Inventur am 6. Oktober 2024 – Bald keine Drinks mehr am Flughafen?
Willkommen im Oktober, willkommen im Monat, in dem der Bar Convent Berlin und die MIXOLOGY Bar Awards über die Bühne gehen! Und noch etwas geht gerade vor sich, nämlich die Mutter aller städtischen Cocktailfestivals: Noch bis 13. Oktober, also kommenden Sonntag, läuft die London Cocktail Week. Mehrere hundert Bars nehmen an dieser internationalen barkulturellen Institution teil. Wer also gerade oder die kommenden Tage an der Themse weilen sollte, der kann sich noch ein überraschend günstiges Festival-Armband sneaken, mit dem es in jeder teilnehmenden Bar einen Drink für schmale (für London sehr schmale!) 8 Pfund gibt. Für alle Daheimgebliebenen gibt es stattdessen den gewohnten Blick auf die Schlagzeilen und Themen der Woche.
Ein Drink-Limit am Flughafen?
Nicht nur in Flugzeugen wird gern getrunken, sondern auch schon vor dem Flug amBoden: Praktisch jede:r dürfte mit der Tatsache vertraut sein, dass an Flughäfen viel Alkohol getrunken wird. Ob man von derartigen Genussvorgängen nur durchs Zusehen weiß oder aber selbst zu denjenigen gehört, die sich vor einer Flugreise ein 9-Uhr-morgens-Bier gönnen – Trinken und Fliegen gehören fast traditionell zusammen.
Wenn es nach Rynair-Chef Michael O’Leary geht, könnte das bald zumindest eingeschränkt werden. Der Chef der Billigfluglinie sprach sich kürzlich dafür aus, für Passagiere ein Zwei-Drink-Limit im Vorfeld eines Fluges einzuführen. Das klingt erstmal skurril. Doch wie der umfangreiche Beitrag von John Sumners bei VinePair zeigt, bereiten alkoholisierte Fluggäste von Jahr zu Jahr immer mehr Probleme im Verkehr über den Wolken. Doch hilft es dabei, den Konsum vor Reise-Antritt zu beschränken? Und wie soll das überhaupt kontrolliert werden? Diese und weitere Aspekte werden in dem mehr als lesenwerten Beitrag auf den Tisch gelegt.
Rauchverbot next level. Großbritannien debattiert.
Erst letzte Woche war die prekäre Lage vieler britischer Pubs hier bei uns Thema. Zusätzlich zu den bereits existierenden Problemen und der Aussicht auf höhere Abgaben schnellt im UK eine weitere Debatte an die Öffentlichkeit, die vielen Wirt:innen zusätzliche Sorgen bereitet: diesmal geht es ums Rauchen.
Wie quasi überall in Europa ist das Rauchen in öffentlichen Innenräumen auch in Großbritannien seit vielen Jahren verboten. Das scheint allerdings einigen Gruppen nicht zu genügen: Im britischen Parlament soll eine Gesetzesvorlage diskutiert werden, die das Rauchen auch z.B. auch in Außenflächen wie Biergärten und außerdem im direkten Eingangsbereich von Gaststätten verbieten soll. Viele Branchenvertreter:innen laufen Sturm und warnen, dass Gäste, die zum Rauchen nicht vor die Tür gehen dürften, künftig komplett zuhause bleiben würden. Einen Überblick liefert The Spirits Business
Das Ende der Premiumisierung. Aber eigentlich doch nicht.
Das Phänomen der sogenannten „Premiumisierung“ begleitet den Spirituosenmarkt seit gut zwei Jahrzehnten. Damit ist nichts anderes gemeint als der Umstand, dass Verbraucher:innen sich beim Kauf von Spirituosen immer mehr in Richtung hochwertiger Markenprodukte orientieren – less, but better. Das neue Aufleben der Barkultur und ein erhöhtes Verständnis für wertige Produkte dürften zu diesem Verhalten beigetragen haben.
Das weltweit führende Marktanalyse-Institut für alkoholische Getränke, das IWSR, kommt in einem neuen eBook jedoch zu dem Ergebnis: Die eigentliche Premiumisierung ist zu Ende. Sie wurde primär getragen durch die Babyboomer-Generation. Wie die Studie, die zusammen mit der Beratungsfirma OC&C durchgeführt wurde, erbgibt, verlassen die nachkommenden Generationen (Gen Z, Millenials und Generation X) vermehrt das Terrain des klassischen Premium-Segments und greifen verstärkt zu noch höherpreisigen Produkten. Eine kurze Zusammenfassung der Untersuchung gibt es hier, die vollen Studienergebnisse sind hier zu finden.
Das Zentrum des US-Sake – in Arkansas…?
Nichts, was es in den USA nicht gibt. So auch beim Sake: Die Vereinigten Staaten sind nach Absatz der größte Sake-Markt der Welt, nach Umsatz der zweitgrößte. Da wundert es kaum, dass längst nicht nur japanischer Sake konsumiert wird, sondern auch heimischer: Über 20 Sake-Brauereien gibt es mittlerweile in den USA, wie Shana Clarke in ihrer Reportage für SevenFiftyDaily angibt.
Für ihre Story dringt Clarke ins stille, ländliche Zentrum der heimischen Sake-Produktion vor, nämlich ins friedliche Arkansas. Der rurale Bundesstaat im mittleren Süden des Landes nämlich ist der mit Abstand wichtigste Lieferant von Sake-tauglichem Reis für die lokalen Hersteller. So wichtig, dass sich sogar eine Brauerei dort niedergelassen hat. Eine besondere Rolle spielt dabei die „Isbell Farm“ – doch wir wollen zu vielen Details der schönen Geschichte nicht vorgreifen.
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