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Inventur 23. Juni 2019

Inventur am 14. November 2021 – der „Oxford Companion“ für Cocktails ist da

Ein irgendwie mulmiges „Helau“ und „Alaaf“ an diesem Sonntag. Tja, was sollen wir sagen? Trotz geradezu explodierender Corona-Zahlen und vielerorts randvoller Intensivstationen wurde vor drei Tagen im Rheinland der Karnevalsbeginn praktisch ganz normal gefeiert. Zwar hatten sich viele Stimmen kritisch dazu geäußert und sogar vereinzelte örtliche Gastronomen offiziell kundgetan, dass sie ihren Betrieb als Zeichen der Skepsis am 11. November geschlossen lassen würden – ziemlich vielen Jeckinnen und Jecken schien das aber relativ egal zu sein.

Zwar ist bislang nur in Sachsen die Rede von einem möglichen Lockdown, dennoch empfiehlt mittlerweile das Roland-Koch-Institut wieder bundesweit ausdrücklich, dass auch Geimpfte möglichst wenig andere Menschen treffen und größere Veranstaltungen meiden sollten. Für die Gastronomie bedeutet das zwar bis dato noch keine Einschränkungen von staatlicher Seite, jedoch hört man bereits von zahlreichen Wirten, dass sehr viele Reservierungen storniert werden von Gästen, die nun doch lieber daheim bleiben wollen. Wie geht es Ihnen mit Ihrer Bar oder Ihrem Restaurant? Wir freuen uns über Ihre Erfahrungen unter [email protected].

Lenken wir uns derweil ab mit dem gewohnten Blick auf die News und Themen der ausklingenden Barwoche.

Der „Oxford Companion to Spirits and Cocktails” ist da

Lange wurde an ihm gearbeitet, lange wurde sein Erscheinen erwartet. Seit gut einer Woche ist er nun erhältlich: der „Oxford Companion to Spirits and Cocktails“. Unter der redaktionellen und inhaltlichen Leitung des vielleicht weltweit führenden Cocktailhistorikers David Wondrich ist ein knapp 900 Seiten starker Band entstanden, der sich umfassend und mit akademischem Tiefgang allen Bereichen rund um die Themen Schnaps und Cocktails widmet.

Dabei geht es um so unterschiedliche Dinge wie allgemeine Spirituosenhistorie und handwerkliche Warenkunde aus dem Destillationswesen, ebenso aber auch ausdrücklich um eine Cocktailgeschichtsschreibung sowie einen Überblick über die wichtigsten traditionellen und innovativen Arbeitstechniken der Bar. Ein umfassendes Glossar und ein Zeistrahl runden das Werk ab. Erschienen ist das Buch im universitätseigenen Verlag Oxford University Press, es müsste aber demnächst auch im deutschen Buchhandel regulär verfügbar sein.

Eine Ode an die Dive Bar

Der Begriff „Dive Bar“ wird je nach Gegend unterschiedlich benutzt. Während man den Ausdruck bei uns erst seit recht kurzer Zeit verwendet und damit eher laute, wilde Bars oder krawallige Saufkneipen meint, ist er im amerikanischen Sprachgebrauch anders konnotiert: Damit sind schlicht die einfachen, aber nachbarschaftlich wichtigen Kneipen gemeint, in die man eben abends auf ein paar Bier geht, eine Partie Pool spielt, einen Korb Chicken Wings isst und vielleicht noch einen Bourbon-Shot vor dem Nachhauseweg nimmt.

Für das Punch Magazine hat Journalist und Buchautor Brad Parsons eine wunderbare Liebeserklärung an die amerikanische Dive Bar verfasst, die teilweise sehr berührend ist. Denn er weiß: Die Dive Bar als alter, traditioneller Ort war schon vor Corona eine „vom Aussterben bedrohte Spezies“. Die Pandemie hat diesen Niedergang nun umso mehr beschleunigt, teils jahrzehntelang etablierte Orte verschwinden aus den Städten. Das Ergebnis: Vielen Menschen fehlen die öffentlichen Orte in ihrem Kiez, die sie jederzeit aufsuchen können im Wissen, dort ein zweites Wohnzimmer zu finden. Doch lesen Sie selbst, der Artikel lässt sich nicht nacherzählen.

ProWein 2022 gibt Messekonzept bekannt

Die ProWein in Düsseldorf zählte damals bei Pandemiebeginn zu den allerersten Leidtragenden: Als Corona Anfang März so richtig in Europa einrollte, wurde die globale Leitmesse der Weinbranche extrem kurzfristig abgesagt. Sie gehört damit zu jenen Veranstaltungen, die bereits zwei Jahrgänge in Folge einen kompletten Ausfall zu beklagen haben, denn auch im Frühling 2021 war an eine Realisierung nicht mal zu denken.

2022 soll das wieder anders werden. Nun gibt es sowohl einen Termin als auch ein offizielles Ausstellerkonzept für die Riesenmesse. Mit dem Zeitraum vom 27. bis 29. März hat man – wohl sehr bedacht – einen Termin rund zwei Wochen später als gewohnt gewählt. Um Abstandsregeln einhalten zu können, sollen die 5.500 (!) Aussteller auf insgesamt 13 Messehallen verteilt werden. Auch eine eigene Halle für Spirituosen wird es wieder geben. Tickets werden ab Mitte Dezember erhältlich sein, weitere Details finden sich u.a. bei The Spirits Business.

Ryan Reynolds feiert den McRib mit einem schrägen Drink

Wir müssen so ehrlich sein: Unter all den vielen Berühmtheiten, die irgendwann ins Alkoholbusiness eingestiegen sind, ist uns der humorvolle Kanadier Ryan Reynolds mit Abstand am liebsten. Spätestens seit dem wahrscheinlich großartigsten, weil blödsinnigsten Imagevideo, das je für eine Spirituose gedreht wurde, sind wir dieser Ansicht.

Jetzt hat der Deadpool-Darsteller zum wiederholten Male nachgelegt, und er kennt wirklich keine Gnade. Das liegt am Anlass: McDonald’s hat zum 1. November den eigentlich längst eingestampften, legendären „McRib“ erneut ins Angebot mit aufgenommen, der in diesen Tagen seinen 40. Geburtstag feiert. Das pappige Rippchensandwich wurde damals von vielen Fans betrauert. Reynolds jedenfalls erbarmt sich anlässlich der Renaissance zu einer, nun ja, sicherlich sehr schmackhaften Bloody-Mary-Variante. Prost.

Credits

Foto: Everett Collection - shutterstock.com

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