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Inventur am 10. April 2022 – Dead-Rabbit-Gründer trennen sich

Die Katze ist aus dem Sack: Nach zwei Jahren der Pandemie-Dürre kommen die MIXOLOGY Bar Awards endlich zurück – als große Gala, bei denen die Besten der Besten aus der deutschsprachigen Barbranche gewürdigt werden. Am 9. Oktober werden im Berliner Grand Hyatt in insgesamt 14 Kategorien die begehrten schwarzen Trophäen verliehen, die immer wieder als Oscars der Barszene bezeichnet werden.

Wir sind froh und stolz, nach den beiden digitalen Auflagen der Jahre 2020 und 2021, die in alternativen Kategorien vergeben worden waren, nun wieder zu einem großen Get-Together der Community am Vorabend des Bar Convent Berlin zurückzukehren. In wenigen Wochen beginnt der Jury-Beirat mit dem Nominierungsprozess und die Awards-Saison beginnt. Erste Details finden Sie selbstverständlich auf der Seite der MIXOLOGY Bar Awards oder direkt hier. Schauen wir nun, wie gewohnt, auf einige News und Themen der ausklingenden Woche.

Dead Rabbit: Gründer gehen getrennte Wege

Eine der berühmtesten Bars des Planeten segelt künftig zwar weiterhin unter derselben Flagge, aber mit einem alleinigen Kapitän: Wie Drinks International diese Woche zunächst exklusiv berichtete, gehen die Betreiber des „Dead Rabbit“ in New York getrennte Wege. Jack McGarry und Sean Muldoon, die die Bar 2013 gemeinsam eröffnet und seither betrieben haben, beenden ihre Zusammenarbeit freundschaftlich.

Der Meldung zufolge wird Muldoon seine Anteile an der „World’s Best Bar 2016“ als stiller Teilhaber behalten, sich jedoch gemeinsam mit der bisherigen Dead-Rabbit-Beverage-Direktorin Jillian Vose nach Charleston/South Carolina verabschieden, um dort eine eigene Bar zu eröffnen. McGarry hingegen werde das Dead Rabbit zu einer US-weiten Marke expandieren, vorerst steht die Eröffnung von Ablegern in New Orleans und Austin/Texas an. Weitere Details gibt es hier.

Bar Symposium Cologne: noch ein Monat

Wir nutzen den heutigen Tag für einen wichtigen Hinweis: Nur noch ein Monat, dann findet zum fünften Mal das Bar Symposium Cologne in der Rheinmetropole statt. Nachdem die Macher in den beiden vorigen Jahren durch einen Ausweichtermin auf den Sommer zwar an ihrem Event festhalten konnten, mussten Programm, Dimensionen und Besucherzahl jedoch deutlich dezimiert werden.

Damit soll nun Schluss sein, das BSC darf wieder so stattfinden, wie es in den Jahren 2018 und 2019 über die Bühne ging: Zwei Tage lang treffen sich mehrere hundert Barbetreiber:innen und Bartender:innen im Harbour Club Köln, um auf drei unterschiedlichen Bühnen ein sorgsam kuratiertes Programm aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops zu erleben. Noch gibt es Tickets für das Branchentreffen, das sich direkt nach seiner ersten Austragung sehr schnell viel Zuspruch erwerben konnte. Sieht man sich vielleicht dann am 9. und 10. Mai in Köln?

Gesundes Wachstum. Oder: der lange Weg des Mezcal

Die Debatte um das Wachstum von Agavenspirituosen hat in den letzten Jahren viel Fahrt aufgenommen, zuletzt vor allem im Bereich der Celebrity Tequilas. Agavenbrände sind so populär wie niemals zuvor: Im Haupt-Exportmarkt USA schoss der Absatz von 2020 auf 2021 um satte 30 Prozent in die Höhe, wie Jake Emen in seinem großen Beitrag auf SevenFiftyDaily angibt.

Dieses immense Wachstum betrifft immer mehr auch Mezcal, also den wilderen, älteren Bruder des Tequila. Besonders unter Barleuten ist Mezcal seit Jahren ungebrochen populär, aber auch immer mehr Konsumenten entdecken die Kategorie, die für Urtümlichkeit und Handwerk stehen soll. Doch die jahrelange Erhöhung der Produktion bringt sowohl Natur als auch die Menschen an den Rand der Belastbarkeit. Eine tolle, lesenswerte Reportage!

Negroni Sour: Warum eigentlich nicht?

So naheliegend und irgendwie doch so fern: Warum nicht die klassischen bitteren Aperitivi mal in einen Sour überführen? Die Kollegen vom Punch Magazine begründen das auch komplett richtig, denn wohl niemals zuvor waren bitterwürzige, leichte Apéros so sehr en vogue wie aktuell.

Passend dazu listet der kleine Beitrag mehrere Beispiel dafür auf, wie Barleute aus den USA klassische Drinks wie den Negroni und den Americano, oder aber Neo-Klassiker wie einen White Negroni unter Zuhilfenahme verschiedener Zitrussäfte zu Sours umarbeiten. Wichtig scheint dabei zu sein, mehr auf Trockenheit und Würze zu achten, denn die genannten Beispiele ersetzen z.B. süßen Wermut durch trockenen oder aber den leichten Lillet durch kraftvolleren Quinquina. Immer dabei außerdem: Eiweiß für eine cremige Textur. Zumindest in Bezug auf den erwähnten White Negroni Sour können wir schonmal bestätigen: Schmeckt.

Credits

Foto: everettovrk - stock.adobe.com

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