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Inventur am 24.November 2019

Inventur am 20. März 2022 – das neue Umami & ein Nightjar-Ableger

Ab heute, Sonntag dem 20. März, gelten bundesweit neue Corona-Maßnahmen. Der deutsche Bundestag hat sich trotz weiterhin hoher Infektionszahlen auf umfangreiche Lockerungen geeinigt, dem auch der Bundesrat zugestimmt hat. Die wohl prägnanteste Änderung ist das Wegfallen der Maskenpflicht in Innenräumen sowie das Kippen der Testpflicht. Bundesweit besteht die Maskenpflicht weiterhin nur im öffentlichen Nahverkehr, Flugverkehr, Bahn und Asylunterkünften. Die Lockerungen gelten vorerst bis zu 23. September und wurden beschlossen, obwohl eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung laut einer Umfrage des Nachrichtenmagazins Der Spiegel weiterhin für strengere Maßnahmen ist. Ab nun wird sich somit zeigen, wie stark das Tragen von Masken in den Alltag und das allgemeine Verständnis übergegangen ist. In Österreich wurde das Tragen von Masken in Innenräumen jedenfalls nur kurz nach seiner Aussetzung wieder eingeführt. Und somit widmen wir uns unseren wöchentlichen Inventur-Themen.

Umsatz in der Gastronomie im Vergleich

Vergleiche hinken, sagt man gerne. Vergleiche helfen aber auch. Um wirtschaftlich zu arbeiten, ist das Vergleichen von Zahlen sogar essentiell, denn nur so lassen sich Tendenzen ablesen und Rückschlüsse ziehen. Dass die Coronapandemie der Gastronomie viel Geld gekostet hat, ist ein Rückschluss, für den man nicht unbedingt Experte sein muss. Wieviel Geld, das wiederum zeigen Vergleiche. In einer aktuellen Bilanz präsentiert das Gastro-Portal Tageskarte nun Zahlen, die darlegen, dass die Umsätze der Gastronomie im Januar 2022 um 35% Prozent hinter den Zahlen des Februar 2020 liegen, dem mehr oder weniger letzten Vor-Pandemie-Monat. Etwas mehr als ein Drittel Rückgang ist nach wie vor eine wuchtige Zahl, gleichzeitig gibt es auch eine positive Tendenzen. Denn gegenüber dem Dezember 2021 hat der Januar 2022 um knapp zehn Prozent zugelegt. Wollen wir hoffen, dass diese Tendenz anhält

Das neue Umami

Mononatriumglutamat – oder auch einfach Glutamat genannt – hat nach wie vor keinen guten Ruf. Das schlechte Image reicht von künstlichem Aroma über appetitsteigernde Wirkung bis hin zum krebserregenden Stoff, die Kennzeichnung „glutamatfrei“ ist für viele Menschen ein Gütesiegel. Die natürlich vorkommende Verbindung aber verleiht Parmesan oder anderen Lebensmitteln wiederum seinen Umami-Geschmack – und dieser steht aktuell hoch im Kurs. Gleichzeitig ändert sich auch das Bild von Mononatriumglutamat insgesamt und das schlechte Image werde relativiert, wie das Punch Magazine in einem aktuellen Beitrag berichtet, in dem vor allem darauf eingegangen wird, wie US-amerikanische Bars, auch geprägt durch asiatische Küche, Glutamat in ihren Drinks einsetzen und damit die geschätzte Salzlösung ersetzen.

Die Gins von der Küste

Passend zum vorherigen Beitrag listet Club Oenologique neun Gin-Marken, die mit der Verwendung von Algen und Küstenpflanzen ebenfalls dem Hang zu salzigen, umami-lastigen Aromen folgen. Frisch, salzig, sauber – das Gefühl der frischen Seeluft soll so in Flaschen gebracht werden. Es sind vor allem Brennereien an der britischen Küste, die Pflanzen verwenden, die vor ihrer Haustür wachsen, den Anfang machte die Isle of Harris Destillerie von den schottischen Hebriden 2015, die wohl auch der bekannteste Name in der Aufzählung ist. Bekanntermaßen hat mit der Limited Edition „Hendrick’s Neptunia Gin“ auch ein Big Player das Meer für sich entdeckt. Ganz unter dem Motto: Wenn man nicht zum Meer kann, muss das Meer zu einem selbst kommen.

Nightjar bekommt einen Ableger

Das Londoner Nightjar wurde 2010 eröffnet und sorgte rasch für Furore. Die auf Opulenz und Theatralik setzenden Cocktail-Kreationen von Marian Beke und Luca Cinalli, gepaart mit einer intimen Kelleratmosphäre mit Live-Jazz, machte die Bar in der Old Street rasch zu einer der führenden Bar-Adressen weltweit. In einem umfangreichen Gespräch mit Hamish Smith im Class Magazine erklären Rosie Stimpson und Edmund Weil, wie es nun zu einem ersten Ableger kam, dem „Nightjar Carnaby“ – in einer Räumlichkeit, in dem früher auch die Beatles, The Who oder Bob Marley performt haben. Zwar hat das Ehepaar bereits auch andere Bars eröffnet – das bekannteste wohl das Oriole – aber die neue Bar im West End ist die erste unter dem Nightjar-Label. Der Text ist gleichzeitig vor allem auch ein atmosphärischer Rückblick auf die Entstehung des Nightjar, von dem sich Beke und Cinalli natürlich längst verabschiedet haben, das aber weiterhin seiner Mischung aus Bar und Show treu bleibt.

Credits

Foto: Everett Collection – shutterstock.com

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