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Inventur am 19. Juni 2022 – ein Überblick über die queere Barszene

Herzlich willkommen an diesem herrlichen Sommersonntag, an dem wir uns in München aufhalten. Was tun wir da? Ganz einfach: Der Meininger Verlag, also die Firma hinter Mixology, veranstaltet heute und morgen zum ersten Mal die Fachmesse Einhundert Prozent Champagne. Rund 50 Champagnerhäuser, darunter sehr viele kleine, handwerklich fertigende Firmen, stellen sich und ihre Produkte im Münchener MTC Center vor. Wer könnte da schon nein sagen? Wir jedenfalls nicht. Falls Sie also morgen noch nichts vorhaben, sich vielleicht eh gerade in Süddeutschland aufhalten und im Bereich Gastronomie oder Hotellerie arbeiten: Noch gibt es Tickets für den morgigen Messetag, der ausschließlich Fachbesuchern vorbehalten ist. Sehen wir uns dort?

Und auch ansonsten war die Woche für uns aufregend, denn es ist so weit: Die Nominierung für unsere MIXOLOGY Bar Awards sind abgeschlossen. Der knapp 450-köpfige Jury-Beirat hat ganze Arbeit geleistet, wir haben die letzten Tage damit verbracht, die Stimmen auszuwerten und für unsere Jury die vorläufigen Long Lists aufzustellen. Noch ein paar Wochen dauert es, bis wir Anfang August die jeweils zehn Nominierten aller Kategorien für die Awards am 9. Oktober veröffentlichen. Vertreiben wir uns nun die Zeit ein wenig mit einem gewohnten Blick auf die News und Themen der Woche.

Zum Pride Month: Ein Überblick über die queere Barkultur der USA

Anlässlich des „Pride Month“, der in den meisten westlichen Ländern im Juni abgehalten wird und auf die noch immer marginalisierte LGBTQ+-Bewegung aufmerksam machen soll, hat das Punch Magazine sich dem Thema aus barkultureller Perspektive genähert: In einer großen Artikelserie geht die Redaktion der Entwicklung und dem Einfluss queerer nordamerikanischer Bars auf den Mainstream detailliert nach.

Den Überblick liefert ein einleitender Text des gesamten Teams, der die generellen Eckpunkte non-binärer Gastronomie- und Barkultur nachzeichnet. Von dort aus gelangen interessierte Leser:innen direkt zu insgesamt acht ganz unterschiedlichen Beiträgen, die etwa nach Dallas, New York, Seattle oder Tijuana blicken. Schauen Sie unbedingt rein in dieses spannende, aufschlussreiche Kompendium!

World Class: Gewinner aus Deutschland, Österreich und Schweiz stehen fest

Seit Anfang der Woche stehen die drei Gewinner der „Diageo World Class“ 2022 aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fest: Oliver Schmidt (Bar Barock, Regensburg), Dominik Oswald (Hammond, Wien) und Michael Scheffler (Widder Bar, Zürich) setzten sich beim gemeinsamen Finale der deutschsprachigen Länder in Lech am Arlberg in einem Feld aus insgesamt 30 Teilnehmer:innen (je zehn pro Land) durch.

Wie üblich galt es, im Lauf der zwei Tage eine ganze Reihe unterschiedlicher Challenges zu meistern, u.a. musste gar in einer fahrenden Bergseilbahn gemixt werden. Die World Class gilt als größter und prestigeträchtigster Bartender-Wettbewerb der Welt, die Competition findet 2022 erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in gewohnter Weise statt. Mitte September reisen die drei Bartender zum globalen Finale nach Sydney, um sich mit Kontrahent:innen aus rund 60 Ländern zu messen.

Jason Knüsel steigt in die Geschäftsführung von Healthy Hospo ein

Großes Aufsehen erregte diese Woche ein Schweizer Bartender: Wie das britische Class Bar Magazine berichtet, wird Jason-Candid Knüsel bei der Non-Profit-Organisation „Healthy Hospo“ als Managing Director einsteigen. Knüsel kann bereits auf eine steile Karriere zurückblicken: Nach Stationen in der Widder Bar und dem The Chedi Andermatt in der Schweiz zog es ihn nach London, wo er an den beiden prestigeträchtigen Tresen des NoMad und der American Bar im Savoy tätig war.

Mit der operativen Leitung von Healthy Hospo wendet er sich nun hauptberuflich einem völlig neuen Bereich zu: Das Unternehmen wurde 2017 vom ehemaligen Global Brand Ambassador von Bulleit Whiskey, Tim Etherington Judge, gegründet und hat sich der ganzheitlichen gesundheitlichen Weiterbildung von Gastronom:innen verschrieben. Etherington Judge bleibt als Gründer und Inhaber weiterhin in strategischer und beratender Funktion Teil der Leitung von Healthy Hospo.

Skurrile Markenrechtsverletzung: Tesla verklagt chinesischen Bier-Hersteller

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat in Shanghai Klage wegen Markenrechtsverletzungen gegen das Unternehmen „Sino Drinks Food Company“ eingereicht. Und egal, wie man nun so insgesamt zu Tesla-Gründer Elon Musk als Person stehen mag, muss man hier nicht zweimal hinschauen, um die Rechtmäßigkeit der Klage nachzuvollziehen: Das Bier, um das es sich dreht, heißt nicht nur „Tesila“, es trägt zudem ein Logo in T-Form, das mehr oder weniger dreist jenes von Tesla kopiert. Kommende Woche soll der Fall in Shanghai verhandelt werden.

Skurril wird, so der Bericht von The Drinks Business weiter, die Angelegenheit dadurch, dass Sino Drinks offenbar ein komplett auf sogenanntes „Trademark Squatting“ ausgerichtetes Unternehmen ist: Von rund 200 bekannten Verstößen spricht der Bericht, allein 50 mit Bezug auf Tesla. Am Ende schauen Sie sich das vielleicht einfach mal selbst an, es macht durchaus ein wenig Freude.

Credits

Foto: everettovrk - stock.adobe.com

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