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Inventur am 13. Februar 2022 – Drogenbeauftragter fordert höhere Altersgrenze für Bier und Wein

Besonders in den USA blickt man heute und morgen auf zwei extrem wichtige Tage, die wohl gegensätzlicher nicht sein könnten: Erst Super Bowl Sunday, dann Valentinstag. Ersterer ist in den Vereinigten Staaten schließlich fast so etwas wie ein inoffizieller Nationalfeiertag, an dem Abends mehr oder weniger das ganze Land biertrinkend und Chicken Wings essend das Finale der National Football League schaut. Letzterer wiederum stammt als – wir behaupten das jetzt einfach mal – schlimmster Kitschbrauchtum der Welt ebenfalls aus den USA und ist dort für sehr, sehr viele Paare weit mehr als nur eine romantische Pflichtübung.

Vor allem aber sind beide Tage auch wichtig für die Gastronomie, und das von Jahr zu Jahr auch immer mehr in Deutschland. Viele Barbetreiber, Kneipenwirte und Restaurantbesitzer aus Bayern dürften sich daher gefreut haben, dass auch im größten deutschen Bundesland nun die Sperrstunde für die Gastronomie abgeschafft wurde. In Bayern hatte die Regelung seit Ende November gegolten, Gastronomen mussten dann um 22 Uhr die Tür schließen. Nun gilt sie als generelles Instrument nur noch in Hamburg. Der ein oder anderen nächtlichen Super-Bowl-Bar-Session sowie anständigen, nicht durch eine Sperrstunde unterbrochenen Valentins-Dinners dürfte so also nicht mehr viel im Weg stehen.

Schauen wir unterdessen auf die Themen und News der hinter uns liegenden Woche.

Drogenbeauftragter möchte höhere Altersgrenze für Bier und Wein

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hat eine Erhöhung der Altersgrenze für den Kauf von Bier und Wein ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte gerückt. Das berichteten zahlreiche Medien am Freitagvormittag.

Nach wie vor dürfen alkoholische Getränke, die ausschließlich auf Fermentation beruhen (also im Wesentlichen Bier, Wein und Schaumwein), in Deutschland ab einem Alter von 16 Jahren gekauft werden. Damit nimmt Deutschland bereits eine Sonderstellung innerhalb der meisten Industrienationen ein, in denen das Mindestalter für die Abgabe von Alkohol höher liegt. Blienert bemängelt eine insgesamt zu „niedrigschwellige“ Verfügbarkeit leichter alkoholischer Getränke für Jugendliche und fordert daher eine Anhebung des Mindestalters für den Kauf von Bier und Wein auf 18 Jahre, also ans Erreichen der Volljährigkeit.

Macallan „The Reach“: der älteste Single Malt der Welt

Das Race for hundred, also das Rennen, welche Brennerei den ersten 100 Jahre alten Scotch macht, geht weiter: Die Macallan Distillery hat am Mittwoch ihre neue Abfüllung „The Reach“ enthüllt. Der Single Cask Scotch aus einem mit Sherry versetzten Eichenfass wurde 1940 ins Holz gelegt und kommt so auf eine Reifezeit von etwas mehr als 81 Jahren. Damit ist er nach aktuellem Stand der älteste käufliche Single Malt der Welt.

Damit bleibt Dynamik im Wettlauf um den ältesten Scotch. Erst im Herbst letzten Jahres hatte der unabhängige Abfüller Gordon & MacPhail eine 80-jährige Abfüllung aus der Glenlivet Distillery herausgebracht und damit die bisherige Spitzenmarke gesetzt. Der neue Macallan The Reach kommt trotz seines hohen Alters noch immer auf einen Alkoholgehalt von 41,6% Vol. und reicht für die Befüllung von 288 Glaskaraffen. Als Verkaufsrichtpreis pro Flasche werden € 110.000 genannt.

Das Gegenteil von Sous Vide: die neue Lust der Spitzenküche am Feuer

Wenn eine Sache so sicher ist, dass man die Trend-Uhr danach stellen kann, dann diese hier: Auf jede Bewegung folgt auch eine Gegenbewegung. Ein interessantes Beispiel dafür scheint sich aktuell in einer wachsenden Anzahl von Fine-Dining-Restaurants abzuzeichnen, wie Oliver Zelt für Iconist dokumentiert: die neue Lust auf Garen über der offenen Flamme.

So besinnen sich offenbar mehr Köche wieder auf archaische, rustikale Garungs-Arten zurück, die mit Feuer und Glut zu tun haben – etwa spezielle Grillmethoden, aber auch Verfahren, bei denen Speisen direkt in der glühenden Kohle oder im Feuer zunächst verbrannt und anschließend weiterverarbeitet werden. Damit folgt auf den sehr lang andauernden Trend „milder“ Garmethoden wie Sous Vide in der Hochküche eine konsequente Rückbesinnung darauf, dass man durchaus auch mal laut und heiß kochen kann. Und ein bisschen weniger Pinzetten in der Küche sind doch eigentlich eine erfreuliche Entwicklung. Spannend!

Credits

Foto: Everett Collection - shutterstock.com

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