Inventur am 21. April 2024 – Schofield-Brüder gehen nach London
Sind Sie kommende Woche vielleicht in München? Dann hätten wir da was. Denn auch, wenn die Stimmung in der Stadt aufgrund eventueller entgangener deutscher Meisterschaften derzeit etwas eigentümlich sein könnte, gibt es doch eine heiße Empfehlung für nächsten Donnerstag: Das Jaded Monkey von Betreiber Bill Fehn feiert seinen zehnten Geburtstag. Kaum zu glauben, dass das Münchener Bar-Urgestein Fehn (und übrigens auch hochdekorierter Pâtissier!) seinen Trinktempel unweit des Sendlinger Tors nun auch schon so lange offen hat – Time flies! Gefeiert wird am 25. April ab 20 Uhr mit ausgewählten Signature Drinks aus zehn Monkey-Jahren, einem Gastspiel von The Duke Gin und sicherlich ziemlich vielen bekannten Bargesichtern der bayerischen Hauptstadt. Wir wünschen eine gelungene B’day-Sause und schauen derweil auf die News der hinter uns liegenden Woche.
Schofield’s plant Expansion nach London
Nächster Schritt: Skalierung. Wie das Class Magazine diese Woche exklusiv berichtete, planen die beiden Brüder Joe und Daniel Schofield den Schritt in die britische Hauptstadt. Die Suche nach einer Location für ein Schofield’s an der Themse laufe bereits, heißt es. Dort soll der erste von mehreren geplanten Tochterbetrieben der Bar aus Manchester entstehen.
Das Schofield’s ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Die beiden mit internationalen Meriten ausgestatteten Bartender-Brüder hatten die Bar 2021 in ihrer Heimatstadt Manchester eröffnet und die britische Szene im Sturm erobert. Aktuell amtiert ihre Bar zum zweiten Mal in Folge als beste Bar Großbritanniens. Neben dem Schofield‘s führen die zwei mit ihrer Unternehmensgruppe noch weitere Läden in Manchester, Joe Schofield ist überdies seit Kurzem als Markenbotschafter der Filler-Marke Fentimans tätig. Langweilig wird es bei den Brüdern also nicht…
Gin & Tonic – the Dave Arnold Way
Oft lies man den Hinweis Nerd-Alarm. Vielfach ist der folgende Inhalt dann gar nicht wirklich nerdig. Im Fall von Dave Arnold hingegen kann man sich sicher sein, dass es maximal nerdig wird. Der Betreiber der beiden wegweisenden Bars Booker and Dax sowie Existing Conditions gilt spätestens seit seinem Buch Liquid Inteligence von 2014 als absolute Ikone der wissenschaftlich-progressiven Barkultur.
Ein wundervolles, anschauliches Beispiel für Arnolds Arbeitsweise und Sicht auf die Dinge ist der Artikel, der diese Woche bei den Kollegen von Punch veröffentlicht wurde. Darin schildert Justin Burnell, wie Arnold auch den vermeintlich so schlichten und einfachen Gin & Tonic neu denkt – und völlig neu baut. Nichts, was man mal so eben in der Heimbar repliziert. Aber natürlich hochinteressant. Und auf unterhaltsame Weise hochgradig nerdig.
Handy abgeben = Flasche Wein gratis? Ein Restaurant macht Ernst
Menschen, die im Restaurant oder der Bar gemeinsam am Tisch sitzen, aber nur aufs Handy schauen, anstatt sich zu unterhalten? Das Bild ist vertraut, das kulturpessimistische Reden darüber inzwischen viele Jahre als. Ein italienischer Wirt ergreift jetzt einfach mal die Initiative: Er lädt jeden, der am Tisch aufs Telefon verzichtet, auf einen Drink ein.
Genauer gesagt: In Angelo Lellas neuem Restaurant im norditalienischen Verona erhalten Gäste, die zu Beginn ihres Besuchs ihr Mobiltelefon in eigens dafür vorgesehenen Schließfächern deponieren, eine Flasche Wein aufs Haus. Lella möchte damit einen klaren Kontrapunkt gegenüber anderen Gastronomien setzen und seine Besucher:innen dazu ermuntern, sich lieber auf echte Gespräche mit den Tischgenoss:innen zu konzentrieren. Ob das Modell langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann, thematisiert der Artikel beim The Guardian allerdings nicht.
Lettland ist Weltmeister im Trinken
Eine zweifelhafte Spitzenposition attestiert die OECD dem kleinen baltischen Staat Lettland: Laut einer neuen Studie der Organisation verzeichnet die lettische Bevölkerung den weltweit höchsten Alkoholkonsum. Das meldete The Spirits Business am Donnerstag. Demnach konsumiert jede:r Bewohner des Landes pro Jahr 12,2 Liter reinen Alkohol. Dich dahinter folgen mit Werten zwischen 12,1 und 11,1 Litern die beiden anderen baltischen Republiken Estland und Litauen sowie Tschechien und Österreich.
Problematisch an der Aussage ist allerdings: Zur Methodik der Erhebung werden keine Angaben gemacht. Überdies wurden Daten aus lediglich 38 Staaten verarbeitet. Da verwundert es nicht, dass z.B. die Weltgesundheitsorganisation etwa für 2018 eine andere Top-Fünf hatte: Dort hießen die zweifelhaften Spitzennationen Moldau (mit 15,2 Litern!), Litauen, Tschechien, Seychellen und Deutschland.
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