Inventur am 17. Oktober 2021 – das waren die Mixology Bar Awards!
Wir hoffen, Sie waren dabei am letzten Sonntag? Am Vorabend des Bar Convent Berlin haben wir zum insgesamt 15. Mal unsere begehrten Preise verliehen, zum zweiten Mal unter den Bedingungen der Corona-Pandemie und mit veränderten Award-Kategorien. Falls Sie nicht dabei waren und die Show verpasst haben, macht das nichts: Die Sendung ist nun dauerhaft auf unserem Facebook-Kanal, per YouTube oder direkt hier auf unserer Seite abrufbar. Und keine Angst: Nachdem es inzwischen Covid-mäßig ein wenig Grund für einen leicht optimistischen Blick in die Zukunft gibt, planen wir unsere Awards im nächsten Jahr wieder als eine große Party mit viel Champagner und noch mehr glücklichen Gewinnern. Doch bleiben wir im Hier und Jetzt: Was sagen Sie zu unseren Preisträgern?
Für alle, die die Show schon kennen, schauen wir inzwischen, was sich diese Woche sonst noch so getan hat in der flüssigen, hochprozentigen und gastronomischen Welt.
Bar Convent Berlin 2021 mit positivem Resümee
Wie oben schon erwähnt: Nicht nur unsere Awards liegen hinter uns, sondern ebenso der Bar Convent Berlin 2021. Nachdem die globale Leitmesse der Barszene letztes Jahr als Event komplett pausieren musste, konnte sie dieses Jahr wieder stattfinden, und zwar unter 3G-Bedingungen. Dabei handelte es sich gewissermaßen um eine doppelte Premiere, denn der BCB legte nicht nur seinen Neustart unter Pandemie-Parametern hin, sondern ging erstmals an seiner neuen Location auf der Messe Berlin über die Bühne.
Die Veranstalter von Reed Exhibition Germany zeigten sich in ihrem Abschlussbericht zufrieden: Insgesamt rund 8.000 Besucher aus knapp 60 Ländern konnten an den drei Tagen begrüßt werden, der Großteil davon aus Europa. Neben dem Bühnenprogramm konnten etwa 1.000 Produkte von über 200 Ausstellern begutachtet und verkostet werden. Waren Sie vor Ort? Wie waren Ihre Erfahrungen? Wir freuen uns über Ihre Nachricht unter [email protected]. Der nächste Bar Convent Berlin findet vom 10. bis 12. Oktober 2022 statt, überdies kündigte Reed Exhibition mit dem Bar Convent Singapore den nächsten Ableger und damit den Schritt auf den asiatischen Markt an.
Kann das Bar-Business profitabel bleiben?
Diese Frage muss man sich ernsthaft stellen, und viele Gastronomen tun das nach 18 Monaten Krise sicherlich: Wie rentabel wird das Geschäftsmodell „Bar“ künftig sein? Genau diesem Thema widmet sich auch Ian McPherson, Unternehmer und Barbetreiber aus Edinburgh und ein höchst angesehener Kopf der internationalen Szene, in einem Gastbeitrag für das Class Magazine.
Dabei begeht er nicht den Fehler, vor allem auf Frustration bei Wirten oder Gästen zu blicken. Vielmehr wirft McPherson hingegen ein klares Augenmerk auf die langfristigen Konsequenzen der Krise: Staaten haben immense Schulden aufgenommen, um finanzielle Hilfen leisten zu können. Dieses Geld wird irgendwann zurückgezahlt werden müssen, weshalb Steuern steigen könnten. Immobilieneigentümer werden Mieten anpassen, um Ausfälle aus der Pandemie zu kompensieren. Der Brexit führt außerdem auf beiden Seiten des Ärmelkanals dazu, dass viele Produkte teurer werden. All diese Punkte gefährden das Geschäftsmodell einer Bar, in der traditionell ohnehin alles scharf kalkuliert wird. Ein toller, lesenswerter Artikel!
Britische Gin-Hersteller im Clinch mit „alkoholfreien Spirituosen“
Die junge Kategorie der „alkoholfreien Spirituosen“ wird seit ihrem ersten Auftreten vor wenigen Jahren immer wieder kontrovers diskutiert, auch bei uns. Starken Gegenwind erhalten die Produzenten alkoholfreier Spirituosen-Alternativen nun von einem echten Schwergewicht, wie The Spirits Business Anfang dieser Woche meldete: Die einflussreiche britische „Gin Guild“ fordert von den Gesetzgebern in Großbritannien und der EU klarere, abgrenzende Vorschriften, was die Kennzeichnung von Gin bzw. alkoholfreien Spirituosen betrifft.
Dass ausgerechnet die Gin Guild das Thema lautstark aufgreift, liegt auf der Hand: Ein erschlagender Großteil der alkoholfreien Destillate, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, zielen ganz eindeutig darauf ab, den Freunden des Gin-Booms alkoholfreie oder alkoholarme Produkte als Ergänzung an die Hand zu geben. Die Debatte ist kompliziert, doch ebenso interessant. Lesen Sie unbedingt einmal hinein!
Macht den Dirty Martini bitte noch „dreckiger“!
Der Dirty Martini ist so eine Sache: Manche lieben ihn, andere lehnen die Martini-Spielart mit dem Spritzer Oliven-Salzlake vehement ab. Gerade diese Schlichtheit und Polarität lädt aber auch zum Experimentieren ein, wie Punch-Autorin Kara Newman sehr passend umschreibt: „Von allen Martini-Varianten scheint der Dirty am wenigsten heilig“.
Das setzt sich auch in der Praxis fort, denn die Bar Community in den USA (wo der Dirty Martini seit jeher primär zuhause ist) hat sich offenbar in letzter Zeit ausgiebig mit der Weiterentwicklung des Drinks befasst. Das macht Sinn, schließlich hat sich auch die Küche verändert und ein genereller Trend zur Auseinandersetzung mit Umami-Komponenten ist nicht zu leugnen. Schauen Sie doch mal rein, was Newman da neben Mozzarella-Fatwash, Tomatenwasser, Brühe, Dashi oder Pilztinktur noch so alles auflistet.
Credits
Foto: Everett Collection / Shutterstock