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Inventur am 12. Mai 2019 – Ein nobelpreisverdächtiger Whiskey & Tödliches Gebirgswasser „Made in Austria“

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m Rahmen unserer sonntäglichen Inventur begrüßen wir Sie sehr herzlich. Wir haben erneut ein Potpourri aus nennenswerten Beiträgen der vergangenen Tage zusammengetragen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und dieses Mal auch beim Sehen eines Comedy-Clips über schillernde Rockstars hinter dem Tresen und das ihnen angeheftete Image: 24/7 einsatzbereit, DJ und Mixologe in Personalunion, Netzwerken ist alles mit einem Tattoo am Hals und der Industrie im Nacken. Film ab! Und wer demnächst eine Reise nach Asien plant und seine Eindrücke in einer der nächtlichen Hall of fames bei einem exzellenten Cocktail verarbeiten will, der werfe einen Blick auf die Top Ten der Asia’s 50 Best Bars 2019. Cheers.

Va piano! Die Ruhe vor dem Sturm in der Restaurantkette Vapiano

Der aus „Va“ und „piano“ zusammengesetzte Unternehmensname der deutschen Restaurantkette ist Teil der italienischen Weisheit „Chi va piano, va sano e va lontano“, was uns in seiner Übersetzung salopp sagt: Mach‘ mal langsam, dann lebt es sich gesünder und länger. Das kann sich Vapiano derzeit nicht leisten. Die Systemgastro-Kette mit weltweit über 200 Filialen steckt in einer finanziellen Zukunftskrise und halte laut einem Bericht in der Welt schon länger nicht mehr Schritt mit der Weiterentwicklung der deutschen Systemgastronomie. Der Vapiano-Aktienkurs ist gefallen, Standortfragen stehen zur Diskussion, und gerade die Geschäftsidee sowie ihre Umsetzung stünden angesichts der sich verändernden Ernährungsgewohnheiten in jüngerer Vergangenheit an der Kippe. Denn begründend für den Erfolg der Systemgastronomie ist die Erfüllung der Kundenerwartungen durch das erdachte System. Reichen also Pizza, Pasta und Co. in Zeiten von Low-Carb- und anderen Ernährungsstilen nicht mehr aus? Vielleicht nicht, wenn das Motto „va piano“ sich beim Schlangestehen vor den offenen Kochtresen ansetzt.

Schmeckt‘s? Wenn nicht, dann …

Vielleicht haben Sie den einen oder anderen Bericht darüber gelesen und erinnern sich noch an das beispielhaft unfassbare Ereignis aus einer österreichischen Gastronomiestätte: Ein oberösterreichischer Wirt beginnt nach einer Essen-Reklamation durch Gäste furchtbar zu schäumen. Schäumt über, rastet aus und schleudert seinen Gästen die vollen Teller in deren Gesichter. Dem nicht genug: Prügel setzte es obendrein. Der Vorfall könnte als Lehrbeispiel im Gastro-Knigge für eine maßlose, ausfallende Überreaktion eingehen. Ganz abgesehen von dem tätlichen körperlichen Angriff. Im oberösterreichischen Tellerwurf-Skandal ist die Situation komplett aus dem Ruder gelaufen. Leider aber stellen Überreaktionen sowohl seitens der Gäste als auch der Gastgeber keine Seltenheit in Restaurants wie auch in Bars dar. Wie sich die eine oder andere Seite am besten und frühzeitig aus der drohenden Affäre zieht, um nicht deeskalieren zu müssen? Am besten durch das frühzeitige Ziehen der Notbremse.

Eine Minibar muss her. Dann ran an den Shaker aus der Homebar!

Ist es nicht herrlich, an einem Bartresen Platz zu nehmen, dem Bartender seine liquiden – und nur diese – Gelüste mitzuteilen und dann genau jenen Drink zu bekommen, der die Erwartung erfüllt, oder jenen, nach dem man sich in seiner (Lieblings-) Bar immer sehnt? Herrlicher vielleicht noch, das eine oder andere Gespräch zu führen, sich auszutauschen, abzuschalten und möglicherweise sogar noch einen zweiten, dritten … Drink zu nehmen. Ist es! Manchmal geht das aber nicht, wenn das Zuhause nach einem ruft. Und dann wäre da noch dieser Drink. Christian Gentemann, Barmanager der Berliner Bar am Steinplatz und mit seinem Team vielfach ausgezeichneter Preisträger der Mixology Bar Awards in den Kategorien Hotelbar des Jahres und Beste Barkarte des Jahres (2019), gibt Tipps für die so genannte und erweiterbare Erstausstattung einer Homebar. Das richtig gefrorene Eis, frische Kräuter, Bar-Equipment, Basis-Spirituosen als auch ein geeignetes Tonic-Sortiment und Rezepte dürfen für den Cocktail zu Hause auf keinen Fall fehlen. Das funktioniert ganz sicher im eigenen Wohnzimmer. Die Frage ist nur: Wo bleiben der gesellschaftliche Spaß, die Atmosphäre, die eine Bar verströmt, die Überraschungsmomente und -gäste?

