Inventur am 17. November 2024 – Empirical eröffnet eigene Bar in New York
Zwei kleine Paukenschläge gab es diese Woche aus der Barszene in Berlin-Neukölln. Mit nur einem Tag Abstand haben dort Vito Nicotra seinen Abschied aus dem Truffle Pig (gemeinsam mit dem Kollegen Giacomo Gaggero) und Damien Guichard aus dem Wax On verkündet. Noch nicht davon gehört? Dann am besten unseren wöchentlichen Newsletter abonnieren, wo wir die Meldungen verkündet haben – und wo wir auch verkünden werden, was die Drei weitermachen werden, sobald wir von diesen Plänen erfahren. Außerdem haben wir noch einen monatlichen Cocktail-Newsletter mit den besten Drinks aus unserem Archiv, den wir jeden ersten Dienstag im Monat versenden. Also auch diesen gerne abonnieren – und jetzt springen wir direkt in die Inventur.
Weibliche Bartenderinnen in Competitions
In einem Text für VinePair legt Autorin und Bartenderin Jena Ellenwood war, wie sich die Anzahl von Frauen in Cocktail-Competitions in den letzten zunehmend verschoben hat. „Männlich und meist weiß. Das war eine ziemlich genaue Momentaufnahme dessen, wer in den späten 90er Jahren und Anfang der 80er Jahre hinter der Bar stehen durfte. Cocktailbars waren ein Synonym für Männer mit Schnurrbartwachs; wenn es weibliche Angestellte gab, wurden sie in der Regel zum Tragen von Tabletts verdammt, selbst wenn sie Interesse an einer Beförderung zeigten“, schreibt sie. Erhellend ist neben der Einsicht, dass sich die Dinge endlich zum Positiven und zur Gleichstellung hin geändert haben, auch die Tatsache, wie stark sich in einem bestimmten Teil der US-Barszene das Narrativ von Charles Schumann als frauenfeindlichem, alterm weißen Mann festgesetzt zu haben scheint, nachdem 2019 einige seiner Kommentare aus dem Zusammenhang gerissen worden waren. Auch Ellenwood schlägt in diese Kerbe. Unseren Text von damals, mit dem wir eine Einordnung der Situation unternommen hatten (und auch ins Englische übersetzt hatten), hat sie scheinbar nicht gelesen.
Der gesundheitsfördernde Aspekt von Alkohol
Für diesen ausführlichen Text auf SevenFiftyDaily muss man sich etwas Zeit nehmen, wird dafür aber mit ein paar Einsichten belohnt – und auch mit ein paar Argumenten, die man gegen immer lauter werdende Stimmen in Stellung bringen kann, die Alkohol und seinen Konsum dämonisieren. Laura Catena, eine in Standford ausgebildete Mediziner, die als Spross einer Weinbaufamilie auch Erfahrungen als Winzerin verfügt, erklärt darin, welche Punkte womöglich für einen Alkoholkonsum sprechen und warum viele Forschungen, die die Gefahren von Alkohol anmahnen, auch von Organisationen gefördert werden, die Abstinenz propagieren. Natürlich meint auch sie nicht starken und missbräuchlichen Alkoholkonsum, der immer schädlich ist. Sondern moderaten. „Meine derzeitige Position wird von vielen Ärzten, Wissenschaftlern und Forschern des öffentlichen Gesundheitswesens geteilt, die über jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet verfügen“, schreibt sie. „Nehmen Sie die besonnenen Worte von Dr. Gregory Marcus, einem Kardiologen und Professor für Medizin an der University of California, San Francisco, der im September im Forum von KQED über mäßigen Alkoholkonsum sprach: „Die aktuellen Beweise für Gesundheit und Schaden sind ziemlich gleich.““
53 AD: Empirical eröffnet eigene Bar in New York
Zuerst kam der Umzug von Kopenhagen nach New York, ein Jahr später schon die eigene Bar: Wie das New Yorker Magazin Grub Street berichtet, hat Empirical eine Bar namens 53 AD eröffnet. Die Ziffer steht dabei, recht simpel, als Abkürzung für die Adresse 53 Scott Avenue, während AD für After Dark steht – und jeder Drink auch mit diesen Kürzeln beginnt, wie etwa der Always Disco mit Soka, Clementinen und Cold Brew, der mit Seidentofu zum Milk Punch wird, oder der Always Domini, eine Variante des Martini mit dem hauseigenen Produkt Ayuuk und Manzanilla-Sherry. In unserem aktuellen Serie über die besten Bars in New York haben wir die Neueröffnung noch nicht dabei, aber beim nächsten Besuch unseres Autors Manuel Bieh steht eine Visite sicher auf der Tagesordnung.
Neuer CEO bei Moët Hennessy
Wechsel an der Spitze bei Moët Hennessy: Wie The Spirits Business berichtet, wird CEO Philippe Schaus das Luxushaus nächstes Jahr verlassen und vom bisherigen CFO Jean-Jacques Guiony ersetzt werden. Schaus war seit Oktober 2017 CEO von Moët Hennessy, der Wein- und Spirituosensparte von LVMH, wo er den Posten von Christophe Navarre übernommen hatte, und seit insgesamt 21 Jahren beim Luxuskonzern mit Hauptsitz in Paris, den er nun verlassen wird, um „ein neues Kapitel aufzuschlagen und sich auf nicht-leitende Funktionen zu konzentrieren“. Ebenso wird der Sohn des LVMH-Vorsitzenden und CEO Bernard Arnault, Alexandre Arnault, ab Februar als stellvertretender CEO von Moët Hennessy tätig sein und in den Bereich Wein und Spirituosen wechseln, nachdem er zuvor bei der hauseigenen Luxus-Schmuckmarke Tiffany gearbeitet hat.
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