Irish Whiskey eine Steigerung von 131 % über die letzten zehn Jahre, wie im Februar 2017 berichtet wurde. Mehr als jede andere Spirituose. Insbesondere Jameson Whiskey konnte zuletzt zuverlässig jedes Jahr neue Rekordzahlen vermelden und wuchs zu einer der wichtigsten Marken im Portfolio von Pernod Ricard.

Ein milder Whiskey-Stil, easy drinking und auf Eis, im Longdrink oder pur entspannt zu genießen, das ist eine Qualität, die die neue, wichtige Zielgruppe der Millennials wohl zu schätzen weiß. 2013 wurden in Irland nur vier Destillerien für Irish Whiskey betrieben. Heute sind es 16 und weitere 14 befinden sich im Bau- oder Planungsstatus. Oder wurden jüngst in betrieb genommen. So auch Roe & Co aus der Diageo-Unternehmensgruppe. Für die Destillerie in Dublin wurde eine Summe von ca. 25 Millionen Euro investiert und die Master-Brennerin prüfte über 100 Prototyp-Blends, um ihre Rezeptur auszufeilen.

Dew who?

Mit Tullamore D.E.W. zeigt eine weitere irische Marke Entwicklungspotenzial und ehrgeizige Zielsetzungen in der Verbreitung ihrer Marke. Seit 2010 gehört die irische Traditionsmarke zur  William Grant & Sons Gruppe, die auch Marken wie The Balvenie, Sailor Jerry, Hendrick’s, Monkey Shoulder, OVD Rum, Drambuie und natürlich die Flaggschiffe Grant’s und Glenfiddich verantwortet und in Deutschland eng mit der Campari Gruppe kooperiert. Heute der zweitmeist verkaufte Irish Whiskey, entstand die Marke 1829 in Tullamore im Offaly County im Herzen Irlands, nach ihrem Gründer Daniel Edmond Williams mit den drei wortspielerischen Buchstaben („Dew“ bedeutet „Tau“) versehen.

Die Zahl drei spielt stets eine relevante Rolle für die Marke. Tullamore D.E.W. ist ein dreifach destillierter, in drei verschiedenen Fässern gereifter, dreifacher Blend aus drei Arten irischen Whiskeys: Single Malt, Grain und Pot Still Whiskey. Die Reifung erfolgt in Fässern, die zuvor mit Sherry, Bourbon oder auch Irish belegt waren. Erst 2014 nahm Tullamore D.E.W. wieder eine eigene Destillerie für Pot Still und Single Malt Whiskey in Betrieb, nachdem über ein halbes Jahrhundert hinweg die Marke als Auftragsdestillat bei der Midleton Distillery gebrannt wurde, wie viele andere irische Marken auch. In der nächsten Ausbauphase entsteht eine weitere Destillerie für Grain Whiskey.

Auf drei Bier und ein Herrengedeck mit John Quinn

John Quinn ist der globale Markenbotschafter für Tullamore D.E.W. und ein alter Hase im Whiskey-Business. Seit 1974 begleitet er die Entwicklung von Whisky und insbesondere Irish Whiskey ununterbrochen. Ihn begeistern die aktuellen Genuss-Entwicklungen: „Immer mehr Menschen fragen bei Genussmitteln nach deren Herkunft und den Menschen hinter den Produkten. Und der Craft-Begriff ist interessant für sie. Auch für eine jüngere Generation, die derzeit Craft Beer liebt und für die ein Irish Whiskey zugänglicher erscheint als so mancher Scotch.“ Jeder Kneipen- und Pub-Besucher weiss, dass ein Bier und ein Whisk(e)y ein herrliches Paar sind. Quinn erklärt: „Whiskey und Bier sind ‚Malz-Cousins‘, weil gemälzte Gerste für beide als Rohstoff dient. Schon seit Generationen wissen irische Pub-Besucher, dass ein Schlückchen Whiskey zum Bier daher die beste Art und Weise ist, in beiden Getränken die unterschiedlichen Geschmacksnoten zu entdecken.“ Mit dieser Überlegung, weiter in die DNA des Herrengedeck vorzudringen, bereiste Quinn gemeinsam mit dem hiesigen Markenbotschafter Vena Steinkönig Deutschland und stachelte Brauer an, ihre Braukünste anzuwenden, um eine spannende und geschmackvolle Kombination mit Tullamore D.E.W. zu entwickeln. Brauer in Köln, Hamburg und Berlin nahmen die Herausforderung an.

Deutsche Braukunst trifft Irish Whiskey

In mehreren Verkostungsrunden führte das Tullamore D.E.W.-Team die Brauer und weitere Fachverkoster an die Thematik und an die vielfältigen Geschmacksnuancen heran, die sich aus der Kombination von Destillat und Bier ergeben. Tullamore D.E.W. Original, 12 Year Old Special Reserve, 14 Year Old Single Malt und Tullamore D.E.W. Phoenix wurden zusammen mit Bieren unter die Lupe genommen. Das Original sollte dann der Whiskey sein, zu dem die Brauer ein Bier gesellen durften.

Drei kreative Brauereien widmeten sich dann intensiv dem Whiskey-Aroma, um es brautechnisch zu ergänzen: Ratsherrn aus Hamburg, Brlo aus Berlin und Gaffel aus Köln. John Quinn erläutert: „Es geht mir um die bittere Note des Bieres und den süßen, sanften Geschmack von Tullamore D.E.W., der bei einem perfekten Bier-Whiskey-Paar den Genuss ausmacht.“. Nun sind die Biere fertig.

Die bewährte Kölschschmiede Gaffel nennt ihr Ergebnis Kölner Braukessel und serviert ein Pale Ale, das von traditionellem Kölsch inspiriert ist. Die Hopfensorten Citra und Amarillo sorgen für eine leicht fruchtige Note. Die hanseatischen Braumeister von Ratsherrn brauten das Flying Squirrel ein. Es handelt sich um ein Nut Brown Ale mit britischen Hopfensorten und Anklängen von Karamell und Nüssen, die wiederum zu den Holz-, Vanille- und Honignoten des Whiskeys harmonieren. Aus dem verruchten Berlin kommt das Redlight Ale als moderne Interpretation eines traditionellen Red Ales – allerdings fruchtiger und mit deutlicherer Hopfennote – als das Vorbild. Dafür sorgen Hopfensorten wie Polaris und Amarillo.

Die Ergebnisse des spannenden Geschmacksexperiments lassen sich nun nacherleben. Gerade erschien eine Sonderedition, die mit einer Flasche Whiskey und jeweils zwei Flaschen der drei Biere nun den Herrengedeck-Genießern ermöglicht, selbst zu entscheiden, welche Kombination denn die schmackhafteste ist. Und damit wird die Sache mit dem irischen Herrengedeck noch sicher kein Ende gefunden haben.

Credits

Foto: Tim Klöcker

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