Gebirgswasser „Made in Austria“ goes USA als „Liquid Death“ in Alu-Dosen

Nicht nur Gebirgsjägern und Bergfaxen in der österreichischen Alpenrepublik wissen um die dort vorherrschende, hervorragende Qualität des Gebirgs- sowie Leitungswassers Bescheid. Jeder Österreicher weiß und genießt das. Davon hat man nun auch in Kalifornien Wind bekommen. Seit kurzem verkauft ein dort ansässiges Start-Up das österreichische Alpenwasser in Aluminium-Dosen auf dem US-Markt. Marketingtechnisch berühren die vier Gründer von „Liquid Death“ rund um Netflix-Creative Director Mike Cessario im Dosen-Design den Punk-Lifestyle und ein mit Dosen-, Bier- und Energy-Getränken attribuiertes „cooles“ Image, wenn gleich sich hinter dem makabren Verkaufsvideo ein wenig Ironie verbirgt. Verpackung ist also alles? Hinter dem Liquid Death-Motto „murder your thirst“ steckt auch die Hoffnung auf eine gesunde, alkoholfreie Alternative, immerhin liegt das Thema „weniger Alkohol“ im weltweiten Trend. Mit einer Alu- anstatt einer Plastikverpackung will man zudem einen umweltfreundlichen, nachhaltigen Aspekt ausgebaut haben. Die 0,5 Liter-Dosen, die es in den USA im 12er-Pack über Amazon zu einem Dosenpreis von 1,85 US-Dollar (1,61 Euro) zu kaufen gibt, müssen allerdings erst dorthin transportiert werden. So viel zur Umweltfreundlichkeit mit dem Handel und Re-Branding eines gesunden Produktes, das gerade in Österreich in hervorragender Qualität schlichtweg aus den Wasserhähnen aller Haushalte tropft.

Alkoholkonsum sinkt in Deutschland, steigt aber weltweit um 70 Prozent

Weniger Alkohol zu trinken, gänzlich darauf zu verzichten oder die Alternative alkoholfreier Destillate zu wählen, sind weltweit präsente Themen. Dem Ergebnis einer internationalen Studie im Fachblatt „The Lancet“ zufolge, ist der Alkoholkonsum der Weltbevölkerung in den vergangenen 30 Jahren dennoch um 70 Prozent gestiegen. Als Untersuchungsgrundlage dienten Menschen zwischen 15 bis 99 Jahren in insgesamt 189 Länder während des Zeitraumes von 1990 bis 2017. Gründe für den Anstieg seien einerseits der rasante Bevölkerungsanstieg als auch der gestiegene Pro-Kopf-Konsum. Gemäß des Studienresultats sei der Alkoholkonsum in China, Indien und Vietnam in Verbindung mit dem Wirtschaftswachstum angestiegen, während er in osteuropäischen Ländern gesunken sei, den höchsten Konsum weise Moldawien anno 2017 auf. In Deutschland hingegen sei der Konsum sinkend bis stagnierend. Global betrachtet ist der Pro-Kopf-Konsum von 5,9 Liter Alkohol im Jahre 1990 auf 6,5 Liter im Jahre 2017 gestiegen.

Nobelpreisverdächtig – On the way to heaven mit Bob Dylans Mizunara-finished Whiskey

Bob Dylan macht sich erneut ans Werk. Nicht lyrisch-musikalisch, aber in jedem Fall sehr „spirituell“. Voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres wird der Nobelpreisträger für Literatur eine neue Brennerei für seinen seit dem Vorjahr existenten Whiskey-Brand „Heaven’s Door“ in Nashville, Tennessee, eröffnen. Kommenden Sommer schon dürfen Fans von Dylans Whiskey-Range einen 25 Jahre alten und in Mizunara-Eiche gereiften amerikanischen Whiskey erwarten. Weitere Informationen dazu folgen erst. Nur eines noch: Knapp 500 US-Dollar wird eine 750 ml-Flasche der sehr begrenzten limited edition kosten. Bis dahin darf man sich an den letzten Flaschen des limitierten 10 Year Tennessee Straight Bourbon von Heaven’s Door erfreuen, der über reservebar.com oder folglich im Handel zu einem Preis von 130 US-Dollar für 750 ml erhältlich sind.

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Foto: Shutterstock

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