TOP
Inventur am 18. September 2022

Inventur am 18. September 2022 – Norweger Adrián Michalcík gewinnt die World Class 2022 & Tickets für die Mixology Bar Awards

Wir erlauben uns, diese Inventur mit einer Meldung in eigener Sache zu starten, denn es ist eine schöne Sache: Der Abend der MIXOLOGY Bar Awards 2023 rückt näher, am 9. Oktober 2022 werden wir im Grand Hyatt in Berlin unsere „Oscars der Barszene“ verleihen. In 14 Kategorien werden die Preise verliehen, die erstmals nach zwei pandemiebedingten Alternativ-Formaten in einer echten Awards-Show an den Mann bzw. die Frau gebracht werden. Die Verleihung beginnt traditionell mit einem Gala-Dinner für alle Nominierten und Gäste, für die Veranstaltung gibt es noch Tickets. Interessierte finden den Link hier. Sehen wir uns vielleicht? Und somit steigen wir ein in die News-Rückschau der Woche.

Adrián Michalcík gewinnt die World Class 2022

Nach wie vor ist die Diageo World Class die größte Cocktail-Competition weltweit. Nach pandemiebedingter Aussetzung im letzten Jahr ist man 2022 wieder zu seinem ursprünglichen Format zurückgekehrt und hat aus zehn nationalen Finalist:innen die Gewinner:innen gekürt und aus diesen wiederum in einem globalen Finale den Sieger. Jenes Finale fand vergangene Woche in Syndey statt, und am überzeugendsten agierte der Norweger Adrián Michalcík, der sich nun „World Class Global Bartender of the Year“ nennen darf. Einmal mehr also kam der Gewinner nicht aus den deutschsprachigen Ländern, die diesmal von Oliver Schmidt (Deutschland) Michael Scheffler (Schweiz) und Dominik Oswald (Österreich) vertreten waren. Traditionell wird bei der Abschlussfeier auch der Ort für das nächste Finale verkündigt: 2023 wird São Paulo in Brasilien der Austragungsort sein. Australian Bartender hat einen ersten Überblick.

Tequila und die Schattenseiten des Erfolges

Es ist nicht das erste (und vermutlich nicht das letzte Mal), das wir an dieser Stelle über das Wachstum von Tequila sprechen. Denn die Zahlen sind nach wie vor atemberaubend. Das auf Spirituosen spezialisierte Marktforschungsinstitut The IWSR prognostiziert bis in das Jahr 2026 ein Mengenwachstum für Tequila in den USA mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von +9 % (+13 % in Bezug auf den Wert). Das Tequila-Volumen in den USA wird im gleichen Zeitraum das von Vodka überholen. Gleichzeitig hat sich Anteil von Tequila aus 100 Prozent Agave in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt und ist von 29 Prozent im Jahr 2001 auf 63 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Die Folge sei, dass die Agavenpreise in den letzten drei Jahren mit bis zu 28 mexikanische Pesos pro Kilogramm auf einem Rekordniveau geblieben seien, während für die Herstellung eines Liters Tequila etwa acht Kilogramm Agave benötigt werden, wird Jose Luis Hermoso, Forschungsdirektor des IWSR, zitiert: „Die Preise werden erst dann nachgeben, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass sich der Tequila auf dem wichtigen US-Markt abkühlt.“ Und das kann noch dauern: Bis 2026 werden die USA allein wahrscheinlich mehr Tequila konsumieren als der gesamte Rest der Welt im Jahr 2021.

Hopfen hat Terroir

„Terroir“ ist schon lange das Wort der Stunde, insbesondere im Weinbau ist die Frage, wie das Klima, der Boden und die Umweltbedingungen eines Ortes den Geschmack beeinflussen, allgegenwärtig. Für Hopfen galt das bislang eher weniger. Nun haben Forscher der Oregon State University bestätigt, dass Hopfenaroma und -Chemikalien je nach geografischer Lage variieren. Mit anderen Worten: Hopfen hat Terroir. Brauereien würden Hopfen im Allgemeinen auf der Grundlage von Geschmacksprofilen bestellen, die von Hopfenmaklern mit Hilfe eines Analysezertifikats zur Verfügung gestellt würden – ein Dokument, das Informationen wie den prozentualen Anteil von Alpha- und Betasäuren und den prozentualen Anteil der verschiedenen aromabildenden Öle in der Blüte enthält. „Wenn Landwirte wissen, wie sich die Umwelt auf den Hopfen auswirkt, können sie besser verstehen, was ihr Hopfen einem Brauer auf der Ebene der Geschmacksnoten bieten kann, und die Brauer können besser verstehen, was verschiedene Regionen ihrem Bier bieten können“, schreibt der Eater in Portland, eine der zentralen Craft Beer-Szenen der USA. „Mit anderen Worten, sie können das ‘Wo’ verstehen, nicht nur das ‘Was’.“

Gute Flasche, böse Flasche

Wenn im Alkoholbereich über Nachhaltigkeit gesprochen wird, wird dabei zunehmend über die Flasche gesprochen. Kein Wunder: Sie ist nach wie vor Aufbewahrungsgegenstand Nummer Eins und verbindet Optik wie Lagerungsfähigkeit am besten. Sie ist aber auch ein Umweltsünder, deren Produktion, Transport wie Entsorgung für umfangreiche Emissionen von Treibhausgasen sorgen, und Projekte wie ecoSpirits haben sich aufgemacht, auch im Spirituosenbereich den Glasaufwand für die Gastronomie zu verringern. Es gibt aber noch mehr Ideen, wie der Glasflasche beizukommen ist, wie der Iconist in einem aktuellen Beitrag aufzeigt. Das reicht von den bereits bekannten Bag-in-Boxes bis zu Flaschen aus recyceltem Plastik über Flaschen aus recycelter Pappe, die innen mit einer lebensmittelgerechten Beschichtung versehen sind, bis hin Flaschen aus geflochtenen Leinenfasern und Harz. Mit anderen Worten: Quo vadis, Flasche?

Credits

Foto: everettovrk - stock.adobe.com

Kommentieren