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Inventur

Inventur am 4. Juli 2021 – Sieg bei Bacardi Legacy geht erneut nach Thailand

Und so hat sie also begonnen, die zweite Hälfte des zweiten Corona-Jahres. Hoffen wir, dass sie weitere Besserung und Milderung bringt, ohne x-te Welle im Herbst, dafür mit mehr Erleichterung für die Bars, die nun allmählich in einigen deutschen Bundesländern schon wieder länger geöffnet sein dürfen – teilweise bis in die wirkliche Nacht, so wie es sich für Bars eben gehört.

Einen Hauch von Normalität gab es auch bei der Bacardi Legacy Global Cocktail Competition, deren ursprünglich für Mai 2020 in Miami geplantes Finale diese Woche als digitales Event nachgeholt worden ist. Seit Mittwoch kennen wir ihn also, den neuen Legacy-Champion: Der thailändische Bartender Praphakorn Konglee sicherte sich in der Finalrunde der besten acht mit seinem Drink „Out of Sight“ den Gesamtsieg und bescherte der Legacy damit ein Novum: Erstmals gelang einem Land sozusagen eine Titelverteidigung, denn auch der vorige Sieger Ronnaporn Kanivichaporn (2019) stammt aus Thailand. Wir gratulieren und schauen, was für Nachrichten uns die Branche aus Bars, Spirituosen und Drinks diese Woche sonst noch serviert hat.

US-Landwirtschaft: Wein und Cannabis auf Kollisionskurs?

Des einen Freud, des anderen Leid: Wie SevenFiftyDaily diese Woche berichtete, entwickelt sich der Boom der legalen Cannabis-Industrie in den USA offenbar zu einer teilweisen Bedrohung des tradierten Weinbaus an der Westküste der Vereinigten Staaten. Und damit meinen wir nicht, dass sich ehemalige Weintrinker neue Möglichkeiten der, nun ja, Genussbeschaffung suchen.

Die tatsächlichen Probleme liegen vielmehr in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus. Viele Winzer und Weinbauern besonders in Kalifornien und Oregon (wo große Flächen für legalen Cannabis-Anbau genutzt werden) sehen sich angesichts des unfassbaren Wachstums der Cannabisbranche mit schlagkräftigen Konkurrenten konfrontiert, etwa durch explodierende Grundstückspreise und Umkultivierung bestehender Flächen. Ebenfalls beklagt die Wein-Community, dass es an Regulierung mangele. Mark Stock analysiert die Problematik in einem ausführlichen Beitrag.

Asiatische Küche in Deutschland: Wie viel Adaption ist okay?

Südostasiatische Küche ist seit einigen Jahren einer der größten Food-Trends in Deutschland, sowohl aus gastronomischer Sicht als auch bei Hobbyköchen. Besonders in den Metropolen reihen sich vietnamesische Restaurants in manchen Gegenden praktisch aneinander. Doch wo hört Anerkennung exotischer Küchen auf und wird zu kultureller Aneignung?

Diese Frage stellen die beiden Journalistinnen Vanessa Vu und Minh Thu Tran in der aktuellen Ausgabe ihres etablierten Podcast „Rice & Shine“, der ab sofort in Kooperation mit Zeit Online produziert wird. Die zentrale These der Episode: Auf einmal scheinen viele Menschen und Unternehmen vom asiatischen Kochen profitieren zu wollen, die sich sonst herzlich wenig für die Belange der dortigen Bevölkerung interessieren. Wie sehen Sie das? Ein Reinhören ins Gespräch lohnt sich definitiv!

Auf der Suche nach dem verlorenen Shaker

Der „Cole Shaker“ ist eines dieser feinen, kleinen Mysterien der Barwelt. Der Kurbelshaker, der Ende des 19. Jahrhunderts ursprünglich als Milch-Shake-Maschine entwickelt worden war, eignet sich nämlich prächtig als Bartool zur Zubereitung cremig-fluffiger Drinks. Wer beispielsweise einmal einen Ramos Gin Fizz die legendären zehn Minuten lang geschüttelt hat, dürfte das Gerät zu schätzen wissen. Das Problem an der Sache: Es gibt praktisch keine funktionstüchtigen Cole Shaker mehr.

In einem unterhaltsamen wie informativen Beitrag präsentieren die Kollegen vom Punch Magazine, wie der dänische Bartender Humberto Marques in mehr als zehn Jahren voller Recherche, eigenen Konstruktionsversuchen und schließlich einer glücklichen Auktionsteilnahme zu einem Cole Shaker gekommen ist – der nun auch tatsächlich in seiner Bar „Curfew“ in Kopenhagen für Flips, Fizzes und Sours zur Anwendung kommt.

Himkok integriert NFT-Kunst in seine neue Karte

Die progressive und vielfach mit Preisen ausgezeichnete Osloer Bar „Himkok“ steigt als (nach unserem Wissen) erste Cocktailbar aktiv ins NTF-Business ein. Das gab die Bar am Dienstag auf ihrem Instagram-Account bekannt. Konkret wurde angegeben, dass die neue Cocktailkarte samt ihren 13 Drinks mit der entsprechenden Zahl von Illustrationen versehen sein soll, deren digitale Originale in einer Auktion am 1. Juli versteigert werden sollten.

NFT steht für „Non-fungible Token“, also „nicht ersetzbares Token“ – ein digitales Gut, das gegen eine bestimmte Kryptowährung verkauft wird und quasi als Investment zu verstehen ist. Der Handel mit NFTs hat besonders in der Kunstszene seit Beginn dieses Jahres extrem zugenommen, einige Experten befürchten bereits die Entstehung einer Preisblase.

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