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Hot Buttered Rum, der heiße Klassiker im modernen Mantel

Manche mögen’s heiß: Der Klassiker Hot Buttered Rum

Heißer Rum in Kombination Butter mag auf den ersten Blick irritieren, tatsächlich ist es die DNA eines Klassikers der Heißgetränke. Und der Hot Buttered Rum wird tatsächlich nie alt.

Rum mit heißem Wasser, Gewürzen und Butter. Das klingt im ersten Moment nur wenig appetitlich. Und dennoch ist er in dieser Jahreszeit regelmäßig ein oft angefragter Drink, auch in der MIXOLOGY-Redaktion. Zum Thema „Heiße Cocktails“ landet er in Befragungen regelmäßig in den vorderen Plätzen. Es gibt aber mehr als nur einen Weg, diesen Drink zuzubereiten.

Hot Buttered Rum für frierende Cowboys

Zugegeben, schaut man in den ehrwürdigen Bar-Tenders Guide von Jerry Thomas, findet man den „Hot Spiced Rum“. Zucker und heißes Wasser sollen mit Jamaica Rum vermischt werden, ein Stückchen Butter auf den Drink gegeben und Muskatnuss darüber gerieben werden. Ein Drink, der im 19. Jahrhundert bestimmt keine Seltenheit war, um an kalten Tagen das Gemüt zu erwärmen, aber bestimmt nicht genug, um den modernen Gaumen in Ekstase zu versetzen.

Bereits vor Jahren probierte sich Torben Bornhöft an seinem ganz eigenen Rezept für einen Hot Buttered Rum. Ihm fehlte ein wenig Frucht, also füllte er mit heißem Apfelsaft statt heißem Wasser auf. Und mit seiner selbst gemachten Gewürzbutter schickte er den Glühwein endgültig zurück in die Neunziger Jahre.

Hot Buttered Rum

Zutaten

Hot Buttered Rum (adaptiert von Torben Bornhöft, trinklaune.de)
5cl würziger Rum
12 cl heißer Apfelsaft
1BL Puderzucker
1 großzügiger Barlöffel Gewürzbutter (hausgemacht)*
1 Zimtstange

Gut für den Moustache!

Überhaupt, die Butter. Wieso eigentlich Butter in einen Drink geben? David Wondrich zitierte auf diese Frage Charles Brown: „It‘s there only to lubricate your Moustache!“ Der einzige Nutzen soll also das Geschmeidighalten des Schnäuzers bei eisigen Temperaturen sein. Ein schöner Nebeneffekt, und bestimmt auch für den Hipster anno 2020 eine sinnvolle Sache, aber bestimmt nicht der Hauptgrund des Einsatzes.

Vielmehr darf davon ausgegangen werden, dass Fett als Geschmacksträger und Verstärker genutzt wurde. Gewürze waren vor ca. 200 Jahren kein allgegenwärtiges Gut und man dosierte sparsam. Durch die Butter wurden die Aromen verstärkt, und außerdem bildet sich an der Oberfläche eine etwas kühlere Schicht, so dass man den Hot Buttered Rum einfacher trinken kann.

Bastelstunde für Gewürzbutter

Für die Nase ein sehr viel angenehmeres Ergebnis erzielt man tatsächlich, wenn nicht der Rum oder der Zucker gewürzt wird, sondern man sich die Mühe macht, eine eigene Gewürzbutter herzustellen. So schwimmen die Aromen oben auf dem Drink und steigen direkt in die Nase.

Rezepte für eine Gewürzbutter finden sich in den Weiten des Internet einige. Manche klingen fantastisch, andere sind schier überladen mit Aromen, so dass man sich fragen darf, ob sie auch „überwürzt“ werden können. Wir empfehlen eine Mischung aus dem Bornhöftschen Rezept und einer Vanilleeis-Version. Die Sahne im Vanilleeis macht die Mischung ein wenig leichter.

Credits

Foto: Constantin Falk

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