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Inventur

Inventur am 21. Juni 2020 – wie Cognac Teil der Black Community wurde & Liquid Market Vienna mit neuem Konzept

Herzlich willkommen und einen schönen Sommeranfang! Was wir schön finden: Dass manche Barbetreiber die Krise nun als Initial dafür sehen, bestimmte Projekte zu konkretisieren, die sie schon länger im Kopf hatten – aber vielleicht unter normalen Umständen nie realisiert hätten.

Eine wirkliche Herzensangelegenheit hat jetzt Willi Schöllmann aus Offenburg in Gang gesetzt, einer der umtriebigsten deutschen Bar-Unternehmer: Schöllmann hat sich in den Lockdown-Wochen daran gemacht, seinen Traum vom eigenen Buch endlich in die Tat umzusetzen. Primär soll es in dem Buch um Rezepte für Drinks und Food gehen, bei den Drinks natürlich auch um den singulären Fokus auf Obstbrand-Cocktails, bei denen Schöllmanns Bars zu den Pionieren gehörten. Besonderes Goodie: Zu den Rezepten aus dem Buch soll es via QR-Code jeweils einen hinterlegten Video-Content geben. Schöllmann produziert das Buch komplett in Eigenregie, eine Auslieferung der Erstauflage ist für Ende November geplant. Über Starnext kann die Produktion aktiv unterstützt werden. Wir freuen uns jetzt schon auf das Buch!

Liquid Market in Wien geht 2020 mit „Minibar Edition“ an den Start

Der „Liquid Market“ in Wien hätte dieses Jahr mit der fünften Auflage sein erstes, kleines Jubiläum gefeiert. Wobei „klein“ mittlerweile kaum noch passt: Das Event von Bartender und Unternehmer Bart Jachmann ist seit seiner Gründung im Jahre 2016 von immensem Wachstum gesegnet gewesen – mittlerweile hat Jachmann daraus eine echte Marke mit Spin-Offs in Berlin, München und Linz entwickelt, der Liquid Market ist ein mehrtägiges Open-Air-Festival der Cocktailkultur.

Da liegt es auf der Hand, dass der Market anno 2020 aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen nicht in seiner ursprünglich geplanten Form stattfinden kann. Daher haben Jachmann und sein Team mit der „Minibar Edition“ reagiert und gemeinsam mit dem Hotel Andaz ein alternatives Format entwickelt. Vom 6. bis 8. August steht das Designhotel daher im Zeichen der Cocktailkultur: In 60 Zimmern und Suiten des Hauses erwarten unterschiedliche Cocktailangebote die Besucher – weitere Angebote kommen etwa die gastronomischen Außenflächen des Hotels dazu. Tickets gibt es ab Anfang Juli zu kaufen, detailliertere Infos zur „Minibar Edition“ des Liquid Market 2020 gibt es hier.

Wie Cognac ein Teil der afroamerikanischen Kultur wurde

Hand aufs Herz: Wussten Sie abseits von Busta Rhymes noch irgendwas über die Verbindung von Cognac und der afroamerikanischen Kultur? Wir zumindest geben ganz offen zu: Abgesehen von dem kulturellen Melting Pot im kreolischen Louisiana war uns dieses Phänomen unbekannt.

Für Imbibe! geht die nigerianischstämmige Journalistin Nneka Okona in einem kleinen Beitrag auf den Grund. Denn tatsächlich ist der Rapper, der eine Flasche Courvoisier besingt, streng genommen nur der Endpunkt der Entwicklung, nicht ihr Anfang. Der Beginn der engen Beziehung zwischen der Black Community und dem südfranzösischen Weinbrand liegt tief in der geopolitischen Lage des 20. Jahrhunderts verwurzelt. Ein interessanter, wenn auch leider eigentlich noch viel zu kleiner Einblick in ein hochinteressantes Thema.

Hocken für die Clubs: „Hocker for Help“

Wir müssen es ehrlich zugeben: Die Bars sind zwar von der Corona-Krise durchaus hammerhart getroffen worden, doch noch weitaus schlimmer sieht es für die Branche der Nachtclubs und Discotheken aus. So mancher Szenekenner spricht in düsterer Vorausschau bereits von angeblichen Schließungen bis Ende 2021 (!) und einem mehr oder minder vollständigen Kahlschlag der Clubkultur. Besonders stark trifft dies natürlich die großen Metropolen.

Mehrere Hamburger Möbelhersteller haben sich nun mit der Initiative Hocker for Help an die Front gestellt, um den Nachtclubs der Hansestadt wenigstens mit einem kleinen rettenden Strohhalm zu helfen. Das Prinzip ist einfach: Über den eigenen Shop der Seite können unterschiedliche hochwertige Barhocker und ähnliche Sitzmöbel gekauft werden. Die Einnahmen, die Hocker for Help auf diese Weise generiert, gehen komplett an den Verein Clubkombinat, der schon lange als Interessenvertreter der Clubs in Deutschlands zweitgrößter Stadt fungiert. Das Kombinat wiederum verteilt die Spenden dann als Hilfsgelder an seine Mitglieder. Angesichts innerstädtischer Mieten für Club-Objekte sicher kaum mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein – aber dennoch eine tolle Initiative, finden wir!

Cocktails statt Housekeeping: Ein spezielles Angebot der Villa Postillion

Einerseits hat das Personal aufgrund der neuen Hygienevorschriften in Hotels alle Hände voll zu tun. Andererseits gibt es Gäste, denen ihre (kontaktlose) Privatsphäre aktuell noch wichtiger ist als zuvor. Dieser veränderten Ausgangslage begegnet das Hotel Villa Postillion am Milstätter See jetzt mit einem kreativen Lösungsansatz unter dem Motto „Cocktails statt Zimmermädchen“: Wer lieber auf die Reinigung verzichten möchte, hängt das Schild mit der Aufschrift „Feiner Drink statt putzen!“ vor die Tür – und wird nicht gestört.

Stattdessen gibt es für jede nicht beanspruchte Reinigungsrunde einen Getränkegutschein in Höhe von 6 Euro. „Die Resonanz ist durchweg positiv“, sagt Hotelchef Peter Sichrowsky, der sich nicht zuletzt über die umweltschonende Komponente der Idee freut. Was er nicht vorhergesehen hatte, ist die erstaunliche Familiendynamik der Aktion: „Viele Kinder räumen plötzlich auf und machen sogar die Betten der Eltern, weil sie sich Drinks verdienen möchten.“ Cocktails gibt es in der Villa Postillion selbstverständlich auch alkoholfrei. Ach so: das Hotel verfügt übrigens über einen eigenen Strandabschnitt – und faire Übernachtungspreise. Falls jemand Lust auf einen Trip hat. Reisen ist ja allmählich wieder planbar.

Credits

Foto: Everett Collection / shutterstock.com

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