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Inventur am 26. Juni 2022 – Jeff Morgenthaler eröffnet das „Pacific Standard“

Es geht ja immer alles rasant schnell: Schon ist der längste Tag des Jahres hinter uns, schon erreichen wir die letzte „Inventur“ der ersten Jahreshälfte, schon ist die Made in GSA Competition 2022 vier Wochen her. Letzteres hat unser Online-Chefredakteur Stefan Adrian zum Anlass genommen, sich noch einmal in einer ausgiebigen Rückschau allen zehn Drinks zuzuwenden – denn schließlich sprechen direkt nach der Competition alle meist nur über den Sieger.

Tatsächlich hat aber gerade das diesjährige Finale zehn wirklich spannende, kreative, hochwertige und höchst unterschiedliche Cocktails hervorgebracht, die es allesamt verdient haben, dass man mal genauer hinschaut. Außerdem sind sie wirklich ungemein schön in Szene gesetzt von der wunderbaren Fotografin Katja Hiendlmayer, die uns bei MIXOLOGY schon seit vielen Jahren immer wieder die Freude macht, bei unseren Events zu fotografieren. Klicken Sie sich doch am besten einfach einmal durch die zehn Drinks, bevor Sie in allerbester Sonntagsmanier auf unsere wöchentliche News-Rundschau blicken.

Back again: Jeff Morgenthaler ist endlich Barbetreiber

Jeff Morgenthaler wird endlich Barbetreiber. Wie u.a. das Eater Magazine diese Woche berichtete, wird der Bartender, Buchautor und Redner in diesen Tagen zusammen mit seinem Partner Benjamin Amberg das „Pacific Standard“ in seiner Heimatstadt Portland/Oregon eröffnen. Damit ist Morgenthaler erstmals Mit-Eigentümer einer Bar. Zwar hatte er die beiden bekannten Bars „Clyde Common“ und „Pepe Le Moko“ ebenfalls federführend geleitet, ihr Besitzer war er jedoch nicht gewesen.

Dass Morgenthaler, in den letzten eineinhalb Jahrzehnten fraglos einer der allerwichtigsten Köpfe der weltweiten Szene, so kurz nach dem Abklingen der Pandemie eine Bar aufmacht, war nicht unbedingt zu erwarten. Noch vor rund 15 Monaten zeigte der sympathische, meinungsfreudige Mann sich im großen MIXOLOGY-Interview teils sehr nachdenklich, skeptisch und hadernd. Wir wünschen ihm, ganz entgegen vielleicht angebrachter journalistischer Neutralität, dabei von Herzen alles Gute.

Chelsie Bailey wird neue Headbartenderin im Savoy

Kürt die American Bar im Londoner Savoy Hotel einen neuen Headbartender, schaut die ganze Branchenwelt hin. Noch immer gibt es in der globalen Barszene wohl keinen prestigeträchtigeren Chef-Posten als jenen im berühmten Londoner Nobelhotel – man kennt gar den Merksatz, dass es seit Gründung der Bar mehr Päpste gegeben habe als dortige Headbartender.

Genauer gesagt wird es aber zum dritten Mal in der Geschichte kein Headbartender, sondern eine Headbartenderin. Chelsie Bailey, zuletzt im „Happiness Forgets“ beschäftigt, übernimmt den Posten von Shannon Tebay, die im Frühling gegangen war. Und die Historiker werden nun ganz zutreffend anmerken: Die neben diesen beiden dritte Frau, die je im Savoy als Chefin amtierte, war die legendäre Ada Coleman, der man den Hanky Panky Cocktail zuschreibt. In den letzten Jahren gab es für Savoy-Verhältnisse übrigens ungewöhnlich häufige Wechsel. Es bleibt also abzuwarten, wie lange Bailey nun an Bord bleiben wird.

Skurrile Schließung von „Waffen“-Restaurant in Colorado

Es liest sich alles wie die Zusammenfassung einer Seifenoper: Eine Story bei The Daily Beast beleuchtet in dieser Woche ausgiebig die offenbar an Halbseidenem und Skurrilem nicht arme Geschichte der Schließung eines seit Jahren polarisierenden Restaurants – dem „Shooters“ in der Stadt Rifles im US-Bundesstaat Colorado.

Betrieben wird (oder wurde) das gun themed restaurant von Lauren Boebert, die für die Republikanische Partei im US-Kongress sitzt und zudem als Waffenaktivistin sowie ihre Nähe zu Donald Trump bekannt ist. Ihr Restaurant wurde im Lauf der Jahre dafür bekannt, dass es ausgiebig mit Schusswaffen jeglicher Couleur dekoriert ist, der 2. Verfassungszusatz an der Tür hängt und die Kellner (angeblich) geladene Pistolen tragen. Nun schließt das Restaurant, die Website des Restaurants ist tot und es häufen sich Gerüchte um Probleme mit dem neuen Vermieter, um Marihuana-Farmen und angeblich falsch deklarierte Einkünfte von Boebert und ihrem Ehemann. Eine gleichsam traurige wie herrlich unterhaltsame Geschichte!

Folgenschwere Kneipentour: USB-Stick mit fast einer halben Million Einwohner-Daten verloren

Der Kater dürfte etwas länger dauern: Wie zahlreiche Medien am Freitag mitteilten, hatten ein paar Drinks im japanischen Amagasaki schwere Folgen. Ein externer Mitarbeiter der Stadtverwaltung habe dort im Anschluss an eine Kneipentour im alkoholisierten Zustand einen USB-Stick verloren, auf dem sich sensible Datensätze aller rund 460.000 Einwohner der Stadt befinden. Das bestätigte auch ein Sprecher der Stadt, der sich bei der Öffentlichkeit entschuldigte.

Enthalten seien auf dem Speichermedium nicht nur Informationen wie Namen, Adressen oder Geburtsdaten, sondern auch Steuer-Unterlagen, heißt es weiter. Da alle Daten verschlüsselt sowie passwortgeschützt seien und man bislang keinerlei Anzeichen für Missbrauch festgestellt habe, geht man davon aus, dass sich noch niemand an dem Stick zu schaffen gemacht hat. Zum Verbleib des Mitarbeiters in Diensten der Stadt macht, nun ja, keiner der Berichte eine Angabe.

Credits

Foto: everettovrk – stock.adobe.com

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